Homeland Security durchsucht Sean «Diddy» Combs Villen
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In Miami und Los Angeles:Homeland Security durchsucht Sean «Diddy» Combs Villen

Neue Anklage gegen P. Diddy
Schauspieler wirft ihm orale und anale Vergewaltigung vor

Ein ehemaliger Star-Rapper im Fadenkreuz der Justiz: Sean «Diddy» Combs, allgemein bekannt als P. Diddy, wird unter anderem sexueller Missbrauch in zahllosen Fällen vorgeworfen. Im Ticker halten wir euch immer auf dem Laufenden.
Publiziert: 21.11.2024 um 08:20 Uhr
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Aktualisiert: 21.11.2024 um 08:28 Uhr
21.10.2024, 16:39 Uhr

Das Wichtigste im Überblick

  • Grammy-Sieger Sean «Diddy» Combs soll zwischen 2000 und 2022 zahllose Opfer missbraucht haben – unter anderem Minderjährige
  • Mittlerweile gibt es über 120 Klagen gegen den Rapper
  • Laut Anklageschriften handle es sich um ein komplettes System aus Drogenmissbrauch, Erpressung und Vergewaltigung
  • Der Fall könnte sich zum gewichtigsten des Showbusiness entwickeln
  • Combs plädiert auf nicht schuldig
  • Prozess soll im Mai 2025 beginnen

21.11.2024, 16:33 Uhr

Teurer Flug: P. Diddys Privatjet soll für Charterflüge verfügbar sein

Obwohl P. Diddys Vermögen im Juni 2024 auf 400 Millionen Dollar geschätzt wurde, belasten seine hohen Anwaltskosten und der Unterhalt für sieben Kinder seine Finanzen offenbar stark. Zumindest lässt sich das aus seinen jüngsten Handlungen schliessen: Momentan verkauft er seine Beverly Hills Villa für 61,5 Millionen Franken. Zusätzlich steht laut seinen Anwälten auch sein Privatjet «LoveAir» zu Verkauf – einst ein extravagantes Geburtstagsgeschenk, das sich Combs selbst gemacht hatte. Doch nicht nur das: Bis sich ein Käufer findet, wird der Jet offenbar verchartert.

Beim Flugzeug handelt es sich um eine mattschwarze Gulfstream G550 aus dem Jahr 2015, die 14 Personen befördern kann. Combs gründete dafür eigens die Firma Love Air LCC. Der Luxusflieger erscheint nun auf US-Flugmarkler-Seiten. Obwohl die genaue Kennung nicht angegeben wird, deuten die Spezifikationen auf Combs' Flugzeug hin. Die angebotenen Charterflüge werden von Silver Air durchgeführt und sind äusserst kostspielig: Ein Hin- und Rückflug von Los Angeles nach New York kostet 116'681 Dollar, eine Reise von Los Angeles nach London satte 432'708 Dollar. Seit Combs' Verhaftung im September hat der Jet gemäss JetSpy-Daten 30 Flüge absolviert.

21.11.2024, 08:17 Uhr

Mann klagt P. Diddy wegen analer und oraler Vergewaltigung an

Zu den bereits über 120 Klagen gegen Rapper P. Diddy kommt nun eine neue hinzu. Beim Kläger handelt es sich laut «Page Six» um einen einstigen Schauspieler. Dieser begegnete Diddy 2001 bei einem Casting für ein Musikvideo in New York City. Der Kläger gibt an, einen Drink erhalten zu haben, nach dessen Konsum er in einen Dämmerzustand verfallen sei. In den dann geschilderten Erlebnissen geht es um orale, als auch anale Vergewaltigung. Daran sei nicht nur der Musiker, den er anhand seiner Tattoos und Halskette erkannte, beteiligt gewesen, sondern auch ein nicht näher beschriebener, weisser Mann. 

Nach der Tat habe sich der Schauspieler anschliessend in medizinische Obhut begeben müssen, unter anderem wegen eines abgebrochenen Backenzahnes. Dies, weil ihm eine Art Metall-Apparatur in den Mund gesteckt worden sei, mit dem Ziel, seinen Mund aufzuhalten. Noch heute leide der Mann unter den Folgen jener Nacht, so kämpfe er mit Depressionen. 

20.11.2024, 19:00 Uhr

Blutverschmierte Bettlaken entdeckt

Immer mehr Details von Combs berüchtigten Partys kommen ans Licht – vor allem von deren Nachgang. Wie die «Daily Mail» berichtet, habe Hausverwalter Jason Haight nach einer Party, die P. Diddy für seinen Freund, den Rapper Meek Mill (37) geschmissen habe, eklige Entdeckungen gemacht: Neben Kokain und benutzten Kondomen sei Haight auf blutverschmierte Bettlaken gestossen. Der Verwalter weiter: «Überall auf den Kommoden und Marmorböden war Gleitmittel.»

