Er ist einer der aktuell prominentesten Internetbetrüger: Simon Leviev (31), auch bekannt als «Der Tinder-Schwindler». Die gleichnamige Netflix-Dokumentation führt zurzeit in fast allen Ländern die Hitparade des US-Streaminganbieters an – auch in der Schweiz.
Der Film erzählt die wahre Geschichte von Simon Leviev, geboren als Shimon Hayut, einem Betrüger, der sich als israelischer Milliardär und Erbe eines Diamantenimperiums ausgegeben hat und so mehreren Frauen insgesamt rund 9,2 Millionen Franken abgenommen haben soll.
Opfer nahmen hohe Kredite auf
Seine Opfer lernte Leviev alle über die Datingplattform Tinder kennen, wo er sich mit teuren Designerklamotten und im Privatjet inszenierte. Bissen die Frauen an, führte er mit ihnen einige Monate lang eine Fernbeziehung, um sie dann plötzlich um Geld zu bitten, da seine Kreditkarten gesperrt seien und er sich in grosser Gefahr befinde. Besorgt schickten ihm seine Opfer Geld und nahmen dafür hohe Kredite auf. Leviev versprach, alles zurückzuzahlen – was er niemals tat. Schliesslich flog der Schwindel auf. In der Netflix-Doku schildern drei der betroffenen Frauen, Pernilla Sjöholm (35), Ayleen Charlotte (27) und Cecilie Fjellhøy (27), wie Leviev sie mit dieser Masche um insgesamt 800'000 Franken betrogen haben soll – bis heute warten sie auf ihr Geld.
Leviev selbst bestreitet alle Vorwürfe und ist aktuell auf freiem Fuss. In den vergangenen Jahren wurde er allerdings mehrmals verhaftet und verurteilt, unter anderem 2019 in Griechenland, wo er wegen eines gefälschten Passes 15 Monate lang im Gefängnis sass.
Die sechs wichtigsten Onlinedating-Tipps
Doch wie kann man sich auf beliebten Datingplattformen wie Tinder oder Lovoo vor Betrügern wie Leviev am besten schützen? Passend zum Valentinstag hier die sechs wichtigsten Tipps:
- Fotos von Onlineprofilen auf ihre Echtheit prüfen: anhand der umgekehrten Bildersuche auf Google oder DuckDuckGo.
- Auf Hinweise achten, die betrügerisch wirken: schlecht ausgefüllte Profile, unpersönliche Standardnachrichten, Person weicht jeglichem Treffen aus.
- Schutz von persönlichen Daten: besser nicht gleich den vollständigen Namen, Wohnort und Arbeitsplatz verraten, sondern beim Onlinedating ein Pseudonym verwenden. Anstatt Handynummer eine extra dafür eingerichtete Mailadresse als Kontakt angeben.
- Treffen in der Öffentlichkeit: Das erste Date wählt man am besten an einem öffentlichen Ort mit viel Publikumsverkehr, Restaurant, Café oder Bar.
- Auf Bezahl-Apps ausweichen: Bei kostenlosen Dating-Apps fehlen meist strenge Sicherheitsvorkehrungen, und es finden sich dementsprechend mehr schwarze Schafe unter den Profilen. Kostenpflichtige Portale prüfen ihre Mitglieder auf ihre Echtheit.
- Niemals Geld überweisen: Ein absolutes No-Go ist das Überweisen von Geld, egal, wie vertrauenswürdig die Onlinebekanntschaft erscheint.
«Tinder-Schwindler» Simon Leviev dürfte es in Zukunft übrigens schwer haben, auf der Plattform weitere Oper zu finden: Tinder hat ihn zeitlebens gesperrt.