Nachdem er sie in Horror-Knast sperrte
Thai-König holte verstossene Geliebte am Flughafen ab

Letztes Jahr liess König Rama X. seine Geliebte wegen Verdachts auf Illoyalität in einen thailändischen Horror-Knast stecken. Jetzt holte er sie dort raus – und gleich selbst am Flughafen in München ab.
Publiziert: 02.09.2020 um 14:07 Uhr
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Aktualisiert: 26.01.2021 um 09:37 Uhr
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Letztes Jahr liess König Rama X. seine Geliebte Sineenat «Koi» Wongvajirapakdi wegen illoyalen Verhaltens einbuchten. Letzte Woche begnadigte er sie überraschenderweise und liess sie direkt nach Deutschland einfliegen.
Foto: AFP

Mit dieser Begnadigung hat wohl niemand gerechnet. Letztes Jahr steckte der thailändische König Rama X. (68, eigentlich Maha Vajiralongkon) eine seiner Geliebten, Sineenat «Koi» Wongvajirapakdi (35), wegen illoyalen Verhaltens ins Gefängnis. Jetzt scheint er ihr vergeben zu haben. Er begnadete sie und liess sie umgehend zu sich nach Bayern einfliegen. Und holte sie auch gleich persönlich am Flughafen München ab.

Danach ging es aber nicht wie von vielen erwartet ins Luxushotel Sonnenbichl in Garmisch-Partenkirchen (D), wo der Herrscher seit Monaten wohnt. Vorerst fuhr Koi mit dem König und Begleitschutz gemäss Informationen der deutschen «Bild»-Zeitung an den Starnberger See, zur 13-Millionen-Franken-Villa des Regenten. Dort lebt sein Sohn, der Thronfolger Dipangkorn (15), mit 24 Bediensteten. Koi war einst sein Kindermädchen, bevor sie die Geliebte seines Vaters wurde.

Koi wurde zuerst wieder auf Vordermann gebracht

Im riesigen Anwesen wurde Koi gestylt und für ihr weiteres Leben im Harem von Rama X. vorbereitet. «Nach der langen Haft im Frauentrakt des ‹Bangkok Hilton› brauchte Koi ihre Zeit, um in einen Zustand gebracht zu werden, im dem sie dem König wieder gefiel», sagt ein Insider.

Dass die Haft Spuren hinterlassen hat, ist mehr als wahrscheinlich: Das «Bangkok Hilton» ist der Übername für den Horrorknast Bang Kwang und gilt als eines der brutalsten Gefängnisse der Welt. Inhaftiert sind 6000 Insassen, davon sind 1000 zum Tode verurteilt. Zudem sitzen Drogendealer und -besitzer ihre Untersuchungshaft im rund um die Uhr von Webcams überwachten Gefängnisses ab. Viele Insassen sterben dort aus ungeklärten Ursachen. Wunsch des Königs: Die 65 derzeit in Todeszellen Häftlinge sollen 24 Stunden von Kameras überwacht und die Bilder davon übers Internet in die Welt übertragen werden.

Thai-König macht alles ungeschehen

Jetzt gehört Koi trotz allem wieder zum Harem des Thai-Königs. Wie «Khaosodenglish.com» berichtet, unterzeichnete Rama X. am 28. August ein Dokument, dass seiner Geliebten alle militärischen und royalen Titel zurückgibt. Koi sei als «schuldlos» jeglicher Verbrechen zu bezeichnen, stehe darin weiter. Zudem solle sie so behandelt werden, als wären ihr die Titel, unter anderem der als General-Majorin, nie entzogen worden.

Auch wenn sie nicht mehr inhaftiert ist, kann sie wahrscheinlich keine Freiheiten geniessen. Der Insider: «Koi hatte keine andere Wahl. Hätte sie die Entscheidung des Königs nicht akzeptiert, wäre das Gefängnis ihre letzte Lebensstation gewesen. Der König dürfte jetzt so lange über sie verfügen, wie er will. Wenn sie nicht macht, was er will, dürften das auch ihre Verwandten in Thailand zu spüren bekommen.»

«Er scheint in Deutschland mit allem durchzukommen»

Für den Menschenrechts-Journalisten Andrew MacGregor Marshall (49), der sich seit längerem mit den Machenschaften des Thai-Königs beschäftigt, ist die Rückholaktion ein Skandal. «In Thailand herrscht Erstaunen, dass Koi plötzlich aus dem Gefängnis entlassen wurde. Es bekräftigt den weit verbreiteten Glauben der Thailänder, dass ihr Monarch verrückt ist», sagt er. «Es ist zwar unklar, ob Koi freiwillig nach Bayern zurückkehrt. Aber: Wenn ein weniger mächtiger Mann eine Frau so behandelt, gibt es eine Untersuchung wegen Menschenhandels. Aber Vajiralongkorn scheint in Deutschland mit allem durchzukommen.»

Dass sie aus der misslichen Lage jemals ausbrechen könnte, scheint ausgeschlossen. Nicht einmal auf ein abgelaufenes Visum kann die Frau hoffen. Als Zweitfrau des Königs steht Koi unter diplomatischem Schutz. (imh)

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