Nach erneuter Klage
Das sind die schwerwiegenden Vorwürfe gegen Russell Brand

Russell Brand sieht sich mit massiven Anschuldigungen konfrontiert: Mehrere Frauen werfen ihm sexuellen Missbrauch, Übergriffe und Vergewaltigung vor. Blick hat die Vorwürfe chronologisch geordnet.
Publiziert: 03.03.2025 um 16:28 Uhr
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Aktualisiert: 04.03.2025 um 07:12 Uhr
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Er war einer der erfolgreichsten Komiker in der britischen Comedy-Szene: Russell Brand.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Russell Brand sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert
  • Der Komiker soll mehrere Frauen sexuell missbraucht haben
  • Kürzlich ist eine weitere Klage gegen Brand eingereicht worden


Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Aurelia SchmidtRedaktorin People

Russell Brand (49) hat es mit seiner exzentrischen Art an die Spitze der britischen Comedyszene geschafft. Er sprach auf der Bühne über das, was die Menschen damals hören wollten: Seine Sex-, Alkohol- und Drogensucht – ganz nach dem Motto: Bad-Boy-Image und Sex sells. Doch seine Stand-up-Programme sind angesichts der seit 2023 wiederkehrenden Schlagzeilen schlecht gealtert.

Vor etwas über einem Jahr hat die britische «Times» zusammen mit anderen britischen Medien aufgedeckt, dass der Brite vier Frauen sexuell missbraucht haben soll, auch von Vergewaltigung ist die Rede. Die Vorfälle sollen sich zwischen 2006 und 2013 ereignet haben. Eine der anonymen Frauen gab an, dass sie zum angeblichen Tatzeitpunkt minderjährig gewesen sei. Russell Brand dementierte die Anschuldigungen in einem YouTube-Video, es kamen weitere Meldungen hinzu und schliesslich wurde es still um ihn – bis jetzt.

2006: Brand soll Minderjährige sexuell belästigt haben

Im Dokumentarfilm «Russell Brand: In Plain Sight» vom britischen Fernsehsender «Channel 4», erzählte eine der anonymen Frauen über einen Vorfall, der sich vor mehreren Jahren zugetragen haben soll. Die Frau, die sich «Alice» nennt, gibt an, zum Zeitpunkt des mutmasslichen Vorfalls 16 Jahre alt gewesen zu sein. Brand sei damals 30 Jahre alt gewesen und unter anderem bei BBC als Moderator beschäftigt gewesen sein.

Trotz ihrer Minderjährigkeit habe er einen engen Kontakt zu ihr gepflegt und habe sie unter anderem angewiesen, ihn unter dem Decknamen «Carly» in ihrem Handy abzuspeichern. Ausserdem soll er ihr geraten haben, die Beziehung zu ihm geheim zu halten. Brand soll sie in dieser Zeit als «das Kind» bezeichnet haben und sie emotional und sexuell missbraucht haben.

Frauen packen über Russell Brand aus
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Trailer zu «In Plain Sight»:Frauen packen über Russell Brand aus

2007: Frau veröffentlicht nach angeblicher Affäre mit Brand ein Buch

Die Autorin Jordan Martin soll nach eigenen Angaben 2007 eine sechsmonatige Affäre mit dem Comedian geführt haben. Wie die «Daily Mail» schreibt, habe sie ihre von Missbrauch geprägte Beziehung sieben Jahre später in ihrem Buch «kNot: Entanglement with a Celebrity» verarbeitet, wo sie sich selbst in «Dina» und Brand in «Randall Grand» umbenannt hat. Unter anderem schildert sie einen Vorfall in einem Hotel, bei dem der Comedian sie angegriffen und missbraucht haben soll.

2010: Brand habe sich bei Dreharbeiten vor einer Frau entblösst

Auch in den USA sieht sich Russell Brand mit schwerwiegenden Vorwürfen konfrontiert. In einer zivilrechtlichen Klage wegen sexueller Nötigung wirft ihm eine Frau vor, sich bei den Dreharbeiten zur Komödie «Arthur» 2010 vor ihr entblösst zu haben.

