«Auf der Strasse erstochen»
«Bares für Rares»-Star wird Opfer makabrer Falschmeldungen

TV-Star Fabian Kahl wurde Opfer makabrer Fake-News. KI-generierte Videos erklärten den «Bares für Rares»-Händler für tot. Kahl dementiert: «Mir geht es hervorragend.» Experten sehen ein lukratives Geschäftsmodell hinter den falschen Todesmeldungen.
Publiziert: 05.11.2024 um 20:29 Uhr
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Der «Bares für Rares»-Star dementiert: «Mir geht es gut.»
Foto: imago/APress

Auf einen Blick

  • Fabian Kahl Opfer falscher Todesmeldungen. KI-generierte Videos für Profit erstellt
  • Prominente wie Günther Jauch und Stefan Mross ebenfalls betroffen
  • Youtube schloss acht Kanäle nach Überprüfung der gemeldeten Inhalte
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Der beliebte TV-Star Fabian Kahl (33) aus «Bares für Rares» wurde kürzlich Opfer einer makabren Internet-Kampagne. Wie «Bild» berichtet, tauchten im Netz Dutzende falsche Todesmeldungen über den Kunsthändler auf. Diese Fake-News sind Teil eines kriminellen Geschäftsmodells, das künstliche Intelligenz (KI) nutzt, um Profit zu machen.

Kahl, der sich entgegen der Videos bester Gesundheit erfreut, wurde von besorgten Freunden und Fans auf die falschen Meldungen aufmerksam gemacht. «Fabian Kahl wurde auf der Strasse erstochen» oder «Fabian Kahl erlebte vor seinem Tod viele seltsame Dinge» – so lauten einige der irreführenden Schlagzeilen auf Youtube. Der Antiquitätenhändler reagierte prompt: «Da ich mehrfach von besorgten Freunden und Fans kontaktiert wurde, möchte ich etwas klarstellen. Diese Gerüchte sind falsch – mir geht es hervorragend.»

Auch andere Promis wurden für tot erklärt

Doch Kahl ist nicht der einzige Prominente, der von diesem Phänomen betroffen ist. Auch über Günther Jauch (68), Terence Hill (85) und Stefan Mross (48) kursierten ähnliche Falschmeldungen. Die Rechtsanwältin Nadine Messmer (28) erklärt gegenüber «Bild»: «Es geht um Geld. Todesmeldungen von Prominenten sind für weite Teile der Bevölkerung interessant.» Jeder abgespielte Clip generiert Werbeeinnahmen, was das Ganze zu einem lukrativen Geschäft macht.

Die Erstellung solcher Videos mittels KI ist einfach und kostengünstig. Laut «Computer Bild» können 1000 Views aus wohlhabenden Ländern wie Deutschland oder der Schweiz ein bis zwei Franken einbringen. In der Masse summiert sich das. Die Täter agieren oft aus dem Ausland, was eine strafrechtliche Verfolgung erschwert.

Videos erfüllten Straftatbestände

Messmer sieht in den Todes-Videos mögliche Straftatbestände wie üble Nachrede und Verleumdung. Sie rät Betroffenen, einen Anwalt einzuschalten, wenn gemeldete Falschmeldungen nicht entfernt werden.

Youtube betont, strikt gegen Konten vorzugehen, die Falschinformationen verbreiten oder irreführende Praktiken nutzen. Ein Sprecher erklärte gegenüber «Bild»: «Wir haben strenge Richtlinien, die Inhalte verbieten, die Spam, Betrug und andere betrügerische Praktiken enthalten.» Die Plattform investiert nach eigenen Angaben viel Zeit und Geld, um Probleme mit der Monetarisierung solcher Videos anzugehen.

Youtube nimmt Videos runter

Youtube reagiert prompt: «Nach Überprüfung der gemeldeten Inhalte wurden acht Kanäle wegen betrügerischer Praktiken geschlossen», so ein Youtube-Vertreter. Die falschen Videos über Fabian Kahl wurden inzwischen gelöscht.

Auch Schweizer Prominente sind vor diesen Betrugsmaschen nicht sicher: Schon mehrfach wurden Stars wie Christa Rigozzi (41), Nemo (25) oder DJ Bobo (56) für gefakte Werbeanzeigen mit KI verunstaltet, von Rigozzi wurde sogar das Gesicht auf einen nackten Frauenkörper gephotoshoppt. Die vermeintlichen Inserate geben vor, auf Seiten wie SRF, «20 Minuten» oder auch Blick zu leiten. Ziel der Betrüger ist es, Informationen von Userinnen und User abzugreifen und diese dann zu dubiosen Investitionen zu überreden. 

Diese Entwicklung zeigt, wie wichtig es ist, kritisch mit Online-Inhalten umzugehen. Prominente wie Fabian Kahl sind besonders anfällig für solche Fake-News-Kampagnen. Es bleibt zu hoffen, dass Plattformen wie Youtube ihre Bemühungen verstärken, um solche betrügerischen Praktiken schneller zu erkennen und zu unterbinden.

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