Vor 20 Jahren stellte die Kultserie «Sex and the City» die TV-Landschaft auf den Kopf. Vier Upperclass-Singles sprachen offen über ihre Sexvorlieben, Intimrasuren und peinliche Bettgeschichten. Auf der Suche nach der grossen Liebe beschäftigten sie sich am liebsten mit Designerkleidern, prickelndem Champagner und Luxusferien.
Heute ist ein offener Diskurs über Sex kein Tabubruch mehr, High Heels für tausend Franken sind nichts mehr, was gross für Erstaunen oder Entsetzen sorgt. Die Sexhungrige Kim Cattrall (64, Samantha Jones) ist nach internen Streitereien nicht mehr dabei, was für die Macher gut ist, da ihre Rolle heutigen Charakteransprüchen nicht mehr genügen würde. Die Neuauflage unter dem Titel «And Just Like That ...» soll Themen aufnehmen, die dem Zeitgeist entsprechen.
Äusserlich manifestieren dies bereits zwei der neu drei Hauptdarstellerinnen beim aktuellen Dreh von zehn Folgen in New York. Carrie (Sarah Jessica Parker, 56) und Miranda (Cynthia Nixon, 55), tragen ihre Haare ebenfalls im trendigen natürlichen Grau. Die TV-Serie dreht sich auch stark um das Thema non-binär. Verkörpert wird die Figur dazu von «Grey's Anatomy»-Star Sara Ramirez (45). Ramirez outete sich letztes Jahr als keinem Geschlecht zugehörig – fühlt sich weder als Mann noch Frau. Zudem sollen die Auswirkungen der Corona-Pandemie ebenfalls eine zentrale Rolle spielen. Kritiker sehen in der Themenvielfalt die einzige Chance, dass «Sex and the City» an den Erfolg anknüpfen kann, den die Serie vor zwei Jahrzehnten hatte.