Die Opfer von Bill Cosby (82) werden niemals eine Entschuldigung von dem Komiker erhalten. Dies betont der Ex-Superstar in seinem ersten Interview aus dem Knast. In mehreren Gesprächen hat sich der verurteilte Sex-Täter per Telefon aus der «State Correctional Institution» in Phoenix an die US-News-Seite «Black Press USA» gewandt.
Es würde ihm hinter Gittern gut gehen, sagt Cosby. Der Comedian nennt seine Zelle gar sein «Penthouse». Durch das Gefängnisprogramm «Mann Up» könne er mit zahlreichen afroamerikanischen Häftlingen an deren Besserung arbeiten: «Das ist ein Privileg für mich.»
«Der Prozess war eine Falle für mich»
Trotzdem kämpft Cosby für seine Freilassung. Sein Anwalt hat Berufung gegen das Urteil vom September 2018 eingelegt. Der Comedian sieht sich selbst als «politischer Gefangener»: «Der Prozess war eine Falle für mich. In der Jury sassen nur Betrüger.» Aus diesem Grund wolle Cosby auch im Falle einer Ablehnung der Berufung die Höchststrafe absitzen.
Nach drei Jahren könnte Cosby vor einen Bewährungsausschuss kommen, der ihn auf freien Fuss setzten würde. Dazu müsste Cosby aber seine Straftaten anerkennen und Reue zeigen. Für den Comedian ist das scheinbar keine Option. Niemals werde er zugeben, einen Fehler gemacht zu haben: «Ich muss noch acht Jahre und neun Monate absitzen. Und selbst wenn man mich für eine Freilassung auf Bewährung anhören würde, werden sie nie hören, dass ich Reue zeige. Ich war da. Mich kümmert es nicht, dass Leute über diesen Fall sprechen, die nicht da waren. Die wissen nichts.»
Über 50 Frauen werfen Cosby sexuelle Belästigung vor
Der mit der «Bill Cosby Show» berühmt gewordene Hollywood-Star ist 2018 wegen sexueller Nötigung in drei Fällen schuldig gesprochen worden. Der Komiker hat 2004 die damalige Universitätsangestellte Andrea Constand (46) gegen ihren Willen mit Tabletten handlungsunfähig gemacht und dann begrapscht. Im Vorfeld des Gerichtsprozesses warfen über 50 Frauen Cosby sexuelle Belästigung vor. Der Grossteil der Fälle waren allerdings verjährt. (klm)