Auf einen Blick
- Kim Kardashian setzt sich für die Menendez-Brüder ein
- Erik und Lyle Menendez wurden 1996 wegen Mordes an ihren Eltern verurteilt
- Die Brüder behaupten, vom Vater sexuell missbraucht worden zu sein
- Die Brüder sitzen seit fast 35 Jahren im Gefängnis
Das passiert, wenn Reality-TV auf True Crime trifft: Vor einigen Wochen bekamen die Brüder Erik (53) und Lyle Menendez (56) Besuch von TV-Star Kim Kardashian (43). Die beiden Männer sitzen seit rund 35 Jahren ihre lebenslange Haftstrafe im Gefängnis ab, nachdem sie 1989 ihre Eltern umgebracht haben und 1996 dafür verurteilt wurden. Kardashian setzt sich nun für die Freilassung der Brüder ein und stellt ihre Darstellung in der Netflix-Show «Monsters» infrage, die den Fall der Brüder behandelt.
Nach eigenen Aussagen begingen die Brüder die Tat, nachdem sie jahrelang sexuell von ihrem Vater missbraucht worden waren und Angst vor einem Leben voll sexuellem, körperlichem und emotionalen Missbrauch hatten. In einem kürzlich veröffentlichten persönlichen Essay an «NBC News» plädiert Kardashian deswegen für die Neubewertung der Haftstrafe der Brüder: «Sie sind keine Monster», argumentiert sie.
Die Haftstrafen seien zu streng
Kardashian hofft, die neue mediale Aufmerksamkeit, die die Serie mit sich bringt, für ihren Einsatz zu nutzen: «Da ihr Fall nun wieder im Rampenlicht steht – und in Anbetracht der Enthüllung eines Briefes von Erik an seinen Cousin aus dem Jahr 1988, in dem der Missbrauch beschrieben wird, hoffe ich, dass die lebenslangen Haftstrafen von Erik und Lyle Menendez überdacht werden», heisst es im Essay. Die Haftstrafen seien zu streng und übertrieben. Als Erläuterung verweist sie auf die kulturellen Einstellungen der damaligen Zeit: Damals sei «das Trauma des sexuellen Missbrauchs durch Männer oft durch vorgefasste Urteile und Homophobie getrübt» worden.
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Lebenslange Inhaftierung sei nicht «die richtige Strafe»
Kardashian erklärt weiter, dass «der Prozess und die Strafe, die diese Brüder erhielten, eher zu einem Serienmörder passen als zu zwei Menschen, die jahrelang von den Personen, die sie liebten und denen sie vertrauten, sexuell missbraucht wurden». Sie fügt hinzu: «Ich glaube nicht, dass die lebenslange Inhaftierung die richtige Strafe für diesen komplexen Fall war. Wäre dieses Verbrechen heute begangen und vor Gericht gestellt worden, wäre das Ergebnis meiner Meinung nach drastisch anders ausgefallen.» Die Tat selbst verteidigt sie jedoch nicht: Das Verbrechen sei «nicht zu entschuldigen».
Kardashian besuchte die Brüder im Gefängnis, um sich ein Bild von den Tätern zu machen. Von der Begegnung schreibt sie: «Als ich sie vor drei Wochen besuchte, sagte mir einer der Wärter, dass er sich mit ihnen als Nachbarn wohlfühlen würde». Unter anderem sollen sie während ihrer Zeit im Gefängnis ältere Häftlinge betreut und anderen als Mentoren gedient haben.