Schwerer Schicksalsschlag für TV-Arzt Johannes Wimmer (37): Seine nur neun Monate alte Tochter Maximilia starb am Samstagmorgen an einer seltenen, höchst aggressiven Hirntumorerkrankung. «Maximilia hat sich im Schlaf, geborgen und umsorgt in unserem Bett, auf die Reise zu den Sternen begeben.», sagt der «Wissen ist die beste Medizin»-Moderator gegenüber «Bild am Sonntag». «Unsere gesamte Familie konnte in Ruhe und Frieden Abschied nehmen.»
Eigentlich schien für den Fernsehmann Anfang 2020 alles perfekt zu laufen: Der Haus-Doktor vom Norddeutschen Rundfunk (NDR) hatte einen neuen TV-Vertrag in der Tasche, seine grosse Liebe gefunden und konnte sein kleines Töchterchen in der Hand halten. Doch im August folgte die unerwartete Nachricht der Doktoren: Sein Kind war an einem schweren Hirntumor erkrankt.
«Ich würde, ohne mit den Augen zu zwinkern, tauschen»
«Ich glaube, wie jeder Vater auf der Welt würde ich, ohne mit den Augen zu zwinkern, tauschen», erklärte der Doktor, der aus früherer Ehe zwei weitere Kinder hat, damals in der NDR-Talkshow. «Ich würde ihr das Leid abnehmen, mein Leben für ihres geben – das geht nicht, und wir sind, so viel wie wir es sein können, auf der Intensivstation bei ihr.» Vor einigen Wochen hat Wimmer mit seiner Frau Clara die gemeinsame Tochter aus dem Spital geholt, um ihr zu Hause ein einigermassen normales Leben zu ermöglichen. Sogar eine Hochzeit stand an, damit alle denselben Nachnamen tragen.
Rund dreieinhalb Monate kämpfte der Fernsehmoderator an der Seite seines Kindes um dessen Gesundheit. «Wenn sie auf meiner Brust liegt, gibt sie mir sehr viel Kraft. Nachts habe ich sie teilweise stundenlang auf mir draufliegen, und ich merke, wie sie durch mein Atmen und Streicheln selbst atmet und zur Ruhe kommt. Da ziehe ich ganz viel draus», erklärte er in der Sendung «Das!». «Es ist ein Geschenk, dass wir den Weg noch mit ihr gehen dürfen und das Schicksal sie uns noch nicht entrissen hat. Wir versuchen, schöne Momente zu sammeln, damit die später auch bleiben.»
Er sprach offen über die Erkrankung
Wimmer machte aus der Erkrankung seiner Tochter nie ein Geheimnis. So auch nach ihrem Tod nicht. «Sie hat ihr kleines, geliebtes Leben vollendet, und wir werden sie in schönster Erinnerung behalten. Es war ein Leben voller Liebe und Lachen, beides werden wir versuchen, auch für uns in dieser schweren Zeit, zu bewahren», sagt er. «Sie hat den für sie richtigen Zeitpunkt gewählt, von uns zu gehen. Und als Eltern haben wir ihr gesagt, dass sie gehen darf.»
In den letzten Stunden hielt er die Hand seiner Tochter. «Als ich morgens aufwachte, war sie nicht mehr weich und warm.» Nur wenige Stunden später kam die ganze Familie, um Abschied von Maximilia zu nehmen. «Wir hatten noch so viel vor, wollten so viel mit ihr erleben, das bleibt uns verwehrt – aber uns bleiben wundervolle Erinnerungen mit ihr. Der Krebs mag ihr das Leben genommen haben, aber wir werden dem Krebs zeigen, dass er nicht gesiegt hat.» (imh)