Boris Becker über Knastzeit
«Eine riesige Blamage, ich schäme mich»

Boris Becker packt in einem neuen Interview über seine Gefängnisstrafe aus. Der Ex-Tennisspieler zeigt Reue, übernimmt Verantwortung für seine Fehler und blickt optimistisch in die Zukunft.
Publiziert: 18:11 Uhr
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«Ich gebe niemandem die Schuld», sagt Boris Becker über seine Haftzeit.
Foto: Getty Images

Auf einen Blick

  • Boris Becker spricht über Gefängniserfahrung und Neuanfang nach Entlassung
  • Er übernimmt Verantwortung für Handlungen und betont Bedeutung seiner Partnerin
  • Dritte Ehe im September 2024 – 231 Tage Haft wegen Insolvenzverschleppung
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Fynn MüllerPeople-Redaktor

231 Tage sass Boris Becker (57) wegen Insolvenzverschleppung im Gefängnis. Knapp zwei Jahre danach spricht die Tennis-Legende im grossen «Times»-Interview über seine Erfahrungen im britischen Knast. «Natürlich ist es eine riesige Blamage, und man schämt sich, aber man darf kein Selbstmitleid haben», so der Deutsche.

Becker zeigt sich selbstkritisch, betont, dass er die Verantwortung für seine Handlungen übernehme: «Ich gebe niemandem die Schuld. Ich bin für meine Entscheidungen selbst verantwortlich. Wenn man sich als Opfer fühlt, kommt man nie wieder raus.» 

Im Gefängnis beschäftigte sich Becker intensiv mit Stoizismus und begann, diese Philosophie anderen beizubringen. «Es ist ein bisschen wie Coaching», erklärt er. «Ich denke, ich bin ein guter Zuhörer. Und dann komme ich hoffentlich mit ein paar aufmunternden Worten, die einen besser fühlen lassen.»

Nach der Entlassung im Dezember 2022 begann für Becker ein Neuanfang. Er sei zurück in festem Fahrwasser und das soll für den Rest seines Lebens so bleiben. «Ich bin vorsichtiger jetzt und ich denke, ich habe eine viel bessere Gruppe von Menschen, auf die ich höre.»

Dritte Ehe soll die Letzte sein

Eine wichtige Rolle in Beckers Neuanfang spielt seine aktuelle Partnerin, Lilian de Carvalho Monteiro (33). Im September 2024 heirateten sie vor traumhafter Kulisse im italienischen Portofino. «Vielleicht habe ich zum ersten Mal in meinem Leben eine echte Partnerin», schwärmt Becker und fügt an: «Wir haben uns in der schwierigsten Zeit meines Lebens kennengelernt, und ich glaube, sie hat etwas Wertvolles in mir gesehen, sonst hätte sie dem keine Chance gegeben.»

Er hoffe, dass die dritte Ehe seine Letzte sein wird: «Ich werde nicht jünger, also hoffe ich, dass ich bis zum Ende mit ihr durchhalten kann. Hoffentlich bleibt sie bei mir.»

Zu seinen finanziellen Schwierigkeiten äussert sich Becker offen. Er habe den falschen Menschen vertraut hat und sagt, dass seine beiden Scheidungen und die Unterhaltszahlungen für seine Kinder eine erhebliche finanzielle Belastung für ihn darstellten. «Scheidungen sind teuer. Selbst für sehr reiche Leute. Kinder sind teuer. Ein bestimmter Lebensstil ist auch teuer.» 


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