Darauf haben Fantasy-Fans seit Jahren gewartet: Am 21. August feiert «House of the Dragon» Premiere. Die neue TV-Serie des amerikanischen Privatsenders HBO ist ein Prequel des Megahits «Game of Thrones», erzählt also die Vorgeschichte der düsteren Saga der fiktiven Mittelalterwelt von Westeros.
«House of the Dragon» spielt 200 Jahre vor den Geschehnissen von «Game of Thrones», also lange bevor Jon Snow (Kit Harington), der Bastard der Adelsfamilie Stark, seine Geliebte, Drachenkönigin Daenerys Targaryen (Emilia Clark), töten musste. Im Zentrum der Handlung der neuen Serie steht das Haus Targaryen, eine mächtige Dynastie, die gefährliche Drachen beherrscht und dabei innerfamiliäre Fehden und einen Bürgerkrieg auslöst. Unter den Darstellern finden sich bekannte Schauspieler wie Paddy Considine (48) als Targaryen-Herrscher Viserys I., Emma D’Arcy (29) als dessen Tochter Rhaenyra und Matt Smith (39) als Prinz Daemon. Hierzulande wird die neue Serie um den gefährlichen Drachenclan wie zuvor auch schon «Game of Thrones» exklusiv bei Sky Show zu sehen sein.
Doch «House of the Dragon» ist nicht das einzige Fantasy-Spektakel, das diesen Spätsommer um die Gunst der Fantasy-Fans buhlt: Kurz nach dem «Game of Thrones»-Kracher geht am 2. September auch die «Herr der Ringe»-Serie «Die Ringe der Macht» auf Sendung. Die Handlung spielt im zweiten Zeitalter Mittelerdes und damit mehrere tausend Jahre vor den bisherigen Abenteuern rund um Frodo und die anderen Gefährten. Fans dürfen sich auf ein Wiedersehen mit altbekannten Figuren freuen: Dazu gehören die junge Elfenkönigin Galadriel, die von Morfydd Clark (33) gespielt wird, und Halbelb Elrond, der von Robert Aramayo (29) verkörpert wird – in den «Herr der Ringe»-Kinofilmen wurden diese Figuren von Cate Blanchett (52) und Hugo Weaving (62) gespielt.
Beide Serien basieren auf berühmten Roman-Serien
Im Spätsommer heisst es also Ring frei für «Game of Thrones» gegen «Herr der Ringe». Beide Serien-Welten haben denn auch eine riesige Fan-Base und basieren auf Erfolgsromanen; «House of the Dragon» gründet auf dem Buch «Fire and Blood» von Kultautor George R.R. Martin (73), der auch die «Game of Thrones»-Reihe geschrieben hat. «Die Ringe der Macht» adaptiert die berühmte Romanserie «The Lord of the Rings» von J.R.R. Tolkien (1892–1973), der wiederum mit seinem Werk grossen Einfluss auf R.R. Martin hatte.
Budgetmässig hat im Fantasy-Kampf aktuell «Die Ringe der Macht» die Nase vorn. Während HBOs «House of Dragon» zwischen 90 und 100 Millionen Dollar gekostet haben soll, hat Amazon allein für die Rechte an Tolkiens Werken 250 Millionen Dollar an dessen Nachkommen gezahlt. Das Budget der ersten Staffel von «Die Ringe der Macht» soll sich auf rund 465 Millionen Dollar belaufen. Gedreht wurde die erste Staffel – wie schon die «Herr der Ringe»-Kinofilme – von Kultregisseur Peter Jackson (60) in Neuseeland.
«Game of Thrones» und «Herr der Ringe» mit Preisen überhäuft
Beide Lager können eine ähnlich beachtliche Reihe von Preisen vorweisen: Die sechs Staffeln umfassende «Game of Thrones»-Serie wurde bis zu dessen Finale im Jahr 2019 insgesamt 52-mal für einen Primetime Emmy Award nominiert, gewann sagenhafte 12 davon. Die «Herr der Ringe»-Kinofilme von Peter Jackson schafften es auf rekordmässige 30 Oscar-Nominierungen, wovon sie insgesamt 17 der begehrten Goldmännchen gewonnen haben. Allein der letzte Film der Reihe, «Die Rückkehr des Königs», räumte 11 Oscars ab – so viele wie kaum ein Film zuvor.
Nun kommt es also ab Ende August zum direkten Vergleich der beiden beliebten Fantasy-Franchisen, und die Fans werden entscheiden müssen, ob J.R.R. Tolkiens Mittelerde oder George R.R. Martins Westeros gewinnt. Streaminganbieter Amazon scheint mit seiner «Herr der Ringe»-Umsetzung bereits siegessicher zu sein: Noch vor dem Start von «Die Ringe der Macht» hat der Sender bereits eine zweite Staffel der Serie bestätigt.