Übrigens: Russell Brand lebt seit einiger Zeit in den USA. Allerdings könnte er laut «The Sun» an Grossbritannien ausgeliefert werden, um sich dort wegen der mutmasslichen Sexualverbrechen zu verantworten. Dieser Vorfall soll sich nur drei Monaten vor Russell Brands Hochzeit mit Katy Perry (40) ereignet haben. 

2010 bis 2012: Katy Perry ist mit Russell Brand verheiratet

Die mutmasslichen Vorfälle fallen zum Teil auf die Jahre zurück, in denen der Komiker mit dem US-Popstar Katy Perry (40) verheiratet war. Das Paar führte von 2010 bis 2012 eine Ehe, doch nur 14 Monate nach der Hochzeit in Indien zerbrach ihre Liebe. Wie die Sängerin in einem Interview mit der «Vogue» 2013 sagte, sei die Ehe «immer von Reibereien, Widerständen und Herausforderungen geprägt gewesen». Wusste Katy Perry etwas über die vorgeworfenen Schandtaten ihres Mannes?

2012: Brand soll eine Frau in seinem Haus in L.A. vergewaltigt haben

Eine weitere Frau, die sich in der Dokumentation «Geschäftsfrau Nadia» nennt, wirft dem Comedian Vergewaltigung vor. Sie habe ihn an einem frühen Morgen in seinem Haus in Los Angeles besucht: «Er kommt aus dem Schlafzimmer gerannt, nackt», erinnert sie sich. Anschliessend soll er sie aufgefordert haben, mit ihm und einem «Freund» einen Dreier zu haben. Als sie sich weigerte, soll er sie gegen eine Wand gedrückt und vergewaltigt haben, ohne dabei ein Kondom zu benutzen.

2013: Brand soll mutmasslichem Opfer gedroht haben

Eine weitere Frau behauptet gegenüber der «Sunday Times» sie habe Brand bei einem Treffen der Anonymen Alkoholiker kennengelernt und später mit ihm zusammengearbeitet. Einmal soll er versucht haben, sie zu küssen und ihre Kleider auszuziehen, während er sie festhielt. «Ich schrie: ‹Was machst du da? Hör auf! Bitte! Du bist beim Freund!›», erzählt sie in der Dokumentation. Wie sie sagt, habe Brand schliesslich nachgegeben, sie allerdings gefeuert. Der von ihr geschilderte Vorfall soll sich ebenfalls in seinem Haus in Los Angeles abgespielt haben.

Danach soll Russell Brand das mutmassliche Opfer mit rechtlichen Schritten bedroht haben, falls sie jemandem von der Geschichte erzählen würde.

2023: Russell Brand reagiert vor der Veröffentlichung der Vorwürfe mit Statement

Noch bevor die Anschuldigungen am 16. September 2023 gegen ihn publik gemacht wurden, meldete sich Russell Brand auf Youtube zu Wort. Er sei von einem TV-Sender und einer Zeitung mit «ernsthaften Anschuldigungen», die «allesamt komplett falsch sind», konfrontiert worden. «In der Zeit, in der diese Dinge passiert sein sollen, war ich immer in der Presse und sehr offenherzig. Aber all meine damaligen Beziehungen waren stets einvernehmlich. Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ich promiskuitiv war.» Russell Brand sagt in dem Clip weiter, er glaube, die Vorwürfe seien Teil eines «koordinierten Angriffs», die Angelegenheit sei «sehr, sehr ernst».

«Anschuldigungen sind allesamt falsch»
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Russel Brand wehrt sich:«Anschuldigungen sind allesamt falsch»

2025: Neue Klage gegen den Comedian eingereicht

Nun, über ein Jahr nach der Klagewelle gegen den Brand, bleibt das Thema aktuell: Wie die britische Tageszeitung «The Sun» berichtet, wurde am 6. Februar eine anonyme Klage wegen sexuellen Missbrauchs gegen den Comedian beim Londoner High Court eingereicht.

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