Leonie Benesch über ihren Film «Heldin»
«Oft haben sie so gut wie kein Privatleben»

Sie spielt im aktuellen Kinohit die «Heldin» und war schon in drei oscarnominierten Filmen zu sehen. Die Hamburgerin über Lieblingsheldin Ella und Skiferien in Laax.
Publiziert: 08.04.2025 um 08:01 Uhr
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Aktualisiert: 08.04.2025 um 08:53 Uhr
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Jung und erfolgreich: Mit 30 Film- und TV-Rollen sowie vier Auszeichnungen ist Leonie Benesch, 33, eine der gefragtesten deutschen Schauspielerinnen.
Foto: Getty Images

Darum gehts

  • Leonie Benesch absolvierte Praktikum in Chirurgieabteilung für Filmrolle in «Heldin»
  • Schauspielerin erlebte herausfordernde Arbeit der Pflegekräfte hautnah mit
  • Benesch arbeitete eine Woche im Kantonsspital Baselland in Liestal
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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René Haenig
Schweizer Illustrierte

Schweizer Illustrierte: Zur Vorbereitung auf Ihre Rolle in «Heldin» absolvierten Sie ein einwöchiges Praktikum in einer Chirurgieabteilung. In welchem Schweizer Spital durften Sie den Pflegefachkräften über die Schulter schauen?
Leonie Benesch: Das war im Kantonsspital Baselland in Liestal.

Und die Patientinnen und Patienten hatten keine Bedenken bei Ihnen als Laiin?
Das mussten sie nicht. Ich bin ja nur bei den richtigen Pflegefachkräften mitgelaufen. Um überhaupt an Patienten herangelassen zu werden, muss man zuvor schon eine ganze Menge gelehrt bekommen und gelernt haben. Das Äusserste, was ich tun durfte, war, einen Tee zu bringen.

Wie haben Sie diese Woche sonst erlebt?
Es war nicht ohne. Für mich war es eine erdende Erfahrung, weil ich hautnah mitbekommen habe, was für eine beeindruckende Arbeit diese Menschen – in der Mehrzahl Frauen – leisten. Nicht selten sind sie unterbesetzt und haben oft dazu so gut wie kein Privatleben.

Viele Ihrer Landsleute arbeiten im Schweizer Gesundheitswesen wegen der besseren Bezahlung als in Deutschland?
Das stimmt. Während meines Praktikums sprach ich unter anderem mit einer Person, die mir bestätigte, dass die Bezahlung gut und nicht das Problem sei. Aber sie arbeitete den 15. Tag in Folge im Schichtdienst, sie hatte somit einfach gar keine Zeit, ihr Geld auszugeben.

Als Floria wirken Sie im Film selbst in den stressigsten Momenten total ruhig. Sind Sie immer so ein besonnener Mensch?
Nein, überhaupt nicht. Ich stehe privat eher auf der explosiven Seite. Es gibt so einiges, was mich aufregt.

Zum Beispiel?
Da will mir im Moment gerade nichts einfallen (lacht).

Wer ist Ihre Lieblingsheldin?
Ich hantiere ungern mit dem Begriff Heldin, aber um dieser Frage willen: meine Katze Ella. Sie ist acht Jahre alt.

Artikel aus der «Schweizer Illustrierten»

Dieser Artikel wurde erstmals in der der «Schweizer Illustrierten» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.

Dieser Artikel wurde erstmals in der der «Schweizer Illustrierten» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.

Was lernen Sie gerade, was Sie noch nicht so gut können?
Zu sprinten. Im Film «Heldin» habe ich das zwar auch schon getan, aber eher im übertragenen Sinn.

Wären Sie lieber sympathischer oder intelligenter?
Ich finde, dass das eine das andere nicht ausschliessen sollte.

Welches Kompliment haben Sie kürzlich erhalten?
Eines, das mich wirklich ganz besonders gefreut hat, leitete mir die Regisseurin von «Heldin», Petra Volpe, weiter: Sie erzählte mir, nach einer speziellen Filmvorführung vor wenigen Tagen sei eine Pflegefachkraft hinterher zu ihr gekommen und habe ihr gesagt, sie hätte beim Schauen des Films das Gefühl gehabt, ich sei eine von ihnen.

Mit wem würden Sie gern zusammen Nachtessen?
Mit Regisseurin Petra Volpe, Kamerafrau Judith Kaufmann und mit Nadja Habicht. Sie ist Expertin Intensivpflege, seit 28 Jahren im Beruf und hat mir alles Medizinische beigebracht, was ich für diese Rolle können musste.

Wie viel sind Sie wert – in Franken?
Diese Frage finde ich eher unpassend und möchte sie deshalb auch nicht beantworten.

Welchen Tag möchten Sie noch einmal erleben?
Da fällt mir beim besten Willen kein spezieller ein.

Wie gut verstehen Sie eigentlich Schweizerdeutsch?
Relativ gut. Es kommt natürlich auch ein bisschen auf den jeweiligen Dialekt an, ich muss mich da schon ein klein wenig reinhören. Und wenn ich die Thematik kenne, gehts noch mal etwas besser. Es ist immer eine Gewöhnungsfrage.

Was verbinden Sie persönlich mit der Schweiz?
Berge.

Und sonst?
Ich war als Kind manchmal zum Skifahren in der Schweiz.

Erinnern Sie sich auch noch, wo das war?
Wir waren, glaube ich, einige Male in Laax.

Letzte Frage: Haben Sie inzwischen einen Wecker?
Nein. Der letzte, den ich mir gekauft habe, war kaputt, und ich brachte ihn deshalb zurück ins Geschäft. Aber ich spiele mit dem Gedanken, mir so eine Lumie-Bodyclock-Wecklampe zu kaufen – mit vielen verschiedenen Klängen, Sonnenaufgangs- und Einschlafsonnenuntergangslicht.

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