Er kann, was wenige können: Ed Sheeran (31) schafft es, allein mit seiner Gitarre, auf einer riesigen Bühne die Massen zu bewegen. Das bewies der britische Superstar an seinem Auftakt-Konzert im Zürcher Letzigrund, wo er am Freitag im Rahmen seiner «+-=÷x»-Tour haltmachte.
Als wäre es das Einfachste der Welt, spielt der Sänger mit seiner Loop-Maschine die meisten seiner Mega-Hits ohne eine Band. Es scheint, als müsse sich Sheeran nicht einmal gross konzentrieren, um seine 47'500 Zuschauerinnen und Zuschauer zu unterhalten. Und wie unterhalten die waren! Der Musiker zerlegt das Stadion mit seiner Energie, seiner einmaligen Stimme, die nie einen Ton verhaut, schier in seine Einzelteile. Die Menge ist ab dem ersten Akkord im Sheeran-Rausch.
Der Engländer eröffnet aber auch mit Trompeten und Fanfaren beziehungsweise einem Feuerwerk, lauten Gitarrenriffen und einer tobenden Menge. In anderen Momenten fühlt sich das Konzert an wie eine junge Liebe: Aufregend und wild bei Songs wie «Galway Girl», Leicht wie ein Roadtrip ans Meer bei «Castle On The Hill» und sanft wie ein Sommermorgen, als Sheeran «Perfect» anstimmt.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt sind die Schweizer Fans dem Mann mit der Samtstimme erlegen. Wie ein grosser Chor singt das Publikum mit, tausende Handylampen erleuchten den Zürcher Nachthimmel.
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Muse und Coldplay sehen neben Sheeran aus wie Anfänger
Ganz ohne Brimborium kommt aber auch ein Ed Sheeran nicht aus. Schliesslich will ein Mega-Star auch eine ebensolche Show bieten. Die kreisrunde, sich drehende Bühne steht mitten im Stadion, was so ziemlich jedem einen Blick auf den Musiker erlaubt. Auf vier kleineren Bühnen stehen zum ersten Mal in Sheerans-Konzert-Karriere andere Musiker. Über ihm scheinen riesige Leinwände zu schweben. Die Visuals darauf lassen Mega-Bands wie Muse und Coldplay wie Anfänger aussehen.
Obwohl Ed Sheeran bereits Millionen Menschen live vor sich stehen hatte, sieht der Engländer noch immer aus wie ein Strassenmusiker, der sich um jeden zufälligen Zuhörer freut. Er lächelt ins Publikum, strahlt, wenn dieses mitsingt und nimmt sich selbst nicht allzu ernst. Und er macht klar: Dies ist kein gelangweiltes Runtergespule von Sprüchen. Sheeran erzählt, wie Zürich seine Karriere veränderte und, dass er und sein Managment genau den heutigen Gig ausgewählt haben, um eine Tour-Doku zu filmen. «Because Zurich is the best city, right?!»
Nach über zwei Stunden entlässt Ed Sheeran seine Fans mit dem Song «You Need Me, I Don’t Need You» und einem bombastischen Feuerwerk beseelt in die Nacht. Der Reporterin fällt auf, dass viel mehr Menschen beim Verlassen des Stadions Händchen halten als beim Ankommen.
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