Er ging sofort zu einem Arzt
Alan Ritchson spricht über Suizidversuch

Der unter anderem aus «Reacher» bekannte Schauspieler Alan Ritchson erzählt in einem neuen Interview von einem Suizidversuch. Danach sei bei ihm eine bipolare Störung festgestellt worden.
Publiziert: 04.04.2024 um 13:25 Uhr
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Aktualisiert: 04.04.2024 um 14:43 Uhr
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Alan Ritchson erzählt von dunklen Zeiten in seinem Leben.
Foto: Kathy Hutchins/Shutterstock.com

Schauspieler und Ex-Model Alan Ritchson (41) erzählt in einem neuen Interview, dass er 2019 einen Suizidversuch unternommen hat. Alles sei schnell geschehen, wie er dem Branchenmagazin «The Hollywood Reporter» erklärt, doch heute hat der Star aus der Amazon-Serie «Reacher» diese dunkle Phase in seinem Leben offenbar überwunden.

Damals, während des Vorfalls, habe er eine Art göttliche Eingebung gehabt. Er habe seine drei jungen Söhne, die heute elf, zehn und acht Jahre alt sind, in ihren Dreissigern gesehen. «Sie baten mich in aller Ruhe, es nicht zu tun, und sagten mir, sie wollten, dass ich hier bin, lebendig und Teil ihres Lebens», erzählt Ritchson.

Bipolare Störung und ADHS

Sofort nach dem Vorfall habe der Schauspieler einen Arzt aufgesucht. «Gleich danach wurde ich als bipolar diagnostiziert», erklärt der heute 41-Jährige. Er musste das Ganze verarbeiten, hatte aber damit auch eine Erklärung bestimmte manische Phasen und die Höhen und Tiefen. Mit 40 sei zudem eine Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bei ihm festgestellt worden.

«Okay, wenn ich mich entscheide, hier zu leben [...], was mache ich dann? Warum bin ich hier?», habe er sich später gefragt. Seine persönliche Antwort: «Als jemand, der daran glaubt, dass es einen Schöpfer gibt und dass wir geschaffene Wesen sind, habe ich mich immer wieder auf den Sinn und Zweck des Lebens zurückbesonnen, der darin besteht, die Welt zu verbessern und anderen zu dienen. Das ist es, worum es im Leben geht.»

Schlimme Erfahrungen als Model

Heute ist Ritchson als Schauspieler bekannt, seine Karriere startete er aber als Model – eine teils ebenfalls düstere Zeit in seinem Leben. «Die Arbeit in dieser Branche hat nur sehr wenige positive Eigenschaften. Seien wir mal ehrlich, das ist wie legalisierter Sexhandel.» Er könne nicht mehr an zwei Händen abzählen, wie häufig er in «schreckliche Situationen» geraten sei.

Man tanze ständig auf einer feinen Linie: «Wie behalte ich den Job, ohne den Fotografen, den Agenten oder denjenigen, der die Sache eingefädelt hat, vor den Kopf zu stossen, und wie werde ich nicht vergewaltigt?» Er könne verstehen, wie schwierig solche Situationen insbesondere für Frauen sind. Der durchtrainierte Ritchson könne sich wenigstens in einer körperlichen Auseinandersetzung selbst befreien, wenn es dazu käme. «Die meisten Frauen haben diese Möglichkeit nicht. Stellen Sie sich vor, wie furchteinflössend das sein muss.»

Vorfall beim Modeln

Genau eine solche Situation habe auch dazu geführt, dass er das Modeln an den Nagel hing. Ritchson wurde eine äusserst lukrative Kampagne für ein Magazin und eine Modelinie in Aussicht gestellt, sollte er in einem Hotelzimmer ein Nackt-Shooting für einen «sehr berühmten Fotografen» machen. Dort sei es zu einem sexuellen Übergriff «von diesem Typen» gekommen und Ritchson sei gegangen. Er sei zu seiner Agentur gefahren, hineingestürmt und habe seinem Agenten entgegen geschmettert: «F*** dich, dass du mich dorthin geschickt hast. Du wusstest, was passieren würde, und hast es trotzdem getan.»

Er habe seiner Agentur schliesslich gesagt, dass man ihn nie wieder anrufen solle. «Ich stieg aus der Branche aus, und es war das letzte Fotoshooting, das ich je hatte», erzählt Ritchson. «Diese Bilder wurden nie gesehen oder veröffentlicht. Das war's. Ich habe der Branche abgeschworen, und Gott sei Dank hat mich die Schauspielerei genau zu dieser Zeit gefunden, sodass ich in der Lage war, eine neue Karriere einzuschlagen. Aber es hat einige Narben hinterlassen.» (Spot On)

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Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:

Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben

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