Der Streit um die Löffel-Firma Kulero, die essbares Besteck auf Kichererbsen- und Getreidebasis herstellt, geht weiter. Am Montag machte Unternehmerin Dagmar Wöhrl (66) bei «Die Höhle der Löwen» einen Deal mit den Gründern Hemant Chawla (26) und Juliane Schöning (26). Für rund 220'000 Franken Investitionsgeld sollte Wöhrl zehn Prozent der Firmenanteile erhalten. Doch schon am Dienstag wurde bekannt, dass Chawla und Schöning den Deal platzen liessen – ganz zur Missgunst von Dagmar Wöhrl.
Nach der Sendung teilte die Investorin auf Twitter gegen das Duo aus: «Es zeigt sich halt doch immer wieder, dass es Gründer gibt, die nicht in die Sendung kommen, um einen Deal zu bekommen, sondern für die Sendezeit, um somit ihr Produkt bekannt zu machen und dadurch einen Mehrwert zu haben.» Währenddessen behauptete Gründer Hemant Chawla im Gespräch mit der «Wirtschaftswoche», dass der Deal beim ersten Treffen gescheitert sei: «Dabei hat sich schnell herausgestellt, dass die ursprünglich in der Sendung getroffene Vereinbarung nicht erfüllt werden würde.»
Dagmar Wöhrl wehrt sich gegen Vorwürfe
Nun sucht das Duo einen neuen Geldgeber. «Wir schauen uns um, aber haben auch Ansprüche: Der potenzielle Geldgeber soll ähnlich ticken wie wir, das heisst, das Thema Nachhaltigkeit soll ihm wirklich am Herzen liegen, und er sollte gewillt sein, langfristig an Bord zu bleiben. Jemanden, der nur einen schnellen Exit möchte, können wir nicht gebrauchen, denn darum geht es uns auch nicht», erklärte Schöning.
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Das lässt Wöhrl so nicht auf sich sitzen. Denn die Beschreibung trifft ihrer Meinung nach nicht auf sie zu. «Es ist bekannt, dass unser Familienunternehmen für einen Markenaufbau steht und noch nie Interesse an schnellen Exits hatte», holt sie in der «Bild» zum Gegenschlag aus. Auch bei anderen Start-ups habe man gesehen, dass sie auch in schwierigen Zeiten immer an der Seite ihrer Gründer stehe. «Dies gilt besonders auch für die jetzige Corona-Zeit, in der es wichtiger denn je ist, zu unterstützen.»
Haben die Gründer gelogen?
Auch das Treffen mit Hemant Chawla und Juliane Schöning hat Wöhrl anders in Erinnerung. «Wir haben uns am Tag der Aufzeichnung direkt mit den Gründern getroffen und wie üblich alle weiteren Schritte vereinbart», erzählt sie. Doch dann hätten sich die Gründer quergestellt: «Es sollten alle notwendigen Unterlagen bei uns zur Überprüfung eingereicht werden, aber es wurde leider immer wieder verzögert. Irgendwann kam dann überraschend eine Absage der Gründer per E-Mail.»
Ein Schock für die 66-Jährige: «Ich war unangenehm überrascht über die Art und Weise der Absage. Ein persönlicher Anruf wäre schön gewesen.» Trotzdem schaut Dagmar Wöhrl positiv in die Zukunft: «Glücklicherweise überwiegt die Anzahl der Gründer, die in ‹Die Höhle der Löwen› kommen und ein ehrliches Investment anstreben.» (bsn)
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