Persönlich kann der Kultmusiker Frank Zander (81) in diesem Jahr aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit nicht bei seiner berühmten Obdachlosen- und Bedürftigenspeisung im Hotel Estrel im Berliner Viertel Neukölln vor Ort sein. Dennoch wird er am Freitag per Videoschalte irgendwie doch Teil des Ganzen sein. Das gab sein Sohn Marcus Zander (55) im Interview mit der «B.Z.» bekannt. Die Entscheidung, ob er erscheinen werde oder nicht, sei ein Kampf bis zur letzten Minute gewesen. Es gehe ihm weiterhin nicht so gut und er strotze nicht wie früher voller Kraft.
Der Familienrat habe deswegen getagt, auch die Ärzte seien natürlich konsultiert worden und die Diskussionen gingen hin und her, so Zander junior. Sein Vater habe natürlich unbedingt teilnehmen wollen, aber: «Der Rat und die Meinung der Ärzte waren uns schon sehr wichtig. Es kann nicht sein, dass der Gesundungsprozess für so einen strapaziösen Auftritt gefährdet wird.»
Frank Zander telefonierte mit der «B.Z.»
Auch Frank Zander selbst gab am Telefon gegenüber der «B.Z.» zu verstehen: «Die Professoren meinten, es würde mir zwar seelisch guttun, so ein positives Erlebnis vor Weihnachten zu haben. Und genau das war ja auch meine Meinung.» Es sei seit Jahrzehnten sein Herzensanliegen, den Ärmsten ein bisschen Licht in den oft dunklen Alltag zu bringen. Doch er wolle auch kein Risiko eingehen. So zeige er sich nun in einer Videobotschaft: «Ich bin bei euch. Wünsche möglichst frohe Weihnachten. Also: Ich bleibe zuhause und sammle Kraft für das, was vor mir steht. Damit ich wieder ganz gesund werde.»
Es sei nun geplant, dass sein Sohn und sein Enkel am Eingang jeden Besucher persönlich begrüssen werden, inklusive Umarmung oder Händedruck. Insgesamt werden rund 1800 Gäste erwartet. In seiner Videobotschaft wolle er auch alle Helfern und Künstlern danken, die in diesem Jahr die Obdachlosenspeisung möglich gemacht haben.
Frank Zander lag bis vor Kurzem in der Klinik
Der Musiker musste am 11. Dezember mit einem Rettungswagen in eine Berliner Klinik gebracht werden. Zuvor sei nach einer Corona-Infektion der Gesundheitszustand «von Tag zu Tag schlechter» geworden, wie sein Sohn Markus kurz nach der Einlieferung der «B.Z.» verriet.
Auch Zander selbst gab ein kurzes Statement. Er könne sich was Besseres vorstellen, als in der Klinik zu sein, aber: «Ich wurde immer schwächer.» Rund eine Woche später wurde er wieder entlassen und erholt sich seitdem in seinem Zuhause. Weitere Untersuchungen wurden für Anfang des Jahres angekündigt. (Spot On)
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