«Ich dachte er macht Witze und dann schlug er mich ins Gesicht»
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Amber Heard über Gewalt:«Ich dachte er macht Witze und dann schlug er mich»

Dämpfer für Amber Heard vor Gericht
Handchirurg und Filmchef schüren Zweifel an ihren Vorwürfen

Der Gerichtsprozess zwischen Amber Heard und Johnny Depp nähert sich dem Ende. Kurz vor Schluss muss die Schauspielerin nochmals zittern. Zeugen dementierten mehrere ihrer Vorwürfe.
Publiziert: 25.05.2022 um 14:36 Uhr
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Aktualisiert: 25.05.2022 um 17:29 Uhr
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Amber Heard kam am Dienstag nicht gut weg im Verleumdungsprozess.
Foto: keystone-sda.ch

Der seit sechs Wochen laufende Zivilprozess zwischen den Ex-Eheleuten Johnny Depp (58) und Amber Heard (36) ist in der Endphase. Am Dienstag lief es nicht gut für die Schauspielerin. Denn sowohl ihre Prügel-Vorwürfe als auch ihre «Aquaman»-Verluste wurden laut «Bild» infrage gestellt.

Dafür wurde unter anderem der Arzt David A. Kulber in den Zeugenstand gerufen. Er operierte Depp im März 2015, als dessen Finger abgetrennt wurde. Wie genau das passiert ist, konnte bisher nicht bewiesen werden. Der Hollywood-Star behauptet, seine damalige Frau habe in Australien eine Wodka-Flasche nach ihm geworfen, wobei sein Finger verletzt wurde. Heard hingegen gibt an, der «Fluch der Karibik»-Star habe die Wunde selbst verursacht.

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Johnny Depp trug während angeblichem Gewaltausbruch Gipsschiene

Doch weshalb wird die Verletzung erneut thematisiert? Johnny Depp war durch seinen gebrochenen Mittelfinger und dem Verlust von weichem Gewebe auf eine Gipsschiene angewiesen. Laut Heard ist Depp nach dem Vorfall in Australien trotz des Gipses gewalttätig gegenüber ihr geworden und hat sogar ihre Garderobe zerschlagen.

Geht es nach Kulber ist das aber gar nicht möglich. Denn Depp habe wegen des Gipses keine Faust bilden können. Auf die Frage, ob der Schauspieler jemanden hätte packen oder schlagen können, erklärte der Handchirurg: «Er hätte es versuchen können (…), aber ich weiss nicht, wie erfolgreich er damit gewesen wäre.» Dazu hätte das sowohl seiner Hand als auch dem Gips mehr Schaden zugefügt. Während seiner mehrmonatigen Behandlung sei ihm aber nichts dergleichen bei Depp aufgefallen.

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Mangelnde Chemie beim «Aquaman»-Dreh

Ebenfalls gegen Amber Heard sagte Walter Hamada (54) aus. Er ist Chef der in Washington ansässigen Filmproduktion von Warner Brothers, bei der «Aquaman» gedreht wurde. Er sollte die Aussagen von Filmproduzentin Kathryn Arnold entkräften. Das tat er dann auch. So dementierte er, dass Heard jemals wegen einer angeblichen Schmutzkampagne von Depps Ex-Anwalt Adam Waldman aus ihrem «Aquaman»-Vertrag entlassen oder wieder eingestellt wurde. Dies behauptet Arnold am Montag.

Es habe jedoch Bedenken wegen der mangelnden Chemie zwischen ihr und Hauptdarsteller Jason Momoa (42) gegeben. «Wenn man sich den Film anschaut, sieht es so aus, als hätten sie eine grossartige Chemie gehabt», so Hamada. Das habe in der Postproduktion aber «viel Mühe gekostet, um dorthin zu gelangen.» Weiter sagte Walter Hamada aus, dass die Produktionsfirma nie vorhatte, Heards Lohn für die Fortsetzung zu erhöhen, wie ihr Team behauptet hatte. Die Anwälte von Depp versuchten daraufhin, eine Einstellung der Gegenklage von Amber Heard zu erreichen. Richterin Penney Azcarate lehnte dies jedoch ab.

Der Fall Johnny Depp gegen Amber Heard

Johnny Depp (60) hatte Amber Heard (37), mit der er zwischen 2015 und 2017 verheiratet war, auf 50 Millionen Dollar Schadenersatz verklagt. Der «Fluch der Karibik»-Star wirft seiner Ex-Frau vor, seiner Karriere mit falschen Anschuldigungen der häuslichen Gewalt schwer geschadet zu haben. Hintergrund ist ein Beitrag für die «Washington Post» aus dem Jahr 2018, in dem sich Heard als Opfer häuslicher Gewalt bezeichnete, ohne Depp dabei namentlich zu nennen.

