Nackt-Schock für Jesse Williams (40)! Der Schauspieler kehrte dem Ärztedrama «Grey's Anatomy» nach zwölf Jahren den Rücken und tritt in dieser Saison in dem Broadway-Stück «Take Me Out» auf.
In der Geschichte gehts es um den schwulen Baseballspieler Darren Lemming, gespielt von Williams. Der wird von seinen Teamkollegen mit massiven Vorurteilen konfrontiert. Bei einer Szene muss sich Williams splitterfasernackt präsentieren. Aufnahmen dieser Szenen sind inzwischen gegen seinen Willen ins Internet gelangt.
«Eine grobe und inakzeptable Verletzung des Vertrauens»
Eigentlich herrscht bei den Vorstellungen ein striktes Film- und Fotoverbot. Zuschauer müssen ihr Handy sogar in Schutzhüllen abgeben. Trotzdem hat es ein Besucher geschafft, die Nacktszene festzuhalten und sie unzensiert in den sozialen Medien veröffentlicht. Genau vor dem hat sich Williams gefürchtet. In der «Ellen Degeneres Show» bezeichnete er es zuvor als «erschreckend», sich vor dem Publikum auszuziehen.
Die Aktion stösst bei der Produktion der Show auf Unverständnis. In einem Statement meldete sich 2nd Stage Theater zu Wort: «Es ist sehr bedauerlich, dass ein Zuschauer sich entschieden hat, die Produktion, die anderen Zuschauer und vor allem die Darsteller in dieser Angelegenheit nicht zu respektieren.» Das Theater betont, dass die Veröffentlichung des Videos im Internet «eine grobe und inakzeptable Verletzung des Vertrauens zwischen dem Schauspieler und dem Publikum ist». Wie die Person die Szene filmen konnte, ist unklar. 2nd Stage Theater stellt nun zusätzliches Personal ein, um das Kameraverbot durchsetzen zu können.
Gewerkschaft verurteilt die Tat
Auch die Gewerkschaft Actors' Equity Association, die Schauspieler bei Live-Theateraufführungen vertritt, verurteilt die Veröffentlichung. «Als Schauspieler erklären wir uns regelmässig bereit, auf der Bühne verletzlich zu sein, um schwierige und herausfordernde Geschichten zu erzählen. Das bedeutet nicht, dass wir damit einverstanden sind, dass diese verletzlichen Momente von jedem verbreitet werden, der Lust hat, ein Aufnahmegerät ins Theater zu schmuggeln», stellte die Präsidentin der Gewerkschaft, Kate Shindle (45), in einem Statement klar. Es sei eine Verletzung, die es verhindere, Geschichten mit Kühnheit und Mut zu erzählen. Die Tat bezeichnet Shindle als «sexuelle Belästigung und entsetzliche Verletzung des Konsens». Jesse Williams selbst hat sich noch nicht dazu geäussert. (bsn)