19.11.2024, 11:44 Uhr

P. Diddy will Einfluss auf Zeugen und mögliche Geschworene nehmen

Er mag zwar im Gefängnis sitzen, doch P. Diddy hält deshalb noch lange nicht die Füsse still. So zeigen aufgenommene Anrufe, dass er versuche, Einfluss auf Zeugen und mögliche Geschworene zu nehmen. Wie die Staatsanwaltschaft New York schreibt, nutze der Angeklagte «den Telefonzugang von Mithäftlingen, um sich mit verschiedenen Personen auszutauschen und seine Kinder für ‹Kampagnen in sozialen Medien› zu rekrutieren». 

Damit spricht die Staatsanwaltschaft unter anderem das Geburtstagsvideo seiner Kinder auf seinem Instagram-Profil an. Darauf sind seine Kinder zu sehen, wie sie sich um einen Geburtstagskuchen versammeln und gemeinsam die für ihn angezündeten Kerzen auspusten. Auffallend: Auf seinem Instagram-Profil, dem trotz der zahlreichen Vorwürfe noch immer knapp 20 Millionen Menschen folgen, sind nur noch acht Beiträge zu sehen. Fünf davon handeln von seinen Kindern, drei zeigen das musikalische Schaffen des gefallenen Rap-Stars. 

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15.11.2024, 09:21 Uhr

Opfer-Anwalt fordert prominente Partyteilnehmer auf, sich zu melden

Der Anwalt Tony Buzzbee, der die über 120 mutmasslichen Opfer vor Gericht vertritt, nimmt die prominenten Teilnehmer von P. Diddys sogenannten «Freak Off»-Partys ins Visier. Egal ob sie etwas Illegales getan haben, oder nicht. Er erklärt in der P. Diddy-Dokumentation des Promi-Portals «TMZ», dass Leute, welche bei den Partys zusahen, wie unter Drogen gesetzte Menschen sexuell missbraucht wurden, selbst jedoch nicht einschritten, sich ebenfalls schuldig gemacht hätten.

In diesem Zusammenhang habe der Anwalt bereits ein Schreiben an zahlreiche Stars, Unternehmer und Politiker versendet mit der Aufforderung, sich zu Wort zu melden oder zu riskieren, dass ihre Namen in die Öffentlichkeit geraten und sie ein rufschädigendes Gerichtsverfahren in Kauf nehmen müssen.

In der «TMZ»-Dokumentation kommt auch Diddys Freund, Rapper Ray J, der Ex-Freund von Kim Kardashian, zu Wort und berichtet, wie ihm prominente Kollegen erklärten, dass sie sich mit den vermeintlichen Opfern versuchten, finanziell zu einigen, sodass diese sich nicht öffentlich gegen sie aussprechen.

13.11.2024, 13:42 Uhr

Frauen beobachten, Filme schauen und Gamen: So lebt es sich in Diddys Gefängnistrakt

Immer wieder versuchen Diddys Anwälte, den Skandal-Rapper aus dem Gefängnis zu holen – und scheitern kläglich. Dabei soll das Gefängnisleben im Trakt «4 North», wo Diddy laut amerikanischen Medien inhaftiert ist, weniger hart sein, als in anderen Teilen der Haftanstalt. Dort gäbe es, wie der ehemalige Gangster Gene Borrello der «New York Post» sagt, eine Zelle, von der aus Kontakt mit weiblichen Insassen möglich sei. «In einem der Zimmer von ‹4 North› gibt es Gitter. Wenn man sich hinlegt, kann man durch die Löcher schauen und mit den Frauen im Stockwerk unterhalb sprechen und sie anschauen», erzählt Borrello und verweist auf Diddys «Freak Offs» und Sex-Fantasien.

Die weiblichen Inhaftierten seien laut einem anderen ehemaligen Insassen «nicht schüchtern» und würden hin und wieder die männlichen provozieren. «Sie zeigen ihre Brüste und spielen mit ihrem Intimbereich», so der Insasse.

Den Insassen steht ein Tablet zur Verfügung

Der «angenehmere» Trakt «4 North» sei für «hochrangige Kriminelle sowie für andere Personen, die Schutz benötigen» vorgesehen. Also nichts mit heftigen Prügeleien und Messerstechereien. Weiter sei der Trakt wie ein Wohnheim aufgebaut, nicht wie ein typisches Gefängnis mit winzigen Zellen. 

