Auf einen Blick
- Cathy Hummels spricht über ihre Depression und den Weg zur Besserung
- Trotz glamourösem Instagram-Leben kämpfte sie mit schweren Selbstzweifeln
- Mit 15 Jahren stand sie am Strassenrand und wünschte sich überfahren zu werden
Die glamouröse Welt von Cathy Hummels auf Instagram täuscht über ihre dunkle Vergangenheit hinweg. «Ganz oft ist es so, dass öffentliche Menschen beneidet werden, doch der innere Struggle wird nicht gesehen und das hat sich durch mein ganzes Leben durchgezogen», sagt Hummels im Interview mit «Bild». «Ich war immer eine hübsche Frau, ich hatte immer schöne Klamotten an, ich bin super extrovertiert, ich stehe auf der Bühne. Aber wenn ich privat bin, wenn ich alleine bin, dann habe ich Selbstzweifel», führt sie weiter aus.
Den Tiefpunkt ihrer Krankheit erlebte sie, als sie mit 15 Jahren am Strassenrand stand – mit dem Wunsch, dass alles vorbei ist. Überfahren, tot. Dieser erschütternde Moment war ein Wendepunkt in ihrem Kampf gegen Depressionen.
Cathy Hummels konnte Mats Hummels keine Liebe mehr zeigen
Jahre später entschied sich Hummels, ihre Erfahrungen öffentlich zu machen. Im Gespräch zum «Bild»-Frauengesundheitsgipfel gibt sie zu, dass sie dabei nicht immer geschickt vorgegangen sei. «Ich bin immer noch im Lernprozess, richtig zu kommunizieren», erklärt sie selbstkritisch.
Die Ex-Frau von Fussballstar Mats Hummels (35) betont: «Eine seelische Krankheit hat kein Gesicht.» Trotz ihres attraktiven Äusseren und ihrer Karriere im Rampenlicht kämpfe sie privat mit Selbstzweifeln. «Wer weiss denn schon, wie es in meinem Inneren aussieht?», fragt sie rhetorisch.
Der krampfhafte Versuch, dazuzugehören
Ihre psychischen Probleme belasteten auch ihre Ehe. «Ich hatte damals natürlich Gespräche mit meinem Ex-Mann», erinnert sich Hummels. «Ich habe oft gesagt: ‹Es tut mir leid, dass ich im Moment so komisch bin, aber mir gehts einfach nicht gut. Ich kann gerade keine Liebe zeigen. Man fühlt sich taub.›»
Der Versuch, im Rampenlicht zu bestehen, verstärkte ihre inneren Konflikte. «Je mehr ich es versucht habe, desto weniger habe ich dazugehört», gesteht sie. Kritiker bezeichneten sie als «gekünstelt» und «aufgesetzt». Heute erkennt Hummels: «Vielleicht musst du gar nicht dazugehören, weil die Menschen, die dich lieben, die verstehen, wer du bist.»
Lernen, mit dem eigenen Ich umzugehen
Diese Erkenntnis und das offene Ansprechen ihrer Probleme haben ihr geholfen, mit ihrer Situation umzugehen. «Früher wünschte ich mir, ich würde mein Ich kennen ohne diese Depression», sagt sie. «Aber ich habe gelernt, das werde ich nie tun, denn ich habe ja nur dieses eine Leben.»
Inzwischen hat Hummels gelernt, mit ihren Gefühlen umzugehen. Sie benötigt keine Behandlung oder Medikamente mehr. «Ich habe wirklich gelernt, mit meinem Wesen, mit dem Menschen, der ich bin, umzugehen», erklärt sie stolz. «Und seitdem geht es mir gut.»
Mit ihrer Geschichte möchte Cathy Hummels anderen Betroffenen Mut machen und das Thema Depression enttabuisieren. Ihr Weg zeigt, dass es möglich ist, trotz schwerer Zeiten ein erfülltes Leben zu führen und sich selbst zu akzeptieren.