Auf einen Blick
- Melania Trump veröffentlicht ein neues offizielles Porträt im Weissen Haus
- Das Schwarz-Weiss-Foto zeigt sie im Businessanzug mit dem Washington Monument im Hintergrund
- Fotografin Régine Mahaux arbeitet seit über 20 Jahren für die Trump-Familie
Melania Trump (54), die alte und neue First Lady der USA, hat ein neues offizielles Porträt veröffentlicht. Das Schwarz-Weiss-Foto zeigt die Ehefrau von Präsident Donald Trump (78) in einem dunklen Businessanzug mit weissem Hemd im gelben Oval Room des Weissen Hauses. Ihre Hände ruhen auf einem verspiegelten Tisch, während im Hintergrund das Washington Monument zu sehen ist.
Das Bild wurde von der belgischen Fotografin Régine Mahaux (58) aufgenommen, die seit über 20 Jahren für die Trump-Familie arbeitet. Mahaux sprach mit BBC News über den exklusiven Fotojob: «Ich fühlte mich sehr geehrt, zum zweiten Mal für dieses offizielle Porträt ausgewählt worden zu sein. Als Künstlerin mit einer so inspirierenden Frau zu arbeiten, ist ein grosses Privileg. Melania Trump ist eine Perfektionistin und sehr in den kreativen Prozess involviert.»
Der Schweizer Fotografin Fabienne Bühler gefällt das Porträt von Melania Trump, sie findet es aber etwas unterkühlt. «Das Schwarz-Weiss-Foto und die Pose von Melania Trump wirken eher distanziert», sagt sie zu Blick. «Ich gehe davon aus, dass sie Macht und Stärke demonstrieren wollte, auch da sie am Pult stehend posiert», fügt sie an. Wäre sie angefragt worden, hätte Fabienne Bühler die First Lady der USA auch fotografiert – «aber auf jeden Fall wäre das finale Bild farbig», sagt sie. «Ausserdem freundlicher, weicher und zugänglicher – so hätte sie sich als Gegenpol zu ihrem Ehemann Donald Trump positionieren können.» Es sei als Fotografin zwar leichter, wenn man die Person vor der Linse sympathisch findet, Voraussetzung für ein gutes Bild sei es aber nicht. «Ich hätte es spannend gefunden, Melania Trump als Menschen kennenzulernen», so Fabienne Bühler.
Das Foto soll Macht demonstrieren
Experten haben das Bild analysiert und interessante Beobachtungen gemacht. Gwendolyn DuBois Shaw, Fakultätsdirektorin für Kunstgeschichte an der University of Pennsylvania, betont die Symbolik des Washington Monuments im Hintergrund: «Die Übereinstimmung ihres Körpers mit diesem bekannten Obelisken, einem Symbol der Macht des ersten Präsidenten, ist auffällig.»
Ebenfalls auffällig sind die Parallelen zwischen Melania Trump als First Lady und der Schauspielerin Robin Wright (58), die in ihrer Rolle als Claire Underwood in der Netflix-Serie «House of Cards» zur ersten Präsidentin der USA aufstieg. Ob sich Melania Trump von der Serien-Pose inspirieren liess, ist reine Spekulation. Dass sie sich aber mit dem fiktiven Charakter Claire Underwood identifizieren kann, scheint auf der Hand zu liegen. Wie Melania Trump setzt sich Claire Underwood mit viel Ehrgeiz und Coolness in der von Männern dominierten Politikszene durch.
Professorin Shaw stützt ihre Interpretation des Fotos nicht auf eine Netflix-Serie, sondern sieht eine tiefere Botschaft: «Ihre Pose, mit fest auf dem reflektierenden Tisch platzierten Fingerspitzen, scheint eine Bereitschaft zu vermitteln, zur Sache zu kommen und die einzigartige Rolle der Gastgeberin und Fürsprecherin für die Entmachteten zu nutzen, die Amerikaner historisch von First Ladies erwartet haben», führt die Professorin aus.
Melania Trump will keine traditionelle First Lady sein
Die Modeexpertin Ellie Violet Bramley sieht im Porträt jedoch die Abkehr von der traditionellen Rolle der First Lady: «Von dem Anzug bis zur Haltung fühlt sich das neue Porträt sorgfältig inszeniert an, um eine Art von Macht auszustrahlen, die im Widerspruch zur traditionellen Rolle der First Lady steht, eine Präsidentschaft in den Augen der Öffentlichkeit abzumildern und menschlicher erscheinen zu lassen.»
Bramley interpretiert auch Details des Fotos: «Ihre Bluse mag aufgeknöpft sein im Gegensatz zu den strengen, zugeknöpften Outfits der letzten Woche, aber ihre Schultern sind scharf und betont. Ihr breites Revers erinnert an die Anzüge des New York der 1980er-Jahre, einer Zeit und einem Ort, an dem Melanias Ehemann Donald seine steile Karriere begann.»
In ihrer zweiten Amtszeit will sie geschäftlicher sein
Das neue Porträt unterscheidet sich deutlich von Melania Trumps erstem offiziellen Bild aus dem Jahr 2017. Damals war das Foto in Farbe und zeigte die First Lady mit leicht geöffneten Lippen in einem Quasi-Lächeln. Jetzt wirkt sie ernster und geschäftlicher.
Während Donald Trumps erster Amtszeit hielt sich Melania Trump weitgehend im Hintergrund. Ihr aktuelles Porträt könnte auf eine aktivere Rolle in der zweiten Amtszeit hindeuten. Das Washington Monument im Hintergrund verankert sie fest in Washington D.C., nicht in New York oder in ihrem Zweitwohnsitz Mar-a-Lago in Florida.