Neben dem Beobachten von Frauen gibt es noch weitere Möglichkeiten, um sich im Knast die Zeit zu vertreiben. So könne man Tischtennis und Brettspiele spielen, im Fitnessraum trainieren – ja, sogar am Tablet Filme schauen und gamen. Ausserdem hätten die Insassen im «Metropolitan Detention Centre» pro Monat 300 Minuten Telefonzeit, also rund 10 Minuten pro Tag. 

12.11.2024, 18:08 Uhr

Sängerin erzählt von «kleinen Menschen» an Diddys «Freak Off»-Party

Sängerin Tanea Wallace (31) erinnert sich gegenüber «TMZ» an eine von P. Diddys sogenannten «Freak Off»-Partys. 2018 war sie selbst Gast einer solchen Veranstaltung und erzählt, dass «kleine Menschen» anwesend gewesen seien. Sie habe sich zunächst gefragt, ob es sich um Kleinwüchsige handle, bis sie einen näheren Blick erhaschte. «Ich will nicht zu viel sagen. Es waren kleine Menschen. Also, benutzt euren gesunden Menschenverstand», sagt Wallace und deutet damit an, dass es sich um Minderjährige gehandelt haben könnte. Sie erinnert sich, dass diese «kleinen Menschen» «angezogen waren wie kleine Harajuku Barbies» und «roten Lippenstift trugen und dabei sehr sexy» ausgesehen hätten. 

Wallace erzählt, dass man die Anwesenheit der «kleinen Menschen» und was sie taten, verdecken wollte. Sie habe sich aber gefragt, was die «kleinen Menschen» auf der Party zu suchen gehabt hätten «weil das eine Party für Erwachsene» war. Auf Nachfrage von «TMZ»-Gründer Harvey Levin, ob es sich bei den «kleinen Menschen» um Minderjährige gehandelt habe, verweigert Wallace eine Aussage und besteht darauf, dass Levin zwischen den Zeilen gelesen habe und sie so «keinen Ärger» bekommt.

10.11.2024, 14:20 Uhr

So wollen die Anwälte P. Diddy aus dem Knast holen

Mehrfach sind Sean «Diddy» Combs' Anwälte mit dem Antrag gescheitert, ihren Klienten aus dem Gefängnis freizulassen. Die Antwort der Richter lautete laut TMZ immer: «Der Angeklagte stellt eine Gefahr dar.» Ausserdem wolle man verhindern, dass er Kontakt zu den Opfern aufnimmt und diese beeinflusst. 

Nun kommt Diddys Anwaltsteam mit einer neuen Idee um die Ecke: Sie bieten dem Gericht eine Kaution von 50 Millionen Dollar und eine 24-Stunden-Überwachung des Beschuldigten an. Ihr Klient müsse draussen sein, weil im Gefängnis eine vernünftige Prozessvorbereitung unmöglich sei. Vor allem könne man im Knast das Beweismaterial nicht sichten, so die Begründung von Diddys Anwälten. 

08.11.2024, 16:08 Uhr

P. Diddys Sexpartys kosteten jeweils um die 436 Tausend Franken

Das US-Magazin «New York Post» konnte erneut Informationen über die «Freak Offs»-Sexpartys von Sean «Diddy» Combs enthüllen: Eine Planerin, die Anfang bis Mitte der 2000er Jahre mit Combs zusammenarbeitete, teilte dem Magazin mit, dass der Rapper bei der Organisation keine Kosten scheute.

Laut ihr kostete jede der exklusiven Partys rund 500’000 US-Dollar (436’765 Franken). Was P. Diddy dafür bekam? «Tolles Essen, teurer Alkohol, Tänzer, Akrobaten, Models. Manchmal hatten wir lebende Tiere, manchmal verschiedene Darsteller. Es summierte sich alles, aber das war ihm egal.» Seine einzige Frage soll gewesen sein: «Wird es eine grossartige Party?» Fiel die Antwort positiv aus, zahlte er.

Für eine bestimmte Sexparty wurden sogar Hunderte von Spiegeln an den Wänden und Decken seiner Villa angebracht – um einen besseren Blick auf das wilde Treiben zu haben. «Überall, wo man hinsah, sah man sich selbst reflektiert. Man kann sich vorstellen, wie das aussieht, wenn Menschen nackt sind und auf dem Boden, auf den Sofas, grundsätzlich überall Sex haben», so die Planerin. «Es war definitiv eine Stimmung, die er verbreiten wollte.» Dafür stellte Diddy «sowohl Männer als auch Frauen ein, die sich ‹Models› nannten.» Für die Planerin war jedoch klar, «dass sie tatsächlich Sexarbeiter waren.»

Einige Tage nach der Party seien die Spiegel entfernt und die Villa wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt worden.

