Nach einem viel diskutierten Tweet der US-Rapperin Nicki Minaj (38) über angebliche Nebenwirkungen einer Corona-Impfung hat das Weisse Haus dem Popstar ein Gespräch mit einem Experten angeboten.
Die Sprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki (42), sagte am Donnerstag (Ortszeit) in Washington, man habe angeboten, dass Minaj mit einem der Gesundheitsfachleute der Regierung telefonieren könne, um ihre Fragen zu Sicherheit und Effektivität einer Impfung zu beantworten.
Das Angebot sei auf Mitarbeiter-Ebene überbracht worden. Es sei noch nicht über ein mögliches Format oder andere Details gesprochen worden. Minaj hatte am Mittwoch auf Twitter geschrieben, sie sei ins Weisse Haus eingeladen worden.
Falschinformation vor 22 Millionen Followern
Minaj, die in Trinidad und Tobago geboren wurde und in New York aufwuchs, hatte am Montag in einem Tweet Zweifel an der Sicherheit einer Corona-Impfung geschürt. Die 38-Jährige schrieb, einem Freund ihres Cousins auf Trinidad sei nach der Impfung gegen das Coronavirus der Hoden angeschwollen und er sei impotent geworden.
Nicki Minaj riet dabei auch ihren mehr als 22 Millionen Followern, sich die Entscheidung zur Impfung gut zu überlegen und sich nicht einschüchtern zu lassen.
Dafür erntete die Rapperin viel Spott und Kritik. Grossbritanniens oberster medizinischer Regierungsberater, Chris Whitty (55), sagte, Minaj solle sich schämen. Es gebe Menschen, die Unwahrheiten über die Impfung verbreiteten, obwohl sie es besser wüssten.
Kein solcher Fall in Trinidad und Tobago
Der Gesundheitsminister von Trinidad und Tobago, Terrence Deyalsingh, sah sich zu einer öffentlichen Stellungnahme bemüssigt: Er erklärte, es gebe in seinem Land keine Berichte über einen solchen Fall und beklagte zugleich, man habe «viel Zeit damit verschwendet, dieser falschen Behauptung nachzugehen.»
Die US-Regierung bemüht sich seit Monaten intensiv, Skeptiker und Kritiker im Land von einer Corona-Impfung zu überzeugen. Rund 54 Prozent der Bevölkerung in den USA sind voll gegen das Coronavirus geimpft. In den vergangenen Wochen kam die Impfkampagne angesichts verbreiteter Impfskepsis nur noch sehr schleppend voran. (SDA/euc)