Kurz nach seiner vierten Hochzeit gab der thailändische König Maha Vajiralongkorn (68, Königsname Rama X.) Sineenat «Koi» Wongvajirapakdi (35), einer seiner Geliebten, den Status als Zweitfrau. Nur wenige Wochen später sperrte er sie ins Gefängnis. Nun die überraschende Wendung: Koi wurde freigelassen und hat Thailand bereits verlassen.
Wie der britische Menschenrechts-Journalist Andrew MacGregor Marshall (49) berichtet, wurde Koi aus der Haft im Bangkoker Frauengefängnis Klong Prem entlassen. Danach soll sie sich an Bord der privaten Boeing 737 des Thai-Königs befunden haben. Ziel: München. Ursprünglich sei diese Reise erst für nächsten Donnerstag geplant gewesen, doch der Monarch entschied sich, Koi schon früher reisen zu lassen.
Vom Knast nach Bayern
Dabei flieht sie aber nicht ins Exil. Koi sei auf direktem Weg ins Luxushotel Sonnenbichl in Garmisch-Partenkirchen (Bayern) gebracht worden. Dort haust der Blaublüter seit mehreren Monaten mit seiner Gefolgschaft – als einzige Gäste. Der gesamte vierte Stock sei dem Monarchen vorbehalten, schreibt die deutsche «Bild»-Zeitung. Wild hergehen soll es dabei im «Pleasure Room», in der sich Rama X. mit seinem Harem vergnügt – zu dem nun auch Koi wieder zählt.
Die «Wiederaufnahme» seiner Geliebten ist für alle eine grosse Überraschung. Denn eigentlich gilt der Thai-König als stur und nachtragend. Dass er jemandem verzeiht, schien bisher unmöglich. Eingebuchtet wurde die Frau, weil ihr Sabotage und illoyales Verhalten gegenüber dem Monarchen vorgeworfen wurde. Daraufhin wurde ihr der Titel als General-Mayorin aberkannt und sie wurde in den Horror-Knast gebracht. Seit ihrem Haftantritt Ende 2019 gab es kein Lebenszeichen von Koi. Bis jetzt.
Bis zu 15 Jahre für Majestätsbeleidigung
Der Thai-König soll nach Lust und Laune Menschen hinter die Gitter von Klong Prem bringen können. Insassen würden dort gefoltert, gedemütigt und sogar ermordet. Andrew MacGregor Marshall kritisiert das thailändische Vorgehen. Vor allem das Gesetz gegen Majestätsbeleidigung, bei dem bei Zuwiderhandlung 15 Jahre Haft drohen, ist ihm ein Dorn im Auge. Seit 2011 wird ihm die Einreise ins asiatische Land verwehrt. (imh)