So sieht das Matsch-Gelände beim «Burning Man» aus
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Festivalgänger stecken fest:So sieht das Matsch-Gelände beim «Burning Man» aus

Ein Toter, 70'000 sitzen fest
Das musst du zum Schlamm-Drama am Burning Man wissen

Eigentlich ist das Burning-Man-Festival bekannt für Sandstürme, Staub, Kunst und Party. 2023 aber regnete es in der Wüste Nevadas so viel, dass Zehntausende festsitzen und ein Mann sogar starb. Blick geht den wichtigsten Fragen auf den Grund.
Publiziert: 04.09.2023 um 14:04 Uhr
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Aktualisiert: 04.09.2023 um 14:16 Uhr
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In der Wüste von Nevada sieht es aktuell so aus …
Foto: IMAGO/USA TODAY Network
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Berit-Silja GründlersRedaktorin People

In der Wüste Nevadas sitzen gemäss US-Medien auch noch am Montagmorgen 70'000 Festivalbesucherinnen und -besucher fest: Sie wollten eigentlich während drei Tagen am legendären Burning-Man-Festival feiern. Doch Starkregen verwandelte das Festivalgelände in ein Schlammbad und die Organisierenden sahen sich gezwungen, die Zugänge ab Samstagabend zu sperren. Seither durften nur Sicherheits- und Notfall-Fahrzeuge, mit Allradantrieb, die Party-Stadt in der Wüste befahren, somit können auch die Besuchenden das Gelände bis zum aktuellen Zeitpunkt (Montagmittag) mit ihren Fahrzeugen nicht verlassen. Die dramatische Lage forderte sogar bereits ein Todesopfer, wie der Sender CNN in der Nacht zum Sonntag unter Verweis auf die lokalen Behörden meldete. Blick fasst zusammen, was über die Situation bekannt ist. 

Was ist das Burning Man?

Den Veranstaltenden ist gemäss der Beschreibung auf ihrer Webseite wichtig: Es handelt sich beim Burning Man nicht um ein Festival, sondern «um eine Stadt, deren Bewohner ihre Umgebung selber gestalten». Die neuntägige Party findet in einem abgelegenen Teil der Black-Rock-Wüste im US-Bundesstaat Nevada statt – einer sehr trockenen Region, etwa 225 Kilometer von der nächsten grossen Stadt Reno entfernt. Traditionell endet die Veranstaltung mit dem Verbrennen des «Man», einer sich jährlich verändernden überdimensionalen Statue. Auf dem Gelände, das sich Black Rock City nennt, entstehen zahlreiche Camps, in denen Besucherinnen und Besucher wohnen, Kunst schaffen und Waren sowie Dienstleistungen zum Tausch anbieten. Denn: Auf dem Burning Man fliesst kein Geld: Es wird getauscht oder geschenkt. Auch gibt es, ausser sanitärer Anlagen, keine Infrastruktur. Das bedeutet, dass Besuchende alles zum Überleben selber mitbringen müssen. Zudem ist die Regel, dass nichts in der Wüste hinterlassen werden darf. 

Wie kam es zur dramatischen Lage?

Gemäss dem US-Sender CNN fielen von Freitag auf Samstag in nur 24 Stunden Regenmengen, die es im Nordwesten Nevadas sonst innerhalb von zwei bis drei Monaten gibt. Auch am Sonntagmorgen war noch keine Besserung in Sicht. Am Sonntagabend teilten die Veranstalter auf ihrer Webseite mit, dass sich die Lage langsam zum Guten wende: «Es tröpfelt zwar noch, aber die Konditionen auf dem Gelände verbessern sich». Dennoch blieben die Zu- und Ausfahrten zu Black Rock City weiterhin geschlossen. Zum Burning Man hin und wieder weg führen nur zwei Wege: Entweder eine zweispurige Landstrasse oder der kleine improvisierte Flughafen. Beide sind bis Montagmittag, Schweizer Zeit, gesperrt.

