Der mit krawalligem Trash-TV berühmt gewordene US-Fernsehmoderator Jerry Springer ist tot. Der langjährige Moderator der «Jerry Springer Show» starb am Donnerstag im Alter von 79 Jahren in Chicago nach «kurzer Krankheit», wie das Promi-Portal «TMZ» unter Berufung auf einen Sprecher der Familie berichtete.
«TMZ» berichtete unter Berufung auf anonyme Quellen weiter, bei Springer sei vor einigen Monaten Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert worden. Auch andere US-Medien berichteten vom Tod des Moderatoren mit deutsch-jüdischen Wurzeln.
27 Jahre «Jerry Springer Show»
Springer hatte seine berühmte Show von 1991 bis zu ihrer Einstellung 2018 ganze 27 Jahre lang moderiert. In den Folgen ging es hauptsächlich um Familien- und Ehestreit, Untreue und Beleidigungen. Dabei wurden die Konflikte von Springer stets sorgfältig angeheizt, bis die Kontrahenten nach vielen Flüchen und Vulgaritäten häufig körperlich aufeinander losgingen und von Sicherheitspersonal getrennt wurden.
Die Show erreichte in den USA Ende der 90er Jahre Rekord-Einschaltquoten und hatte zeitweise mehr Zuschauer als die legendäre Talkshow «Oprah» von Oprah Winfrey (69). Einige Episoden wurden Kult, wie etwa eine Folge, in der sich Prostituierte eine Prügelei mit ihren Zuhältern lieferten. Die Sendung wurde Teil der englischsprachigen Populärkultur und mit dem Musical «Jerry Springer: The Opera» geehrt.
Sohn deutsch-jüdischer Eltern
Vor seiner Karriere als Moderator war Springer politisch aktiv gewesen. In den 70er Jahren war er kurzzeitig Bürgermeister von Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio. Geboren wurde Springer in London als Sohn deutsch-jüdischer Eltern. Seine Familie wanderte von Grossbritannien in die USA aus, als er ein Kind war. (AFP/imh)