Die deutschsprachige Comedywelt trauert: Mit Mirco Nontschew (†52) ist ein beliebtes Mitglied der Branche verstorben. Er war seit den Neunzigerjahren immer wieder in diversen Unterhaltungsformaten am Bildschirm zu sehen. Sein Tod könnte nun aber zum Krimi werden.
Die Polizei hat ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet, um zu klären, wieso Mirco Nontschew ums Leben kam. Seine Angehörigen alarmierten die Behörden, nachdem sie den Komiker mehrere Tage telefonisch nicht erreichen konnten, berichtet die deutsche «Bild»-Zeitung. Am Freitagnachmittag, kurz nach 16 Uhr, fanden die Einsatzkräfte den toten Mirco Nontschew in seiner Wohnung in Berlin. Eine Obduktion soll nun die genaue Todesursache ans Licht bringen.
Keine Anzeichen für Suizid oder Fremdverschulden
Die Umstände um den Fund von Nontschew und seinen jungen Tod liessen vielerorts – auch durch Parallelen zum Fall Robin Williams (1951–2014) – Vermutungen über Selbstmord aufkommen. Davon geht die Polizei allerdings nicht aus: Gemäss der deutschen Zeitung sollen aber weder Anzeichen für Suizid noch für Fremdverschulden vorliegen. Allerdings soll sich der Komiker vor Kurzem in einer Klinik aufgehalten haben – über die Gründe dafür kann allerdings nur spekuliert werden.
Privat hatte Nontschew einige Veränderungen zu verkraften. Der Vater zweier Töchter und einer Stieftochter lebte alleinstehend. «Er war immer ein bisschen hektisch, zappelig. Seine Frau hat ihn verlassen und die Kinder mitgenommen», so ein Getränkehändler, der mit Nontschew in dessen Stammbäckerei hin und wieder einen Kaffee getrunken hat.
Entdecker Hugo Egon Balder ist fassungslos
Insgesamt hatte das TV-Gesicht drei Töchter: Mit seiner Ex-Ehefrau Melanie Tochter Cheyenne, dazu Stieftochter Alina. Zudem brachte seine Ex-Partnerin Monique 2011 eine Tochter zur Welt. Sie muss ihren zehnten Geburtstag nun ohne ihren Papa feiern.
Bekannt wurde Nontschew durch die Neunzigerjahre-Kultsendung «RTL Samstag Nacht», zuvor machte er eine Ausbildung zum Mechaniker und trat als Breakdancer auf. Hugo Egon Balder (71) hatte sein Talent der Geräuschimitation entdeckt und engagierte ihn für sein Format. Er erinnert sich: «Mirco war der erste, der von Jacky und mir als Produzenten von ‹RTL Samstag Nacht› ins Team geholt wurde. Ich bin fassungslos, unendlich traurig und jetzt einfach nur stumm.»
Otto: «Solche Naturtalente sind selten»
Auch Weggefährte Otto Waalkes (73), mit dem Nontschew zahlreiche Filme – darunter «7 Zwerge – Männer allein im Wald» und «Otto's Eleven» – drehte, kann den Tod von Nontschew kaum fassen: «Mirco war ein geborener Komiker. Solche Naturtalente sind selten, und in seiner Generation war Mirco der begabteste, ein Unberechenbarer, der immer wieder überraschen konnte.» (imh)