Zudem liegt das Gelände in einem ausgetrockneten Salzsee in der Wüste. Der mit dem Starkregen entstandene Schlamm dort, ist extrem fest, klebrig und trocknet die Haut in kürzester Zeit gefährlich aus, wie «The Independent» berichtet. Auf Social Media ist zu sehen, wie sich der Matsch Zentimeter dick um die Schuhe und Füsse der Menschen legt und auch ein Vorwärtskommen zu Fuss extrem schwierig macht. 

Wie wird kommuniziert?

Das grosse Problem für Angehörige von Burning-Man-Besuchenden, aber auch für Festivalgängerinnen und -gänger selber, ist, dass es kaum Handyempfang gibt. Zwar kommunizieren die Organisierenden fleissig über X, ehemals Twitter, und ihre Webseite. Doch diese Informationen erreichen die Menschen in Blackrock City nur zu Teilen. Die Mutter eines Festivalbesuchers erzählt in der Newssendung von «The Indipendent»: «Ich konnte mit meinem Sohn über Satelliten-Telefon sprechen. Es geht ihm gut, aber er ist sich dem Ernst der Lage überhaupt nicht bewusst.» Es werde nur über die Festival-Radiostation kommuniziert. «Wer die nicht hört, weiss nicht, was los ist.» Mittlerweile arbeite das OK daran, den Mobilfunk mit mobilen Sendemasten zu verbessern, um seine Gäste besser informieren zu können, wie die Festivalleitung auf seiner Webseite mitteilt.

Wie kommen die Besuchenden vom Gelände?

Bis am Montagmorgen gab es nur den Weg zu Fuss, mit einem mindestens zehn Kilometer langen Marsch durch tiefen, klebrigen Schlamm. Auch Chris Rock (58) und der DJ Diplo (44) flüchteten über den Notfall-Weg aus der Wüste zu einer nahegelegenen Strasse, wo sie von einem Truck aufgegabelt wurden. «Ich bin vier Stunden durch den Schlamm gelaufen, weil ich noch einen Gig hatte», sagt Diplo auf Instagram. Fahrzeuge können und dürfen Blackrock City nicht verlassen, heisst es auf der Webseite des Burning Man.

Wie geht es weiter?

Der sogenannte «Exodus», wie das jährliche Ende des Festivals genannt wird, scheint noch in weiter Ferne. Zwar will das OK am Montagmorgen um 9 Uhr Ortszeit (18 Uhr Schweizer Zeit) kommunizieren, wie die 70'000 Menschen das Gelände verlassen können, gleichzeitig zeigen aber Bilder und Videos auf TikTok, X und Instagram, dass die Böden noch immer stark aufgeweicht sind. Festivalbesuchende sind aufgerufen, Wasser, Essen und Benzin zu rationieren und genanntes miteinander zu teilen. Auch der Abschluss des Burning Man, das Verbrennen der riesigen Holzstatue inmitten des Geländes, fand nicht wie sonst am Sonntagabend statt. Wann der «Man» brennen wird, wird ebenfalls erst am Montagmorgen (Ortszeit) bekannt gegeben. 

Wilde Verschwörungstheorien

Mit mangelnder Kommunikation und dramatischen Videos auf Social Media hat sich die Meldung verbreitet, dass sich in Black Rock City das Ebolavirus ausgebreitet habe. Auf X, ehemals Twitter, machten Beiträge die Runde, dass die US-Gesundheitsbehörde einen Ausbruch des tödlichen Virus auf dem Burning Man bestätigt habe. Sogar von einer Quarantänezone in der Wüstenstadt war schon die Rede. US-Medien aber konnten dies aber mittlerweile als Falschmeldungen verifizieren. Auch ist noch nicht klar, wie es zu dem Tod eines Mannes kam. Behörden vermelden, dass die Umstände noch untersucht werden. Auf Social Media aber heisst es, der Mann sei durch einen Stromschlag durch offen liegende Stromleitungen ums Leben gekommen. 


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