Beinahe wäre «Wer wird Millionär»-Kandidat Lukas Schnittger (32) um seinen Lohn gebracht worden – und Schuld daran ist die Schweiz. Der Deutsche scheiterte bei der 16'000-Euro-Hürde fast an der Frage, welche Sprache der Grossteil der Bevölkerung hierzulande spricht. Der Weg zur richtigen Antwort war allerdings ein steiniger.
Eine Frau aus dem Publikum, die laut Showmaster Günnther Jauch (67) «weit weg von der Schweiz kommt», hätte den Bankkaufmann beinahe um seinen Erfolg gebracht: «Ich habe schon viel von der französischen Schweiz gehört. Rätoromanisch würde noch infrage kommen, damit kann ich aber gar nichts anfangen. Bevor ich Rätoromanisch nehmen würde, würde ich noch Italienisch nehmen. Ich würde aber Französisch nehmen, weil ich eben schon viel von der französischen Schweiz gehört habe.» Erst nachdem ihn Moderator Jauch noch dazu bewegen kann, den 50:50-Joker zu nutzen, kommt Schnittger auf die richtige Antwort: Deutsch.
Nicht der einzige Beinahe-Fauxpas
Beim üblichen Vorgeplänkel zwischen Jauch und Schnittger (32) geht es – wie so oft – um die Begleitperson. Jauch liest von seinen Moderationskarten vor: «Sie sind ledig, aber liiert und Bankkaufmann.» Schnittger ist sichtlich verwirrt und insistiert, dass er «noch nicht liiert sei». Jetzt rümpft auch Jauch die Stirn, verweist auf die Informationen, die ihm seine Redaktion vorbereitet hätten: «Das steht hier!» – worauf der Kandidat entgegnet, dass da «wohl was durchgeflutscht sein muss».
Jauch reagiert auf den Fauxpas mit seinem gewohnten Schalk: «Dann muss ja wieder ein Kopf rollen bei uns. Ich stelle noch mal für alle Zuschauerinnen zu Hause fest, dass Sie nicht liiert sind.» Spätestens jetzt wird klar, dass der Bankkaufmann wohl einen Unterschied zwischen «liiert» und «in einer Beziehung sein» macht – lässig antwortet er: «Vielleicht kommt das ja irgendwann nach der Sendung. Irgendwann.» Als eine junge Frau die Plätze im Publikum betritt, wird schnell klar, dass Schnittger zwar eine Freundin hat, jedoch nicht mit ihr verheiratet oder verlobt ist – ein klarer Fall von verschiedenen Beziehungsdefinitionen.
Selbst die Verwirrung ist verwirrt
Jetzt versteht selbst der wortgewandte Showmaster die Welt nicht mehr: Als Schnittger die Dame als seine Freundin vorstellt, ist Jauch beinahe ausser sich: «Aber dann sind Sie doch liiert?» Und endlich sorgt Schnittger für die grosse Auflösung – und Lacher im Publikum: «Bin ich jetzt falsch? Entschuldigung, ja, ja. Ich schiebe es jetzt auf die Aufregung.» Seine Nina nimmt die Szene übrigens mit Humor – und ihr Freund gewinnt umgerechnet 31'000 Franken, die er für eine gemeinsame Wohnung aufwenden möchte. Ein Betrag, zu dem es wegen der Schweiz beinahe nicht gekommen wäre. (las)