Christian Bale (48) geht auch im neuen Comedy-Thriller «Amsterdam» ans Limit
Hart im Film, zart im Leben

Christian Bale spielt in «Amsterdam» nicht nur die Hauptrolle, er ist auch Produzent des Films. «Ich habe sechs Jahre mit Regisseur David O. Russell am Projekt gearbeitet. Wir hatten 14 Drehbuchversionen, die sich bei mir in der Sockenschublade gestapelt haben.»
Publiziert: 03.11.2022 um 00:14 Uhr
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Aktualisiert: 03.11.2022 um 15:49 Uhr
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In Wales geboren, zog Christian Bale mit 17 in die USA und lebt seither in Los Angeles. Für «The Fighter» erhielt er den Oscar als bester Nebendarsteller, drei weitere Male war er für die begehrte Auszeichnung zusätzlich nominiert.
Foto: Getty Images
Patricia Danaher

Christian Bale (48) ist ein harter «Junge», in seinen Rollen geht er stets übers Limit hinaus. Nicht zufällig gelang ihm mit seiner oscargekrönten Darstellung im Box-Drama «The Fighter» der endgültige Durchbruch. In seinem neusten Film «Amsterdam» spielt er einen Veteranen des Ersten Weltkriegs, der einem Komplott auf die Schliche kommt. Das Werk ist mit Margot Robbie (32), Taylor Swift (32), Chris Rock (57), Robert De Niro (79) oder Rami Malek (41) exzellent besetzt.

So kompromisslos Bale auf der Leinwand scheint, so fragil wirkt er am Set. Seinen durchschlagenden Erfolg kann sich der Brite nur schlecht erklären. «Ich habe ehrlicherweise keine Ahnung, was in meinem Kopf vorgeht», sagt er im Interview mit Blick. «Daher kann ich auch anderen nicht sagen, wie ich es mache.»

Von Legenden wie De Niro, der in «Amsterdam» einen General spielt, sei er jedenfalls weit entfernt. «Mein Stil heisst ‹Ich denke mir spontan was aus, lasse mich mitreissen und mache, was ich will›. Ich bin kein Method Actor. Robert ist einer, weil er an der Lee-Strasberg-Schule darin ausgebildet wurde. Ich habe höchstens mal zwei Tage im Sportstudio trainiert», stapelt Bale tief.

Bale braucht Distanz, um Leistung zu erbringen

Seine Unsicherheit zeigt sich auch darin, dass er während der Drehs jeweils keinen privaten Kontakt mit seinen Co-Stars wünscht. Denn er habe sonst die Sorge, dass «ich dann nicht mehr die Person von der Filmfigur trennen kann und das auf meine Leistung schlägt». Nur dass Chris Rock nichts davon wusste. Vor einer gemeinsamen Szene in «Amsterdam» versuchte der Komiker, mit Bale herumzublödeln – was dieser sofort abwürgte: «Ich bin ein Riesen-Fan von Chris und wusste, dass ich bei einer Konversation zu viel von mir privat preisgeben würde.»

Auf seine Rolle des Veteranen Burt Berendsen – hinkend und mit Glasauge – bereitete er sich wie immer akribisch vor. «Ich habe schon vor dem Dreh ein Rückenkorsett getragen. Damit hat man Probleme, sich vorzubeugen und mit der Atmung, und so erscheinen die steifen Bewegungen als ziemlich normal.»

Stark herausgefordert war er im Film auch beim Duett mit Pop-Megastar Taylor Swift. Bale fürchtet sich schon jetzt vor der vernichtenden Reaktion seiner 17-jährigen Tochter Emmeline: «Sie wird es wahrscheinlich schrecklich finden. Denn es ist klar zu hören, wie grässlich meine Stimme im Gegensatz zu ihr klingt.»

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