Michael J. Fox über seine Parkinson-Krankheit
«Ich sah nur noch Bedauern und Schmerz»

Michael J. Fox leidet an Parkinson. Nun spricht der Schauspieler und «Zurück in die Zukunft»-Star über die dunklen Stunden, die die Krankheit in sein Leben brachte.
Publiziert: 05.11.2020 um 16:08 Uhr
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Aktualisiert: 14.11.2020 um 13:59 Uhr
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Schauspieler Michael J. Fox leidet an Parkinson. Die Krankheit wurde bereits 1991 festgestellt.
Foto: Evan Agostini/Invision/AP

Schon seit längerem hat man Schauspieler Michael J. Fox (59) nicht mehr in grossen Hollywood-Produktionen gesehen. Der Grund: Er leidet bereits seit 1991 an Parkinson. Parkinson wird umgangssprachlich auch als Schüttelkrankheit oder Zitterlähmung bezeichnet – und ist ein langsam fortschreitender Verlust der Nervenzellen.

Der «Zurück in die Zukunft»-Star geht offen mit seinem Schicksal um – und sprach nun über seine jüngsten gesundheitlichen Rückschläge. Im Interview mit der US-Zeitschrift «People» sagt er: «Mein Kurzzeitgedächtnis ist hinüber.» Fox musste ausserdem das Zeichnen aufgeben, auch Gitarre spielen sei nicht mehr möglich. «Mir bleibt das Schreiben, und glücklicherweise macht mir das wirklich Spass.» Mitte November soll in den USA seine vierte Biografie «No Time Like The Future» veröffentlicht werden.

«Ich flippte aus»

Ausserdem sprach er über die dunkelsten Stunden in seinem Leben. 2018 wurde ein Tumor an seiner Wirbelsäule in einer riskanten Operation entfernt. «Mir drohte die Querschnittslähmung, hätte ich mich nicht operieren lassen», sagt er über den Eingriff. «Sie mussten bei der Entfernung sehr vorsichtig vorgehen, um nicht mehr Schaden anzurichten.» Die Operation verlief erfolgreich. Jedoch benötigte der Schauspieler vier Monate Reha, um wieder Laufen zu lernen.

Doch als er wieder zur Normalität zurückkehrte, stürzte er schwer in der Küche und brach sich dabei den Arm. «Das war definitiv mein düsterster Moment», so Fox. «Ich flippte aus. Ich lehnte mich gegen die Wand in meiner Küche, wartete auf den Krankenwagen und hatte das Gefühl: ‹Das ist es, noch tiefer geht es für mich nicht.›» Er habe alles hinterfragt und keine positive Perspektive oder Sonnenseite gesehen: «Nur Bedauern und Schmerz.»

Michael J. Fox ist dankbar für seine Familie

Doch die Genesungszeit danach nutzte er, um tief in sich zu gehen. Dabei sei ihm bewusst geworden: «Optimismus ist mit Dankbarkeit verwurzelt.» Das habe ihm geholfen mit der Situation umzugehen und die Dinge zu sehen, die sein Leben bereichern. Seit diesem Zeitpunkt konzentriere er sich darauf, noch mehr Zeit mit seiner Frau Tracy Pollan (60) und den gemeinsamen vier Kindern zu verbringen.

Aufgrund seiner Krankheit beendete Fox im Jahr 2000 seine Hollywood-Karriere. Er war jedoch weiterhin in TV-Produktionen wie «Spin City» zu sehen. Für seine Gastrolle in «The Good Wife» wurde er für einen Emmy nominiert. In der Produktion wirkte er bis 2016 mit.

Sein offener Umgang mit seiner Krankheit hat auch andere Prominente dazu animiert, ihr Leiden nicht mehr zu verbergen. So machte Schauspielerin Selma Blair (48) 2019 öffentlich, dass sie an Multipler Sklerose leidet. Sie erzählte in einem Interview, dass Fox ein Vorbild für sie sei. (paf)

Was ist Parkinson?

Bei Parkinson handelt es sich um eine fortschreitende neurologische Erkrankung, die Zellen in dem Teil des Gehirns zerstört, der die Bewegung kontrolliert. Diese Zerstörung verursacht unter anderem Muskelversteifung, Verlangsamung der Bewegung, Zittern, Schlafstörungen und chronische Müdigkeit. Die Erkrankung stellt eine Beeinträchtigung der Lebensqualität dar und kann zu schweren Behinderungen führen.

Weltweit leben rund zehn Millionen Parkinsonbetroffene. In der Schweiz sind es über 15'000. Die Mehrheit der Menschen, bei denen Parkinson diagnostiziert wird, ist über 60. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen. Die Symptome können zwar gelindert, das Fortschreiten der Erkrankung kann jedoch nicht gebremst oder gestoppt werden.

Getty Images/iStockphoto

Bei Parkinson handelt es sich um eine fortschreitende neurologische Erkrankung, die Zellen in dem Teil des Gehirns zerstört, der die Bewegung kontrolliert. Diese Zerstörung verursacht unter anderem Muskelversteifung, Verlangsamung der Bewegung, Zittern, Schlafstörungen und chronische Müdigkeit. Die Erkrankung stellt eine Beeinträchtigung der Lebensqualität dar und kann zu schweren Behinderungen führen.

Weltweit leben rund zehn Millionen Parkinsonbetroffene. In der Schweiz sind es über 15'000. Die Mehrheit der Menschen, bei denen Parkinson diagnostiziert wird, ist über 60. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen. Die Symptome können zwar gelindert, das Fortschreiten der Erkrankung kann jedoch nicht gebremst oder gestoppt werden.

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