07.11.2024, 12:45 Uhr

Elon Musk stellt Jennifer Lopez' Glaubwürdigkeit infrage

Seit der Verhaftung von Sean «Diddy» Combs sind sowohl er als auch seine (ehemaligen) Partner und Freunde ins Visier der Medien und anderen Prominenten geraten – darunter Jennifer Lopez (55), die von 1999 bis 2001 mit dem Rapper zusammen war. Im Rahmen der US-Wahlen hat nun niemand geringeres als Elon Musk (53) im Podcast «The Joe Rogan Experience» von Joe Rogan (57) Kritik an Lopez geäussert. Musk, ein bekannter Unterstützer von Donald Trump, scheint Lopez’ öffentliche Unterstützung für Kamala Harris und Kritik an Trump zu missfallen.

Im Interview sagte Musk provokativ: «J.Lo war seine Freundin. Und man tut jetzt so, als sei sie geeignet, vor Trump zu warnen. Wie viele Leute hat sie damals vor Diddy gewarnt? Oh, null, okay! Vielleicht sollten wir ihr nicht trauen.» Rogan fügte hinzu, dass es seltsam sei, «dass so viele, die Diddys Partys besucht haben, jetzt ausgesprochene Unterstützer von Harris sind». Musk stimmte dem zu und meinte: «Die Leute in der Musikindustrie mussten wissen, dass Diddy im Grunde Kinder missbrauchte. Und trotzdem haben sie ihm immer noch Kinder zugeführt. Wo bleibt da die Verantwortung? Sie mussten es wissen.» Rechtsextreme Verschwörungstheorien behaupten, dass Demokraten Kinder missbrauchen.

Jennifer Lopez hat sich bisher nicht zu diesen Vorwürfen geäussert. Bei einer kürzlichen Autogrammstunde wich sie Fragen zu P. Diddy aus und verliess die Veranstaltung kurzerhand.

Hip-Hop-Mogul Sean «Diddy» Combs (54) drohen über 20 Jahre hinter Gittern. Nachdem der Musiker, Produzent und Unternehmer am 16. September in New York festgenommen worden war, hat die dortige Staatsanwaltschaft die Anklageschrift veröffentlicht. Der 54-Jährige wird demnach wegen Sexhandels und organisierter Kriminalität angeklagt, berichtet unter anderem die «New York Times».

«Jahrzehntelang hat der Angeklagte Sean Combs, auch bekannt als ‹Puff Daddy›, ‹P. Diddy› oder ‹Diddy› [...] Frauen und andere in seinem Umfeld missbraucht, bedroht und gezwungen, seine sexuellen Wünsche zu erfüllen, seinen Ruf zu schützen und sein Verhalten zu verbergen», heisst es «Deadline» zufolge in der Anklageschrift.

Mithilfe seiner Mitarbeiter und umfangreichen Geschäftsressourcen habe P. Diddy «ein kriminelles Unternehmen» aufgebaut, «dessen Mitglieder und Partner unter anderem Sexhandel, Zwangsarbeit, Entführung, Brandstiftung, Bestechung und Behinderung der Justiz begingen oder zu begehen versuchten».

«Er wird natürlich auf nicht schuldig plädieren», sagte P. Diddys Anwalt Marc Agnifilo am Tag nach seiner Festnahme der «New York Times» zufolge vor dem Gerichtsgebäude. Sein Mandant werde «mit all seiner Energie und all seiner Kraft» gegen die Anklage ankämpfen.

Zahlreiche Anschuldigungen und ein überaus verstörendes Video

P. Diddys Verhaftung und Anklage wurde erwartet, seit Bundesbehörden am 25. März die Häuser des Musikmoguls in Los Angeles und Miami durchsuchen liessen. Combs, der auch als P. Diddy und Puff Daddy bekannt ist, war im November 2023 von einer Ex-Freundin Casandra «Cassie» Ventura (38) beschuldigt worden, er habe sich am Sexhandel beteiligt und sie missbraucht.

Im Mai kursierte dann ein verstörendes Video aus dem Jahr 2016, auf dem er sie auf einem Hotelflur angegriffen hatte. Der Musiker erklärte daraufhin, er habe «den Tiefpunkt erreicht» und suche «keine Entschuldigungen» für sein «unentschuldbares» Verhalten. Er übernehme «die volle Verantwortung».

Nach der Ex-Freundin hatten auch noch andere Menschen dem Rapper sexuelle Übergriffe bis hin zu Massenvergewaltigung vorgeworfen und von Sexpartys berichtet, bei denen Frauen unter Drogen und von P. Diddy missbraucht worden sein sollen.

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