Für einmal sorgten nicht die Topmodels auf dem Laufsteg der Pariser Fashion Week für Aufsehen, sondern Multimillionärin Kylie Jenner (25) auf dem Weg zur Schiaparelli-Show. Dabei trug sie auf ihrer massgeschneiderten schwarzen Samtrobe einen riesigen echt aussehenden Löwenkopf des Couture-Labels.
Die Kreation von Daniel Roseberry (38), des Weiteren bestehend aus einem Schneeleoparden und einem Wolfskopf, provoziert und sorgt weltweit für mehr Entrüstung als Lob und Anerkennung. Bewusst wollte er «die Grenzen zwischen dem Realen und dem Irrealen verschwimmen lassen», wie der Kreativdirektor schreibt. Dabei habe er sich von Dantes «Inferno» inspirieren lassen.
Der Löwenkopf sorgt für Entrüstung
Die drei Tiere stünden in der «Göttlichen Komödie» für Lust, Stolz und Gier. Damit wolle er über Zweifel und Täuschung zum Nachdenken anregen. Zudem betont er, dass es sich um Tierpräparate handelt, die von Hand aus Schaumstoff, Wolle hergestellt wurden.» Das französische Modehaus versichert auf seiner Instagramseite: «Bei der Herstellung dieses Looks kamen keine Tiere zu Schaden.»
Doch der Löwenkopf sieht echt aus und ärgert daher viele, auch wenn er künstlich hergestellt wurde. Es sei «geschmacklos und vermittle die falsche Botschaft», so die Reaktionen im Netz. «Hör auf, die Tierquälerei zu fördern», schreibt eine Userin zu Kylie Jenners Instagrambild.
Peta freut sich über die Kollektion
Peta, eine der grössten Tierrechtsorganisationen der Welt, freut sich über die Kollektion. «Das Outfit zelebriert die Schönheit der Löwen und ist möglicherweise ein Statement gegen die Trophäenjagd, bei der Löwenfamilien auseinandergerissen werden, um den menschlichen Egoismus zu befriedigen», sagt Präsidentin Ingrid Newkirk (73) auf der Onlineseite «TMZ».
Susy Utzinger findet es pervers
Die Schweizer Tierschützerin Susy Utzinger (53) sieht es anders. «Der Löwenkopf ist pervers. Kylie Jenner hat geschafft, was zurzeit leider auch andere Stars tun: Aufmerksamkeit mit Tierleid zu erheischen. Die Medien sind voll mit dem Bild einer Frau, die den Kopf eines toten Tiers auf ihren Schultern trägt», so Utzinger. Sie fordert: «Wer sich einen solchen Auftritt leistet und damit Gutes bewirken will, muss dies klar kommunizieren.» Etwas Positives sieht die Zürcherin: «Dank ihres zweifelhaften Auftritts können wir nun über ein trauriges Thema sprechen, das sonst kaum mehr jemanden interessiert: die Trophäenjagd auf Löwen und andere exotische Tiere aus purer Lust am Töten. Dies ist nicht etwa ein Relikt aus vergangenen Jahrhunderten, sie findet immer noch statt. Der Jagdtourismus boomt.»