In New York muss sich der einstige R&B-Star R. Kelly (54) vor Gericht verantworten. Und die Anschuldigungen im Missbrauchsprozess gegenüber dem Künstler werden immer schockierender. Dem Grammy-Gewinner werden unter anderem sexuelle Ausbeutung Minderjähriger, Entführung, Zwangsarbeit und Bestechung in den Jahren 1994 bis 2018 vorgeworfen. Bei einer Verurteilung droht ihm eine zehnjährige bis lebenslange Haftstrafe.
Abtreibungszwang
Eine Zeugin, die anonym bleiben möchte, beschuldigt Kelly, er habe die Sängerin Aaliyah (1979–2001) nur geheiratet, weil sie schwanger war – und er die damals erst 15-Jährige zur Abtreibung zwingen wollte.
Die Beiden gaben sich 1994 das Jawort in einem Hotel in Chicago. Mit dabei war Kellys ehemaliger Tourmanager Demetrius Smith, wie dieser selbst vor Gericht sagte. 500 Dollar gab Smith einem Beamten vom Sozialamt, damit dieser einen Ausweis für Aaliyah ausstellte, auf dem ihr Alter auf 18 Jahre angepasst wurde – damit die Hochzeit stattfinden konnte. Das Geld habe er von R. Kelly erhalten. «Das hätte nicht passieren dürfen. Es war falsch», so Smith heute.
Laut der «Huffington Post» wurde R. Kelly von einer Vertrauten gefragt, warum er Aaliyah überhaupt geheiratet habe. Er soll geantwortet haben, dass nur Eltern und Ehepartner einer Minderjährigen die Erlaubnis für eine Abtreibung erteilen dürfen. Die Ehe wurde im darauffolgenden Jahr annulliert.
Fäkalien im Gesicht
Doch damit nicht genug. Eine Zeugin, die sich dem Gericht als «Jane Doe» vorstellte, berichtete, wie sie den Musiker im Alter von 17 Jahren kennengelernt habe. Sie habe ihn in einem Hotelzimmer für eine Gesangs-Audition getroffen – doch bevor sie singen durfte, habe R. Kelly Oralsex von ihr verlangt.
Doe ging – neben anderen Mädchen – eine fünfjährige Beziehung mit Kelly ein. In den Jahren soll sie mehrmals bestraft worden sein, wenn sie sich nicht an seine Regeln hielt. Dazu zählten das Tragen von weiten Kleidungsstücken und das Abwenden von Männern, die den gleichen Lift betraten.
Zur Strafe sei sie ausserdem gezwungen worden, erniedrigende Videos von sich selbst zu drehen. Darunter eines, in dem sie sich Fäkalien ins Gesicht schmieren und in den Mund stecken musste. Danach sagte ihr Kelly angeblich, dass sie «nicht genug Spass daran hatte» und das Video noch einmal drehen müsse. Den Geschlechtsverkehr mit Doe habe Kelly stets gefilmt – auch gegen ihren Willen.
Weiter sagte sie aus, R. Kelly habe sie mit Vaginalherpes angesteckt. «Dieser Mann gab mir absichtlich etwas, von dem er wusste, dass er es hatte. Das hätte er kontrollieren können.»
Er habe sie auch geschlagen. «Er hat mich überall geschlagen. Meine Arme, mein Gesicht, meinen Hintern.» Ein anderes Mal soll Kelly sie mehr als drei Tage lang in einem Raum seines Studios in Chicago festgehalten haben, nachdem sie eine Jogginghose in der falschen Grösse gekauft hatte. Sie habe die Räumlichkeiten nicht ohne seine Erlaubnis verlassen dürfen und soll darum in einen Becher uriniert haben, da es kein Badezimmer in seinem Studio gab.
Zum Sex mit Fremden gezwungen
Eine weitere Zeugin berichtet von ähnlichen Demütigungen. Der Sänger habe sie zur Bestrafung zum Sex mit einem fremden Mann gezwungen. Er leitete den Akt an und filmte sie dabei. Der Grund für die «Züchtigung», wie Kelly es nannte: Sie habe sich nicht an seine Regeln gehalten.
Dokumentationsserie führte zum Verfahren
Seit Sommer 2019 sitzt R. Kelly im Gefängnis. Bereits vor 25 Jahren wurden erste Vorwürfe gegen den Sänger laut. Ein Prozess endete mit einem Freispruch. Ein anderes Verfahren wurde aussergerichtlich beigelegt. Erst mit der Dokumentationsserie «Surviving R. Kelly», die 2019 veröffentlicht wurde, kam es zum Prozess. «Nach zwei Jahrzehnten beginnen die Menschen endlich zu reden, und ich bin dafür demütig dankbar», sagte Jonjelyn Savage, deren Tochter Missbrauchsvorwürfe gegen Kelly erhoben hat vor dem Gerichtsgebäude, als der Prozess begann.
R. Kelly wies die Vorwürfe gegen ihn immer wieder zurück und warf seinen Kritikern eine Rufmord-Kampagne vor.
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