Dave Halls versicherte dem Schauspieler Alec Baldwin (63), dass die Waffe sicher sei. Kurz darauf zieht Baldwin den Auslöser – und ein tödlicher Schuss löst sich. Getroffen wurden Kamerafrau Halyna Hutchins (†42) und Produzent Joel Souza (48).
Wie nun aus neuen Dokumenten hervorgeht, erklärte Halls gegenüber der Polizei, dass er die Waffe nicht geprüft hatte. Er übergab sie an Baldwin und sagte ihm «cold gun», also kalte Waffe. Gemeint ist, dass sie keine Munition enthalte. Doch das tat sie.
War Waffenspezialistin zuständig?
Gleichzeitig macht er Hannah Gutierrez (24), Waffenspezialistin der Produktion, mitverantwortlich. «Er konnte sich nur daran erinnern, drei Kugeln gesehen zu haben», schreibt ein Ermittler in dem bei Gericht vorgelegten Vernehmungsprotokoll.
Darin heisst es weiter: «Er sagte, dass er sie alle hätte überprüfen müssen, es aber nicht tat, und konnte sich nicht daran erinnern, ob sie die Trommel drehte.» Was er damit meint: Das Sicherheitsprotokoll verlange, dass die Waffenmeisterin «die Trommel dreht» und prüft, ob keine scharfen Patronen vorhanden sind. Das macht man, bevor man die Waffe aushändigt.
Zu seiner Aufgabe sagt Halls: «Ich überprüfe den Lauf auf Hindernisse, die meiste Zeit gibt es keinen scharfen Schuss, Hannah öffnet die Luke und dreht die Trommel, und ich sage kalte Waffe.»
Crewmitglieder schossen zum Spass scharf
Unklar ist, wie überhaupt scharfe Munition in die Waffe gelangen konnte. Am Filmset stellten die Beamten 500 Kugeln sicher. Das sei eine «Mischung» aus Platzpatronen, Patronenattrappen und vermutlich echten Kugeln, so der Sheriff.
Er versichert: «Wir werden feststellen, wie die echten Kugeln dort hingekommen sind, warum sie da waren, denn sie hätten nicht dort sein sollen.»
Es gibt jedoch eine Vermutung, wie scharfe Munition ans Set kommen konnte. «The Wrap» hatte berichtet, dass Mitglieder der Filmcrew nur Stunden vor dem tödlichen Vorfall mit Requisitenwaffen auf Dosen geschossen hätten. Zum Spass. Mit echter Munition. (euc)