Heard hatte mit einer Gegenklage gegen den Hollywood-Star reagiert und verlangte hundert Millionen Dollar Schadenersatz. Sie wirft dem Schauspielstar «ungezügelte physische Gewalt» vor. Beide Klagen waren Gegenstand des Prozesses in Fairfax im Bundesstaat Virginia. Nach wochenlanger Verhandlung mit jeder Menge schmutziger Details waren in der Schlammschlacht im Juni beide Parteien schuldig gesprochen worden – Heards Strafe ist allerdings deutlich höher. Die Schauspielerin muss ihrem Ex-Mann 15 Millionen Dollar Schadenersatz zahlen, Depp wurde zur Zahlung von zwei Millionen Dollar verurteilt. Wegen einer Deckelung von Strafzahlungen im Bundesstaat Virginia reduziert sich die Strafe für Heard auf 10,35 Millionen Dollar. Beide Parteien haben Berufung gegen das Urteil eingelegt.

Das frühere Paar hatte sich bereits 2020 bei einem Prozess in London gegenübergestanden. Depp hatte damals die britische Boulevardzeitung «The Sun» verklagt, die ihn als «Ehefrauen-Schläger» bezeichnet hatte. Heard sagte als Zeugin aus, Depp unterlag im Prozess. (AFP)

Johnny Depp (60) hatte Amber Heard (37), mit der er zwischen 2015 und 2017 verheiratet war, auf 50 Millionen Dollar Schadenersatz verklagt. Der «Fluch der Karibik»-Star wirft seiner Ex-Frau vor, seiner Karriere mit falschen Anschuldigungen der häuslichen Gewalt schwer geschadet zu haben. Hintergrund ist ein Beitrag für die «Washington Post» aus dem Jahr 2018, in dem sich Heard als Opfer häuslicher Gewalt bezeichnete, ohne Depp dabei namentlich zu nennen.

Heard hatte mit einer Gegenklage gegen den Hollywood-Star reagiert und verlangte hundert Millionen Dollar Schadenersatz. Sie wirft dem Schauspielstar «ungezügelte physische Gewalt» vor. Beide Klagen waren Gegenstand des Prozesses in Fairfax im Bundesstaat Virginia. Nach wochenlanger Verhandlung mit jeder Menge schmutziger Details waren in der Schlammschlacht im Juni beide Parteien schuldig gesprochen worden – Heards Strafe ist allerdings deutlich höher. Die Schauspielerin muss ihrem Ex-Mann 15 Millionen Dollar Schadenersatz zahlen, Depp wurde zur Zahlung von zwei Millionen Dollar verurteilt. Wegen einer Deckelung von Strafzahlungen im Bundesstaat Virginia reduziert sich die Strafe für Heard auf 10,35 Millionen Dollar. Beide Parteien haben Berufung gegen das Urteil eingelegt.

Das frühere Paar hatte sich bereits 2020 bei einem Prozess in London gegenübergestanden. Depp hatte damals die britische Boulevardzeitung «The Sun» verklagt, die ihn als «Ehefrauen-Schläger» bezeichnet hatte. Heard sagte als Zeugin aus, Depp unterlag im Prozess. (AFP)

Johnny Depp habe nach Streit mit Amber Heard verängstigt gewirkt

Weiter wurde ein Kurzurlaub des Paares in der Ferienresidenz Hicksville Trailer Palace (Kalifornien) 2013 beleuchtet. Der ehemalige Besitzer Morgan Knight erzählte, dass das Ex-Paar gemeinsam mit Heards Schwester und einer Gruppe von Freunden kam. Während ihres Aufenthalts habe er einen Streit zwischen Heard und Depp mitbekommen. Der Hollywood-Star habe auf ihn verängstigt gewirkt, nachdem ihn Heard angeschrien habe.

Einen Tag darauf habe er die Information erhalten, dass im Wohnwagen der beiden etwas kaputtgegangen sei. Dabei habe es sich bloss um einen zerbrochenen Wandleuchter im Wert von 62 Dollar gehandelt. Ansonsten habe der Wagen keine Reinigung benötigt. Die Schauspielerin behauptete jedoch vor zwei Wochen über Depp: «Er begann, den Wohnwagen zu zerstören. Er fing an, Dinge zu zerschlagen. Er hob etwas vom Tisch auf und warf es direkt in die Vitrine.» Laut Heard hat ihr Ex-Mann zudem eine Frau beim Lagerfeuer während des Aufenthaltes angegriffen: «Er packte sie und drohte ihr, das Handgelenk zu brechen.» Knight betont aber: «Ich habe nie gesehen, dass Mr. Depp jemanden körperlich angegriffen hat, während er vor Ort war.» (bsn)

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