Mit essbaren Löffeln auf Kichererbsen- und Getreidebasis wollten Hemant Chawla (26) und Juliane Schöning (26) die Investoren bei «Die Höhle der Löwen» überzeugen. Nach langen Verhandlungen am Montagabend auf Vox schafften es die Kulero-Gründer Dagmar Wöhrl (66) mit ins Boot zu holen. Zuvor schreckten sie die anderen Investoren mit ihrem Angebot ab. Nun verkündete Wöhrl auf Twitter, dass Chawla und Schöning den Deal platzen liessen.
«Wenn ich einen Deal eingehe, möchte ich mit den Gründern eine Marke aufbauen und mit meinem Erfahrungsschatz dabei sein. Die essbaren Löffel von Kulero haben mich von Anfang an begeistert, vor allem weil ich es als ideale Massnahme sehe, um Plastikmüll zu vermeiden», erzählt die Unternehmerin in einem Video.
Unerwartete Abfuhr für Unternehmerin
Doch plötzlich sei ein E-Mail von den Gründern gekommen, worin es hiess, dass sie kein Investment mehr wollen und auch keine Firmenbeteiligungen abgeben. Für Wöhrl ist klar: Die Gründer wollten nie einen Deal. «Es zeigt sich halt doch immer wieder, dass es Gründer gibt, die nicht in die Sendung kommen, um einen Deal zu bekommen, sondern für die Sendezeit um somit ihr Produkt bekannt zu machen und dadurch einen Mehrwert zu haben», erklärt sie. Den Gründern wünsche sie trotzdem alles Gute.
Auf Twitter bekommt Dagmar Wöhrl Unterstützung. «Die waren eh unverschämt, sei froh, dass es nicht zustande gekommen ist», versucht ein User sie aufzumuntern. «Dass Sie noch so nett sind, Frau Wöhrl, denen dann alles Gute zu wünschen, zeigt Ihre gute Persönlichkeit. Was diese Gründer in der Sendung abgeliefert haben, war einfach nur dreist! Die wollten wirklich nur ins Fernsehen. Schon aus Prinzip keine Kaufempfehlung», findet ein weiterer User. Jemand hofft sogar auf eine Bestrafung: «VOX sollte die Produktionskosten und Sendezeit nachträglich in Rechnung stellen. Solche Pitches machen die Sendung kaputt.»
Hat die Corona-Pandemie Schuld an geplatztem Deal?
Und was sagen die Gründer selbst dazu? Juliane Schöning schiebt die Absage auf die Corona-Pandemie. «Diese Situation brachte grosse Unsicherheit mit sich, sodass wir uns entschlossen haben erst abzuwarten, wie es für Kulero weitergeht, bevor wir einen Investor an Bord holen», meinte sie im Gespräch mit «WiWo Gründer».
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Ihr Kollege Hemant Chawla schob die Schuld hingegen auf Wöhrl. Sie hätten sich kurz nach der Sendung zusammengesetzt: «Dabei hat sich schnell herausgestellt, dass die ursprünglich in der Sendung getroffene Vereinbarung nicht erfüllt werden würde.»
Kulero-Gründer vergraulten Investoren
Die Forderungen der Gründer sorgte bei den Investoren für Ungläubigkeit. Chawla und Schöning verlangten rund 220'000 Franken für 10 Prozent Firmenbeteiligung. Wegen der hohen Firmenbewertung tat sich Wöhrl erst mit Nils Glagau (45) und Nico Rosberg (35) zusammen. Für dieselbe Summe forderten sie aber 33 Prozent der Firmenanteile. Die Gründer stiegen nicht darauf ein, wollten nicht mehr als 14 Prozent abgeben. So vergraulten sie sowohl Glagau als auch Rosberg.
Also sagte Dagmar Wöhrl ihre Unterstützung alleine zu. Die Kulero-Gründer zogen ihr Angebot aber zurück. Es habe nur für die Unterstützung der drei Investoren gegolten. «Sonst bleiben wir bei unserem ursprünglichen Angebot von 10 Prozent», so Chawla. Das war Wöhrl erst zu wenig, doch im letzten Moment schlug die Unternehmerin doch noch zu. Vergebens, wie sich nun zeigt. (bsn)
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