Nach Drogen-Beichte
Sido spricht über Kindheits-Trauma

Rapper Sido machte kürzlich publik, vor kurzem einen Drogenentzug durchgemacht zu haben. Nun gibt er weiteren Einblick in sein Seelenleben und spricht öffentlich über ein Trauma aus der Kindheit.
Publiziert: 27.11.2022 um 17:30 Uhr
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Sido machte kürzlich publik, dass er einen Drogenentzug gemacht hat. Nun spricht er offen über ein Trauma aus der Kindheit.
Foto: imago images/Votos-Roland Owsnitzki

Rapper Sido (41) so offen wie nie: Vor kurzem machte er seine Drogenvergangenheit publik. Seine Sucht nach Pillen, Liquid Ecstasy, Speed, Kokain führten zum Liebes-Aus mit Moderatorin Charlotte Würdig (44). Nun spricht er offen über ein Trauma aus der Kindheit.

Als er drei Jahre alt war, schmiss seine Mutter seinen Vater aus dem gemeinsamen Heim. Danach brach der Kontakt fast vollkommen ab. Das habe Wunden hinterlassen, offenbart Sido im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur. «Vor zwei Jahren hätte ich noch gesagt, ich bin glücklich, mir gehts gut, ich brauche meinen Vater nicht, meine Mutter war immer da.»

Minderwertigkeitskomplex wegen Vater

Mittlerweile sei ihm bewusst geworden, dass ihn dieser Umstand aber sehr geprägt habe. «Dadurch, dass er nicht da war, war er einer der ersten Menschen, die in meinem Kopf geschrieben haben: ‹Ich bin es nicht wert, dass mein Vater mich zu meinem Geburtstag anruft›», so Sido. «Ich bin es meinem Vater nicht mal wert, dass er mal anruft und fragt ‹Wie geht es dir?›»

Dies habe bis heute Auswirkungen auf sein Verhalten. Er habe sein ganzes Leben lang mit dem Gefühl gelebt, er sei «wertlos». Zudem könne er mit Erfolgen «nicht richtig zufrieden sein». Das männliche Vorbild habe ihm in der Kindheit gefehlt. «Ich wusste nur, so wie mein Vater ist es nicht, einer der nicht da ist, so sollte das nicht sein.»

Sido bleibt optimistisch

Ganz ohne Kontakt blieben Sido und sein Vater nicht. An seinem 13. Geburtstag wollte der Rapper seinen Vater besuchen. «Der hat mir in Unterhose und Unterhemd die Tür aufgemacht, war völlig verwirrt», erzählte Sido vor einem Jahr der «Bild». «Ich war total enttäuscht: Der sieht zehn Jahre lang seinen Sohn nicht, und dann das. Ich hatte danach nicht das Bedürfnis, ihn noch mal wiederzusehen.»

Trotz der zerbrochenen Ehe und der Drogen-Vergangenheit sieht Sido die Dinge optimistisch. «Ich will die ganze Scheisse, die ich erlebt habe, nicht missen. Irgendwie gehört das dazu. Ich habe es überwunden, was mich auch stolz macht», sagt er heute. «Sich das alles einzugestehen, das gehört für mich auch zur Definition von Männlichkeit dazu.» (imh)

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