Scooter-Frontmann H. P. Baxxter wird am 16. März 60 Jahre alt. Im Interview mit der Nachrichtenagentur Spot On News spricht er über seinen runden Geburtstag, den er eigentlich gar nicht feiern wollte und erzählt, wie er «eine gute Balance» in seinem Leben gefunden hat. Zudem verrät er, wie es mit Scooter in Zukunft weitergehen soll.
Wie feiern Sie Ihren 60. Geburtstag?
H.P. Baxxter: Ich wollte erst gar nicht feiern, weil ich runde Geburtstage gern verdränge. Aber meine liebe Verwandtschaft hat sich selbst eingeladen, und dann waren es plötzlich schon acht Leute (lacht). Jetzt werde ich wie jedes Jahr auch noch Freunde dazu einladen, und dann werden wir etwa 50 Leute bei mir zu Hause sein.
Wie fühlen Sie sich mit der Zahl 60?
Es ist schon ein bisschen so eine Schocksituation. Ich meine, man sieht es auf sich zukommen, und eigentlich ist es keine Überraschung, aber wenn es näher rückt, kann man es doch nicht mehr verdrängen. Da kommt man schon ins Grübeln, und Themen wie Endlichkeit kommen auf. Aber ich hoffe, wenn ich es erst mal hinter mich gebracht habe, dass es dann doch egal ist und man einfach weitermacht. Ändern kann ich es sowieso nicht. Das Schöne und einzig Gerechte in der Welt ist, dass es, ob arm oder reich, ob dumm oder schlau, allen so geht und ich nicht allein bin (lacht).
Das Musikbusiness kann anstrengend sein. Wie hat es sich auf Sie ausgewirkt?
Über das Musik machen selbst mache ich mir nicht so viele Gedanken, eher um die Hektoliter an Alkohol und die Säcke an Tabak, die man schon durchgejagt hat (lacht). Da denke ich dann schon: «Oh Gott, hoffentlich überlebt man das alles.» Aber ich rauche zum Beispiel nur noch, wenn ich feiern gehe, was ja nicht jeden Tag der Fall ist, das heisst unter der Woche gar nicht. In den letzten Jahren habe ich eine ganz gute Balance für mein Leben gefunden und hoffe, dass es deshalb noch ein bisschen weitergeht.
Auch beruflich steht Grosses an: Das neue Scooter-Album «Open Your Mind and Your Trousers» erscheint am 22. März, und die angekündigte Tour «Thirty, Rough and Dirty» feiert das Jubiläum Ihrer Band. Wie soll es mit Scooter weitergehen?
Ich finde es toll, dass wir in den letzten Jahren wieder sehr viel in England gemacht haben. Da sind wir jetzt dran, die erste richtige Tournee zu organisieren im Herbst. Und die Festivals werden auch immer grösser, da gibt es noch ein paar, auf denen wir noch nie gespielt haben. Der Live-Sektor ist auf jeden Fall weiter unheimlich wichtig.
Hatten Sie schon einmal Zweifel, ob es mit Scooter weitergeht?
Nein, ans Aufhören habe ich tatsächlich noch nie gedacht. Über die Jahre gab es natürlich immer mal Ups and Downs. Die Kreativität war vielleicht mal nicht ganz so da, wie man es gern hätte. Oder der angesagte Sound in den Clubs war weit weg von unserem Scooter-Sound. Aber gerade im Live-Bereich ging es fast immer nur bergauf. In den 90ern sind wir durch Discotheken getingelt, heute spielen wir nur noch in den ganz grossen Hallen und auf riesen Festivals. Ich glaube, man muss immer einfach weitermachen, nicht aufgeben, und dann kommt immer die richtige Idee zum richtigen Zeitpunkt. (Spot On)