Influencer setzen auf Co-Parenting
Schwules Paar sucht in TV-Show eine Mutter für ihr Kind

Sam Dylan und Rafi Rachek wollen sich ihren Kinderwunsch erfüllen – mittels TV-Show. Das Influencer-Paar ist auf der Suche nach einer Frau, die das Kind austrägt und mit ihnen aufzieht.
Publiziert: 22.02.2022 um 17:40 Uhr
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Rafi Rachek (l.) und Sam Dylan wünschen sich ein Kind.
Foto: Instagram

Sam Dylan (31) und sein Partner Rafi Rachek (32) möchten Eltern werden. Ihren Kinderwunsch wollen sie sich nun mithilfe einer TV-Show erfüllen, wie «Bild» schreibt. Schon bald soll die Sendung auf einer bekannten Streaming-Plattform starten – auf welcher ist noch nicht bekannt. Inzwischen hat das Paar die Sendung «Ich bin die Richtige» auf Instagram bestätigt.

Unter 15 Frauen sucht das Influencer-Paar eine Mutter für sein Kind. Bewerbungen für das Format werden bereits entgegengenommen. In dem Formular will das Paar unter anderem wissen, ob die Bewerberin vorbestraft ist. Der Dreh finde in Thailand statt, erste Teaser für die Show seien bereits im Kasten.

Dylan und Rachek setzen auf Co-Parenting

Auf Instagram stellen die beiden klar, dass sie keine Leihmutter suchen. Sie setzten auf das sogenannte Co-Parenting. «Wir möchten das Kind mit einer Frau zusammen grossziehen. Für uns beide ist ganz wichtig, dass zu dieser Familie, die wir damit gründen möchten, auch eine Frau gehört und das Baby auch mit einer Frau aufwachsen soll», erklärt Sam Dylan. Das Kind soll sowohl zu der Mutter als auch zu den beiden Vätern eine Bindung haben, fügt Rafi Rachek hinzu. Nun wünschen sie sich eine Frau, die bereit sei, diese Lebensreise mit ihnen anzutreten.

Der Produktion nahe stehende Personen erzählten der deutschen Zeitung, dass das Format bislang einzigartig ist. Die Planung habe über ein Jahr in Anspruch genommen. Es sei besonders wichtig, dass am Ende alle Betroffenen glücklich mit der Entscheidung sind. Während der Show soll auch auf die Schwierigkeiten von gleichgeschlechtlichen Paaren mit Kinderwunsch aufmerksam gemacht werden.

Kaum Möglichkeiten für homosexuelle Paare mit Kinderwunsch

Denn in Deutschland ist wie in der Schweiz die Leihmutterschaft verboten. Während lesbische Mütter unter gewissen Voraussetzungen auf die Samenspende zurückgreifen können, bleibt schwulen Vätern meist nur die Adoption übrig. Das Verfahren dazu ist kompliziert und langwierig.

Diese Schwierigkeit sieht auch Roman Heggli (31), Geschäftsleiter der Schwulenorganisation PinkCross. «Die beiden zeigen mit ihrer neuen Show ein wichtiges Problem auf: Für Männerpaare mit Kinderwunsch gibt es in Deutschland und der Schweiz kaum Möglichkeiten für eine gemeinsame Familie», sagt er zu Blick. Das werde sich leider auch mit der Ehe für alle nicht ändern.

Roman Heggli fordert Mehrelternschaften in der Schweiz

«Viele gleichgeschlechtliche Paare wünschen sich ein Co-Parenting-Modell, doch rechtlich ist das leider noch nicht möglich. Wir fordern, dass Mehrelternschaften in der Schweiz anerkannt werden – viele Kinder haben heutzutage schon mehr als nur zwei Eltern», so Heggli. «Mein Traum ist, dass auch Männerpaare ihren Kinderwunsch unkomplizierter erfüllen können – ohne TV-Show!» (bsn/imh)

Das gilt in der Schweiz

Bis anhin war es lesbischen Frauen und schwulen Männern erlaubt, das Kind des Partners oder der Partnerin zu adoptieren. Das kommt zum Beispiel vor, wenn ein Partner ein Kind in die Beziehung mitbringt. Dank des Ja bei der Abstimmung 2021 über die Ehe für alle können homosexuelle Paare nun auch gemeinsam ein Kind adoptieren.

Mit der Öffnung der Ehe erhalten lesbische Frauen zudem die Möglichkeit, mithilfe eines Samenspenders schwanger zu werden. Bei der Geburt werden beide Ehefrauen als Eltern anerkannt. Die Leihmutterschaft bleibt in der Schweiz weiterhin verboten.

Bis anhin war es lesbischen Frauen und schwulen Männern erlaubt, das Kind des Partners oder der Partnerin zu adoptieren. Das kommt zum Beispiel vor, wenn ein Partner ein Kind in die Beziehung mitbringt. Dank des Ja bei der Abstimmung 2021 über die Ehe für alle können homosexuelle Paare nun auch gemeinsam ein Kind adoptieren.

Mit der Öffnung der Ehe erhalten lesbische Frauen zudem die Möglichkeit, mithilfe eines Samenspenders schwanger zu werden. Bei der Geburt werden beide Ehefrauen als Eltern anerkannt. Die Leihmutterschaft bleibt in der Schweiz weiterhin verboten.

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