Verfahren wegen sexueller Belästigung eingestellt – Mutter vom Opfer bleibt skeptisch
Marc Terenzi (45) rastet vor Gericht aus

Marc Terenzi stand heute in Sachsen vor Gericht. Dies wegen sexueller Belästigung einer minderjährigen Tochter seiner Kollegin. Vom Urteil hängt seine berufliche Karriere ab – TV-Sender sollen bereits signalisiert haben, sich bei einer Verurteilung von ihm zu trennen.
Publiziert: 14.03.2024 um 11:01 Uhr
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Aktualisiert: 14.03.2024 um 17:08 Uhr
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Für Marc Terenzi galt es ernst: Er stand erneut vor Gericht. Dies wegen des Vorwurfs der sexuellen Belästigung einer Minderjährigen.
Foto: DUKAS
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Saskia SchärRedaktorin People

2022 soll Marc Terenzi (45) der damals 15-jährigen Tochter seiner Ex-Freundin an den Po gefasst und ihr anzügliche Nachrichten geschrieben haben. Dafür wurde er ein Jahr später zu einem Strafbefehl von 1000 Euro verdonnert. Dagegen sowie gegen die Vorwürfe wehrt sich der Sänger vehement, daher kommt es nun zur Hauptverhandlung.

Seit 9 Uhr steht Marc Terenzi (45) wegen sexueller Belästigung einer Minderjährigen im sächsischen Borna vor Gericht, der Start der Verhandlung verzögerte sich wegen des verspäteten Dolmetschers allerdings. Eingetroffen ist Terenzi bereits um halb neun, berichtet die «Bild». Der Zeitung gegenüber zeigte sich der Sänger siegessicher: «Ich werde heute meine Unschuld beweisen. Man hat mir im Vorfeld einen Deal angeboten, das Verfahren gegen eine Geldstrafe einzustellen. Das habe ich abgelehnt. Ich möchte einen Freispruch erster Klasse, weil ich unschuldig bin.»

Mutter tritt als Nebenklägerin auf

Ein Freispruch erster Klasse, wie ihn Terenzi nennt, ist für ihn aus beruflicher Sicht ein Muss. Denn ein wegen der sexuellen Belästigung einer Minderjährigen verurteilte Sänger, ist wohl kaum ein gerngesehener Gast auf Promi-Partys. Auch Auftritte in TV-Shows könnte er dann wohl vergessen – und somit seine Einnahmen. Dies soll sich bereits bemerkbar gemacht haben, als die Details der ersten Ermittlungen ans Licht kamen. 

Sein Strafverteidiger Dr. Andreas Hohnel (56) betont gegenüber «Bild» daher noch einmal, dass das Ziel der Verteidigung ein Freispruch sei. «Denn es liegt hier die besondere Konstellation Aussage gegen Aussage vor. Es gab zudem Widersprüche in den Aussagen des mutmasslichen Opfers.»

Terenzi rastet aus

Die mittlerweile 17-Jährige hätte heute ebenfalls vor Gericht erscheinen sollen. Wie «Bild» erfuhr, erlitt sie allerdings kurz zuvor eine Panik-Attacke. Ein Arzt wurde in der Folge damit beauftragt, festzustellen, ob sie vernehmungsfähig ist. Als Terenzi bemerkte, dass die Klägerin der Verhandlung fernbleiben wird, rastete er laut RTL und «Bild» auf dem Flur aus und schrie immer wieder in Richtung seiner Ex-Freundin, der Mutter der 17-Jährigen.: «Willst du mich verarschen? Wo ist deine Tochter? [...] Seit zwei Jahren warte ich auf diesen Tag, und dann kommt sie nicht? Sie ist doch nicht krank! Wie lange soll ich noch warten, noch mal zwei Jahre? Seit einem Jahr bin ich gesperrt beim Fernsehen – wegen nichts! Mein Leben ist vorbei!»

Terenzi musste danach zuerst beruhigt werden, bevor es endlich mit der Verhandlung losgehen konnte – und dann war sie nach fünf Minuten auch schon wieder vorbei. Laut «Bild» haben sich die beiden Parteien geeinigt, Terenzi müsse kein Geld bezahlen, aber einen Täter-Opfer-Ausgleich leisten. Die Zeitung zitiert Terenzis Anwalt Dr. Hohnel nach der Verhandlung mit den folgenden Worten: «Das Verfahren wurde eingestellt ohne Feststellung jeglicher Schuld meines Mandanten. Er muss auch keine Zahlung leisten. Die Kosten des Verfahrens trägt die Staatskasse. Marc soll dem Mädchen innerhalb von drei Monaten lediglich ein klärendes Gespräch anbieten, wenn sie das möchte.»

Terenzi soll für sein Verhalten gerade stehen

Die Mutter des mutmasslichen Opfers und Ex-Freundin von Terenzi trat als Nebenklägerin auf. Wenige Stunden nachdem Terenzi das Amtsgericht verliess, meldet sie sich auf Instagram noch einmal zu Wort, wie «RTL» berichtet. Sie zeigt sich gegenüber dem Ausgang des Prozesses skeptisch: Sie sei gespannt, «inwieweit ein psychologischer Ausgleich für das Opfer zustande kommen wird», schreibt sie in ihrer Instagram-Story. Dies frage sie sich, «da der Täter keine zwei Minuten nach der Einigung weiter behauptet, er hätte nichts getan.» Sie stellt klar: «Diese Weisung ist vorläufig entstanden, weil er nach dem Gesetz eingewilligt hat, dass er als Täter, seine Tat wieder gutmachen möchte!»

Von Marc Terenzis Partnerin, Verena Kerth (42), fehlte am heutigen Prozess jede Spur. 

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