Der deutsche Schauspieler und Unternehmer Horst Lettenmayer (†82) ist am 20. Juli gestorben. Seine graublauen Augen, die durch einen Schlitz über die TV-Bildschirme auf die «Tatort»-Zuschauer, und seine Beine, die über glänzenden Asphalt davonrennen, sind seit 50 Jahren im kultigen «Tatort»-Vorspann zu sehen.
Die bis heute verwendete Sequenz wurde 1970 am Flughafen München-Riem gedreht. Damals drehte der NDR gerade den ersten «Tatort» mit dem Titel «Taxi nach Leipzig» und der Bayerische Rundfunk war für den Vorspann zuständig. Für diese Schauspiel-Arbeit erhielt Lettenmayer bekanntermassen einmalig 400 Deutsche Mark. Wie die «Abendzeitung München» anlässlich seines Todes berichtet, sei Lettenmayer eigenen Aussagen zufolge zu Lebzeiten juristisch dagegen vorgegangen. «Kein Mensch dachte damals, dass das Ding 38 Jahre lang unverändert läuft», sagte er einmal in einem Interview.
«Die suchen ein paar Augen - meld' Dich mal»
Wie das Erste in einem Artikel zur 1000. Jubiläumsfolge über interessanten «Tatort»-Fakten schreibt, wird die berühmte Krimi-Reihe seit 1970 durch denselben Vorspann eingeleitet. «Augen und Beine im Vorspann gehören dem ehemaligen Schauspieler Horst Lettenmayer. Vor nunmehr 46 Jahren bekam er von seiner Agentur einen folgenschweren Anruf - ‹Die suchen ein paar Augen, meld' Dich mal› -, der ihn am Sonntag nach der ‹Tagesschau› zum Dauergast auf den Bildschirmen machte.»
Lettenmayer war zudem fast zwanzig Jahre später nochmal im «Tatort» zu sehen. Er spielte 1989 an der Seite von Götz George (1938 - 2016) als Kommissar Horst Schimanski und Eberhard Feik (1943 - 1994) als Kommissar Christian Thanner den Gewerkschaftsboss Günther Broegger im «Tatort: Der Pott». Seine Rolle wird in dem vom WDR produzierten Fernsehfilm brutal ermordet. In der «Tatort»-Episode ist übrigends auch der ab 1991 als München-Kommissar tätige Schauspieler Miroslav Nemec (70) zu sehen.