Frank Otto nach der Trennung von Nathalie Volk im Blick-Interview
«Ich bin ein sehr selbstbewusster Single»

Frank Otto, Sohn des milliardenschweren Versandhausgründers Werner Otto, machte durch seine Beziehung mit der knapp 40 Jahre jüngeren Nathalie Volk auf sich aufmerksam. Mit Blick spricht er über Finanzen, Frauen, Kunst und Klimawandel.
Publiziert: 06.09.2021 um 09:09 Uhr
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Frank Otto bringt ein Buch auf den Markt. In seiner Autobiografie «Sinn und Eigensinn» beschreibt der deutsche Medienunternehmer, Künstler und Millionär seinen bisherigen Lebensweg.
Foto: Edel Books
Interview: Franziska Pahle

Das Wirtschaftsmagazin «Forbes» schätzt sein Vermögen auf rund eine Milliarde US-Dollar. Er ist Medienunternehmer und das dritte von fünf Kindern von Multimilliardär Werner Otto (64), dem Gründer des deutschen Versandriesen Otto. Schlagzeilen machte er mit seiner Beziehung mit der fast 40 Jahre jüngeren Nathalie Volk (24) – die sich mit ihrer Teilnahme bei «GNTM» im Jahr 2014 einen Namen im deutschen Trash-TV machte.

Beim verabredeten Telefoninterview sagt Frank Otto: «Ich sitze gerade in Hamburg an meinem Esszimmertisch.» Den habe er sich während der Pandemie zum Homeoffice eingerichtet. Nun bringt Frank Otto seine Autobiografie «Sinn und Eigensinn» heraus.

Blick: Hand aufs Herz. Wir würden dieses Interview nicht führen, wenn Sie durch ihre Beziehung mit Nathalie Volk nicht eine Figur der Boulevard-Medien geworden wären. Von 2015 bis 2020 waren sie ein Paar. Volk war zu Beginn 19 Jahre alt, Sie 58.
Frank Otto:
Rückblickend kann man darüber diskutieren, ob man sich auf dem roten Teppich einen Zungenkuss geben muss oder nicht. Ich habe das in diesem Moment gefühlt, es war authentisch. Ich habe mir nichts vorzuwerfen. Im Grunde würde ich sagen, ich hatte eine gewisse Neugier.

Worauf waren Sie neugierig? Auf die Reaktion der Menschen?
Ich bin Medienunternehmer, war Herausgeber der Hamburger Morgenpost. Ich kam von einer ganz anderen Seite des Schreibtisches. Ich habe Leute beschäftigt, von denen ich diese Art von Artikeln erwartet habe. Ein Schreibtisch hat vier Seiten, man sollte alle mal erlebt haben.

Ende November 2020 gaben sie ihre Trennung bekannt. Volk, die sich nun Miranda DiGrande nennt, ist inzwischen mit dem in Istanbul lebenden Timur Akbulut verlobt. Wie geht es Ihnen damit?
Sie hat sich verliebt. Das ist das Entwaffnende, was man dem entgegenhalten kann. Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich ein sehr selbstbewusster Single bin – das habe ich nie so kennengelernt. Ich darf mich selbst neu entdecken. Ich war nie allein, habe immer in Wohngemeinschaften gelebt und hatte immer eine Partnerin an meiner Seite.

Und jetzt?
Es ist eine neue Situation für mich, und ich frage mich: Was mache ich noch so in meinem Leben? Ich kann ja noch etwas anstellen, ich bin ja noch fit. Im Grunde schaue ich auf die Frauen wie auf einen schönen Blumenstrauss. Im Augenblick finde ich es ganz angenehm, mich wieder auf mich selbst konzentrieren zu können.

Haben Sie aus diesem Grund Ihre Biografie geschrieben?
Als ich angefragt wurde, war ich verwundert. Mein Eindruck war, dass man seine Biografie am Lebensende schreibt. Ich bin doch noch mittendrin. Von Freunden und Bekannten wurde ich schon des öfteren aufgefordert, meine Geschichte mal aufzuschreiben, also habe ich diesem Projekt zugestimmt. Es gibt keinen richtigen oder falschen Zeitpunkt.

Der Otto-Versand ist ein riesiger Name. In Ihrem Buch schreiben Sie, dass Sie niemals «nur» Erbe sein wollten. Dabei klingt das für die meisten nach einem entspannten Leben und Millionen auf dem Konto.
Ein entspanntes Leben habe ich nicht. Gerade jetzt, wo ich auf meine Kindheit und Jugend zurückschaue. In mir wohnte immer der Drang, die Dinge nicht so zu akzeptieren, wie sie waren. Ich kannte Leute, die sind ins Ausland gegangen, weil sie dem Erwartungsdruck ihrer Eltern nicht standhalten konnten.

Sie gingen nicht ins Ausland, sondern studierten Kunst.
Richtig. In der Kunst spielt der Name der Familie keine grosse Rolle, in der Malerei zählt das Werk. Man besteht in den Augen anderer – oder eben nicht. Als Künstler bin ich mit meinem Vater gar nicht in Verbindung gebracht worden. Da war ich frei.

Frank Otto wurde dennoch unternehmerisch tätig. Er ist an verschiedenen Privatradio- und Privatfernsehsendern beteiligt. Zudem hat er mehrere ehrenamtliche Engagements in den Bereichen Medien, Kultur und Umweltschutz inne.

Sie engagieren sich sozial, politisch, kulturell. Sie setzen sich vor allem für die Ozeane ein, beschäftigen sich mit dem Thema Klimawandel. Verpflichtet Reichtum?
Eigentum verpflichtet. Das steht sogar im deutschen Grundgesetz. Ich fühle mich dem Menschsein verpflichtet und nutze die mir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten. Ich mag unsere Spezies, ich mag, dass wir reflektieren und uns verändern können. Durch Corona haben wir wieder etwas mehr Respekt.

Finden Sie?
Keiner drängelt mehr im Supermarkt. Man guckt sich plötzlich in die Augen und geht nicht mehr achtlos aneinander vorbei. Das ist meine Sichtweise, wie ich auf die Menschen schaue.

Welchen Rat würden Sie Ihren vier Kindern mit auf den weiteren Lebensweg geben?
Ich bin stolz darauf, dass ich meine Kinder sehr kritikfähig erzogen habe. Sie sollen sich für die Dinge, die sie bewegen, einsetzen können. Ich mache das so, indem ich ihnen genau das vorlebe.

Die Autobiografie «Sinn und Eigensinn» von Frank Otto ist ab dem 3. September im Buchhandel erhältlich.

Frank Otto

Frank Otto wurde am 7. Juli 1957 in Hamburg geboren. Er ist das dritte von fünf Kindern von Multimillilardär Werner Otto, der den Otto-Versand gründete. Frank Otto studierte Kunst, war als Musiker und Musikproduzent aktiv und ist heute als Medienunternehmer tätig. Er ist vierfacher Vater und lebt in Hamburg.

Medienunternehmer Frank Otto
imago/Eibner

Frank Otto wurde am 7. Juli 1957 in Hamburg geboren. Er ist das dritte von fünf Kindern von Multimillilardär Werner Otto, der den Otto-Versand gründete. Frank Otto studierte Kunst, war als Musiker und Musikproduzent aktiv und ist heute als Medienunternehmer tätig. Er ist vierfacher Vater und lebt in Hamburg.


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