«Ich erkenne den Dämon»
Mutmassliche Opfer rechnen mit Russell Brand ab

Dem britischen Komiker Russell Brand werden Vergewaltigung, sexuelle Übergriffe und emotionaler Missbrauch vorgeworfen. Das sind die neusten Entwicklungen im Fall Brand.
Publiziert: 18.09.2023 um 14:05 Uhr
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Aktualisiert: 18.09.2023 um 14:30 Uhr
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Die Vorwürfe gegen Komiker Russell Brand wiegen schwer: Vergewaltigung, sexuelle Übergriffe und emotionaler Missbrauch.
Foto: imago

Komiker, Schauspieler und Ex-Mann des Popstars Katy Perry (38): Mit diesen Worten hätte man Russell Brand (48) vergangene Woche beschrieben. Ab sofort werden ihm allerdings Begriffe wie «Dämon» und «abscheuliches Raubtier» nachgesagt.

Am Samstag wurde eine Untersuchung gegen den Komiker veröffentlicht, in der ihn vier Frauen jeglichen Formen des Missbrauchs im Zeitraum zwischen 2006 und 2013 bezichtigen – eine der Klägerinnen soll zum Tatzeitpunkt erst 16 Jahre alt gewesen sein. Dagegen wehrte sich Brand in einem Youtube-Video. Nun äussern sich laut britischen Medien immer mehr Personen zu Brands Verhalten. 

Mutmassliche Opfer wollen sich auch für andere einsetzen

Russell Brand war im Zeitraum, in dem sich die angeblichen Missbräuche abgespielt haben sollen, an der Spitze seiner Karriere. Mittlerweile ist der Komiker sogar zum Wellness-Influencer geworden. Auf seinem Instagram-Kanal motiviert er seine knapp vier Millionen Follower, mit Meditation zu einem besseren Menschen zu werden.

Das habe eines der mutmasslichen Opfer, das sich Nadia nennt, am meisten frustriert: «Er sagt etwas, und ich erkenne den Dämon dahinter. Angeblich will er mit Meditation helfen – er ist völlig in seiner Wellness-Welt.» Das mutmassliche Opfer ist nach eigenen Angaben im Jahr 2012 von Russell Brand vergewaltigt worden. Nur wenige Wochen später sei er im TV bei der Abschlusszeremonie der Olympischen Spiele in London zu sehen gewesen. 

Heute fühle sich das mutmassliche Opfer stark genug, um sich gegen das Geschehene zu wehren: «Ich möchte dazu beitragen, dass sich etwas ändert, denn ich weiss, dass nicht nur ich verletzt wurde.»

Er akzeptiere kein Nein

Allerdings ist es nicht das erste Mal, dass Russell Brand ein übergriffiges Verhalten gegenüber Frauen vorgeworfen wird: Dannii Minogue (51), die Schwester des Popstars Kylie Minogue (55), hatte schon im Jahr 2006 keine netten Worte für den Komiker übrig. 

«Er akzeptiert kein Nein als Antwort. Er geht immer einen Schritt zu weit. Nie weit genug, um ihn zu ohrfeigen, aber meistens zu weit», so die australische Sängerin. Dass er mit seinen Aktionen gern mal eine Grenze überschritt, zeigte sich schon früh: Am Tag der 9/11-Terrorattacke in New York 2001 war Russell Brand in einer Live-Schaltung des US-Senders MTV als Osama bin Laden verkleidet – und wurde daraufhin entlassen. 

Die Sängerin weiter: «Er ist völlig verrückt und ein abscheuliches Raubtier. Ich glaube nicht, dass er seine Sexsucht geheilt hat, so viel ist sicher.» Klare Worte von Dannii Minogue. 

Brands Fall sei nur der Anfang

Vix Leyton, eine Stand-up-Komikerin, behauptete, dass alle Frauen der Komikerbranche «vorbereitet gewesen seien», als die Vorwürfe gegen Russell Brand öffentlich gemacht wurden. 

Die Komikerin habe «nicht mehr mitzählen können», wie viele Warnungen sie auch durch andere männliche Komiker erhalten habe. 

Zwar ist Leyton froh, dass der Fall Brand diskutiert werde, allerdings wisse sie: Sobald sich die Aufregung gelegt habe, «wissen wir, dass sich sehr wenig geändert hat». (lia)

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