In Los Angeles wurden in der Nacht auf Montag zum 81. Mal die Golden Globes verliehen. Die erste Hollywood-Preisverleihung des Jahres gilt als wichtigster Indikator für die anstehenden Oscars im März. Welche Stars und Filme mit einem Golden Globe ausgezeichnet wurden und was zu reden gab, verraten wir in unserer Übersicht.
«Oppenheimer» räumt ab
Das Biopic über den Vater der Atombombe «Oppenheimer» war der grosse Gewinner der diesjährigen Golden Globes. Robert Downey Jr. (58) wurde für seine Leistung im Blockbuster mit dem Preis als Bester Nebendarsteller ausgezeichnet. Desweiteren räumte der Streifen den Preis für die beste Regie (Christopher Nolan, 53), den besten Hauptdarsteller Drama (Cillian Murphy, 47), die beste Filmmusik (Ludwig Göransson, 39) sowie die Auszeichnung als bester Film in der Kategorie Drama ab.
«Barbie» fällt ab
Neben «Oppenheimer» wurde im Vorfeld «Barbie» als grosser Favorit der Golden Globes gehandelt. US-Popstar Billie Eilish (22), die den Barbie-Song «What Was I Made For?» interpretiert, wurde mit dem Preis für den besten Filmsong ausgezeichnet. Weiter gewann der Kino-Hit um die pink gekleidete Kult-Puppe in der neuen Kategorie «The Cinematic and Box Office Achievement».
Dieser Preis zeichnet Kinoproduktionen aus, die hervorragend beim Publikum ankommen und über filmische Qualitäten verfügen. Sonst ging Greta Gerwigs (40) Werk allerdings leer aus. «Barbie»-Hauptdarstellerin Margot Robbie (33) zog gegen Emma Stone (35) den Kürzeren. Deren Film «Poor Things» triumphierte in der Kategorie «Beste Komödie oder Musical».
Präzedenzfall für indigene Darsteller
Die Lily Gladstone (37) gewann den bedeutenden Preis als Beste Drama-Schauspielerin für ihre Darbietung in «Killers of the Flower Moon». Für Lily Gladstone ist es nicht nur ihre erste Golden-Globe-Nominierung und -Auszeichnung. Sie ist auch die erste indigene Frau, die diesen Preis erhält. Die US-Amerikanerin thematisierte ihre Wurzeln, als sie ihre Dankesrede in der Sprache der Blackfeet begann, in deren Reservat sie im US-Bundeststaat Montana aufgewachsen war.
Danach bedankte sich Gladstone bei ihrer Mutter, «die, obwohl sie keine Blackfeet ist, unermüdlich daran gearbeitet hat, unsere Sprache in die Klassenzimmer zu bringen, damit ich die Sprache lernen konnte, als ich gross wurde». Die Schauspielerin hofft, dass «Killers of the Flower Moon» ein neuer Präzedenzfall für die Arbeit mit der indigenen Bevölkerung in Hollywood werde, wie sie im Gespräch mit «The Guardian» erklärte.
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Vier Preise für «Succession»
Auch bei den Serien gab es in der Nacht auf Montag ein klarer Gewinner: «Succession» räumte im Verlauf des Abends gleich vier Golden Globes ab. Die gefeierte Drama-Serie um eine Familiendynastie in der Medienbranche wurde mit dem Preis als «Beste Dramaserie» ausgezeichnet, Kieran Culkin (41) stach seinen TV-Vater Brian Cox (77) aus und schnappte ihm den Preis als «Bester Schauspieler in einer Dramaserie» weg. Bei den Schauspielerinnen machte Sarah Snook (36) das Rennen und bei den Nebendarstellern ihr «Succession»-Ehemann Matthew Macfadyen (49).
Der Kuss, über den alle reden
Die öffentliche Knutscherei zwischen Kylie Jenner (26) und Timotheé Chalamet (28) an den Golden Globes sorgte in den sozialen Medien für die grösste Aufregung. Nachdem der Schauspieler noch alleine über den roten Teppich geschritten war, war seine Freundin im Saal plötzlich an seiner Seite. Dabei schienen die beiden Verliebten, das Geschehen um sie herum komplett zu vergessen. Das Paar wurde mehrfach beim Kuscheln und Küssen fotografiert. Auf dem offiziellen X-Account der Golden Globes wurde sogar ein Video der beiden veröffentlicht, auf dem sie turtelnd und knutschend zu sehen sind.
Taylor Swift rauschte frühzeitig ab
Einen frühen Abgang gab es bei der Preisverleihung offenbar von Pop-Queen Taylor Swift (34). Die Hit-Sängerin war mit ihrem Konzertfilm «The Eras Tour» für einen Preis in der neuen Kategorie «Best Box Office Achievement», also für den besten kommerziellen Erfolg an den Kinokassen, nominiert. Doch der Award ging an «Barbie».
Nachdem Swift erst stehend und klatschend das Team von «Barbie» gefeiert hatte, war sie anschliessend offenbar plötzlich verschwunden, wie Fans auf Social-Media festgestellt haben. «Ich bin zu 90 Prozent sicher, dass Taylor den Event verlassen hat», schreibt ein User auf X. Swift sei seit dem Gewinn von «Barbie» nicht mehr gezeigt worden. «Ich habe nichts gewonnen, die Show ist mies und der Moderator ist scheisse, tschüss», erklärt sich ein anderer den plötzlichen Abgang der Sängerin.
Schleier wegen Skiunfall
Schauspielerin Rosamund Pike (44) erschien bei der 81. Golden-Globes-Verleihung in Beverly Hills in einem schwarzen Spitzenkleid mit passendem Kopfschmuck, der neben der dekorativen noch eine weitere Funktion erfüllen musste. «Ich habe mich für einen Schutzschleier entschieden», erklärte die Schauspielerin im Gespräch mit dem US-Branchenblatt «Variety».
Pike enthüllte, dass sie über Weihnachten einen Skiunfall hatte. «Nicht das, was man sich wünscht, wenn man weiss, dass man am 7. Januar zu den Golden Globes kommt», scherzte sie. Inzwischen gehe es der Schauspielerin wieder gut, doch ihr Gesicht sei bei dem Vorfall am 26. Dezember «völlig zertrümmert» gewesen, sagte sie. Darum habe sie das Gefühl gehabt, «etwas tun zu müssen».
Von der gemeinnützigen Gala zum Kommerz-Produkt
Zum ersten Mal in ihrer Geschichte wurden die Golden Globes übrigens nicht von der HFPA, den Mitgliedern von Hollywood Auslandspresse, veranstaltet. Denn seit letztem Juni hat der Milliardär Todd Boehly (50) offiziell das Ruder übernommen und die bislang gemeinnützige Gala in ein kommerzielles Produkt verwandelt. Die Jury, die bislang aus den 87 Mitgliedern der HFPA bestand, wurde auf 300 Journalisten aus 76 Ländern erweitert.