Mit «I steh auf Bergbauernbuam» und «Lederhosenrock» hat sich Melissa Naschenweng (32) zur derzeit erfolgreichsten Schlagersängerin Österreichs entwickelt. Und auch hierzulande steht sie in der Albumhitparade derzeit ganz weit oben. Kein Wunder also, durfte sie vor einer Woche 25'000 Menschen am Snow & Stars in Bad Hofgastein (A) auf Schlagerkönigin Helene Fischer (38) einstimmen. Eine Premiere war das für sie allerdings nicht. Im März wurde ihr diese Ehre schon am Snowpenair in Grindelwald BE zuteil – wenn auch sehr spontan.
Eigentlich war Lokalmatadorin Francine Jordi (45) für diesen Auftritt vorgesehen. Sie erkrankte allerdings an Corona. «Francine ist eine gute Kollegin von mir und hat mich gefragt, ob ich einspringen kann. Also fuhren wir kurzfristig ins Berner Oberland und spielten vor dieser einmaligen Kulisse», so Naschenweng im Interview mit Blick.
Handörgeli-Versprechen für ihren Opa
In den Bergen fühlt sich Naschenweng geborgen. Sie ist stolz auf ihre Wurzeln und schöpft viel Kraft aus der beschaulichen Natur ihrer Heimat in Kärnten. «In der Stadt fühle ich mich nur wohl beim Shoppen», meint sie mit einem Lachen. Trotz ihres Erfolgs wohnt sie weiterhin in der Nähe ihrer Familie im Lesachtal. «Wegziehen könnte ich nicht. Ich brauche den Ausgleich.»
Dies schlägt sich auch in ihrer Musik nieder. Während sich beispielsweise Helene Fischer (38) vom Schlager mehr in Richtung Pop bewegt, setzt Naschenweng auf volkstümliche Elemente. «Das liegt an meiner steirischen Harmonika», erklärt sie. Sie habe ihrem 2021 verstorbenen Grossvater Andreas (†92) versprochen, nie auf ihr Markenzeichen zu verzichten. «Er war mein grösster Fan und Unterstützer. Und ich spüre bis heute, dass er mich in meiner Karriere begleitet. Wenn nicht mehr auf Erden, so jetzt im Himmel.»
«In der Schweiz war ich teilweise erfolgreicher als in Österreich»
Mit «Glück» veröffentlicht Naschenweng bereits ihr sechstes Album, seit über zehn Jahren arbeitet sie für ihren fixen Platz in der Schlagerszene. Immer mit dabei: die Schweizer. «In der Schweiz war ich teilweise erfolgreicher als in Österreich», erzählt Naschenweng. «Von 2014 bis 2017 hatte ich wohl mehr Auftritte bei euch, als in meiner Heimat.»
Über die genauen Gründe dafür kann sie nur spekulieren. «Vielleicht hat das mit dem Handörgeli den Schweizern so gut gefallen. Ich fühle mich jedenfalls immer sehr wohl bei euch und glaube, wir sind uns als Nationen ziemlich ähnlich.» Nur einen Unterschied sieht sie: «Eure Salatsauce kann niemand toppen.»
Prognosen macht sie nicht
Aktuell rührt die Österreicherin die Werbetrommel für ihr neues Album «Glück», vor allem im grossen Deutschland-Markt will sie ihren Erfolg noch weiter ausbauen. Wo sich Naschenweng in fünf Jahren sieht? Darüber will sie nicht spekulieren. «Mit 15 dachte ich, dass ich als 25-Jährige Mann, Kind und einen Nine-to-five-Job habe. Heute ist alles anders, und ich glaube, ich werde von oben geführt. Darum lasse ich mich treiben. Und freue mich auf viele weitere Auftritte in der Schweiz.»
Melissa Naschenweng tritt am 29. Oktober 2022 bei der «grossen Schlagerparty» im Hallenstadion Zürich auf. Tickets gibts bei Ticketcorner.