Auf einen Blick
- HBO-Doku will Satoshi Nakamotos Identität enthüllen
- Seit 2010 fehlt vom mutmasslichen Bitcoin-Schöpfer jede Spur
- Satoshi schürfte rund eine Million Bitcoins, heute 60 Milliarden Dollar wert
Im Januar 2009 hatte Bitcoin das Licht der Welt erblickt. Damals noch belächelt und wertlos, kostet ein Bitcoin heute rund 60'000 Dollar. Dies, während die der Digitalwährung zugrunde liegende Blockchain-Technologie bahnbrechende Entwicklungen eingeleitet hat – so im internationalen Zahlungsverkehr oder der Tokenisierung von Vermögenswerten.
Als der Erschaffer von Bitcoin gilt Satoshi Nakamoto. Unter diesem Namen verbreitete der mutmassliche Programmierer der ersten Digitalwährung seine Schöpfung. Bis heute ist unklar, wer Satoshi Nakamoto ist – oder ob der Name ein Pseudonym für eine Gruppe von Programmierern ist.
Viele haben schon behauptet, der wahre Satoshi Nakamoto zu sein. Manche sind inzwischen tot, andere – wie der australische Kryptograph Craig Steven Wright (54) – wurden vor Gericht als Hochstapler entlarvt.
«Verschollenes» Genie
Ein neuer Dokumentarfilm nimmt jetzt einen weiteren Anlauf, den mysteriösen Schöpfer von Bitcoin zu identifizieren. Der US-Kabelkanal HBO will am Mittwoch um 2 Uhr MEZ die wahre Identität des Erschaffers der digitalen Leitwährung enthüllen.
Regisseur Cullen Hobacks Dokumentarfilm «Money Electric: The Bitcoin Mystery» behauptet, das Geheimnis endlich zu knacken. Schon im Vorfeld werden starke Zweifel an der Behauptung geäussert. Es handele sich wohl, so scheinen sich User auf X einig, um eine blosse Marketingkampagne, um Zuschauerzahlen zu steigern.
Seit dem letzten Lebenszeichen von Satoshi Nakamoto am 12. Dezember 2010 in einem Bitcoin-Forum fehlt von dem mutmasslichen Genie jede Spur. Wer auch immer die Person war: Sie bemühte sich akribisch darum, nie je gefunden oder enthüllt zu werden.
Weltweit gesucht
Zumal Bitcoin mittlerweile das globale Finanzsystem beeinflusst und der Preis der Digitalwährung weiter steigen dürfte, hatte Satoshi Nakamoto wohl in weiser Voraussicht gehandelt. Auch Geheimdienste und Steuerbehörden suchen ihn – um Bitcoin-Geldströmen auf die Spur zu kommen und Staatskassen zu füllen.
Es wird geschätzt, dass Satoshi Nakamoto in den frühen Tagen der Kryptowährung rund eine Million Bitcoins geschürft hat. Diese Bitcoins wurden nie bewegt oder ausgegeben. Nur wer im Besitz der Geheimschlüssel ist – einer Folge von Buchstaben und Zahlen – hätte Zugang zu dem Vermögen mit einem derzeitigen Wert von rund 60 Milliarden Dollar.
Ewiges Mysterium?
Es ist davon auszugehen, dass auch die neueste Ankündigung, Satoshi Nakamoto zu enthüllen, ein Versuch bleibt. Die Produktionsfirma der Doku verspricht, «nie zuvor gesehene Hinweise aufzudecken». Ein Name oder Namen werden noch nicht genannt.
Satoshi Nakamotos auf der Blockchain schlummerndes Multimilliarden-Vermögen bleibt seit 15 Jahren unangerührt. Seine Bitcoin-Schöpfung dürfte das Mysterium blieben, das Satoshi Nakamoto immer plante. Anonymität scheint ihm wertvoller als unermesslicher Reichtum.