Hollywood-Star James Franco offenbart Sex-Sucht nach Missbrauchsvorwürfen
«Ich habe jede Frau betrogen, mit der ich zusammen war»

James Franco hat sich nach Missbrauchsvorwürfen gegen ihn zurückgezogen. Jetzt hat der Schauspieler erstmals ausführlich über seine Schattenseiten gesprochen.
Publiziert: 23.12.2021 um 20:43 Uhr
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James Franco hat sich nach Missbrauchsvorwürfen gegen ihn zurückgezogen.
Foto: imago

«Sex ist eine mächtige Droge, nach der ich mehr als 20 Jahre süchtig war.» Im Radio-Sender Sirius XM bricht James Franco (43) nach drei Jahren sein Schweigen zu den Vorwürfen gegen ihn, dass er junge Schauspielerinnen «sexuell benutzt» haben soll. Warum der Schauspieler erst jetzt darüber spricht: «Ich war der Meinung, dass ich erst einmal genau zuhören und mein eigenes Verhaltensmuster analysieren musste, das ich lange nicht erkannt habe.»

Der Star gibt zu, mit jungen Frauen aus seiner «Studio 4»-Schauspielschule geschlafen zu haben: «Ich dachte, es sei cool, weil wir ja alles Erwachsene sind und wir alle das selbe wollten. Doch heute weiss ich, dass es falsch war, mit meinen Studentinnen zu schlafen. Ich war total blind, weil ich die Macht-Dynamiken nicht gesehen und auch keine Rücksicht auf Gefühle genommen habe.»

«Ich habe alle Frauen betrogen»

Franco enthüllt, dass er nicht nur gegen seine Alkoholabhängigkeit – er lebt nun seit gut Jahrzehnten trocken – sondern jahrelang auch gegen seine Sexsucht gekämpft hatte: «Ich habe jede Frau betrogen, mit der ich zusammen war. Bis Isabel kam.» Damit meint er seine aktuelle Freundin Isabel Pakzad (28), der er seit November 2017 treu geblieben sein will.

Als Teil der «MeToo»-Bewegung hatten sich fünf Frauen im Januar 2018 bei der «Los Angeles Times» gemeldet und Franco vorgeworfen, sich als Schauspiellehrer «sexuell unziemlich» verhalten zu haben. Zwei der Kursteilnehmerinnen seiner Schauspielschule, Sarah Tither-Kaplan und Toni Gaal, verklagten den Schauspieler 2019 dann wegen «Diskriminierung und sexueller Belästigung».

Grenzüberschreitungen bei Sex-Szenen

Die Frauen sagten in ihrer Klage, Franco habe Branchenrichtlinien für Nackt- und Sexszenen ignoriert: «Franco hat die Schülerinnen unter Druck gesetzt, an simulierten Sexakten teilzunehmen – die gegen alle gesetzten Grenzen der Film-Industrie verstiessen.» Als Gaal sich weigerte, sei ihr die Teilnahmen am nächsten Kurs verweigert worden. Tither-Kaplan durfte teilnehmen, weil sie sich bereit erklärte, bei einer Massensexszene nackt mitzuspielen: «Während der Szene hat Franco den Genitalien-Schutz aus Plastik von den Vaginas der Darstellerinnen entfernt, um Oralsex an ihnen zu simulieren.» Als sich die Klägerin im Nachhinein darüber beschwerte, habe Franco sein Angebot einer Rolle für sie in seinem nächsten Film zurückgezogen.

Franco einigte sich im Juni mit beiden Frauen aussergerichtlich – für über 800'000 Dollar Schmerzensgeld. Allerdings bestreitet er nach wie vor die Behauptung, er habe junge Starlets extra nach seinem Geschmack für seine Kurse ausgewählt, um sie dann zu verführen: «Darum habe ich meine Schauspielschule nicht ins Leben gerufen. Ich war auch nicht derjenige, der die Klassen zusammengestellt hat. (...) Es gab ein paar einvernehmliche Sachen, die ich mit Studentinnen gemacht habe – aber auch das hätte niemals passieren dürfen!» Franco hat nach eigener Aussage sich selbst und viele andere Menschen tief enttäuscht: «Ich habe meine Schüler, meine Zunft und meine Kollegen hängenlassen.» (cti/klm)


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