Andreas Gabalier wird 40
«Ich möchte sterben wie Udo Jürgens»

Heute bricht für Volks-Rock-'n'-Roller Andreas Gabalier ein neues Zeitalter an. Der «Hulapalu»-Star wird 40 und sieht diesen Lebensabschnitt als seine Halbzeit, für sein Abtreten von der Bühne hat er ein prominentes Vorbild.
Publiziert: 21.11.2024 um 12:01 Uhr
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Happy Birthday, Andreas Gabalier.
Foto: imago stock&people

Auf einen Blick

  • Andreas Gabalier feiert 40. Geburtstag und denkt nicht ans Aufhören
  • Seine kommentenhafte Karriere startete vor 14 Jahren
  • Kritiker werfen ihm rechtes Gedankengut, Homophobie und Frauenfeindlichkeit vor
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Lucien EsseivaTeamlead People-Desk

Heute, am 21. November 2024, darf Andreas Gabalier viele Kerzen auf seinem grossen Geburtstagskuchen ausblasen: 40 Stück! Der selbsternannte Volks-Rock-'n'-Roller aus Graz sieht aber wenig Grund, wegen der neuen Zahl vor seinem Alter kürzerzutreten und plant, gleich noch mal so lange auf der Bühne zu stehen. «Ich träume davon, mindestens 80 gesunde Jahre zu erreichen», sagt er zu «Bild» und hat in Sachen Abtreten ein berühmtes Vorbild: Udo Jürgens. «Der ist nach seinem letzten Konzert mit 80 beim Spazierengehen umgekippt – eigentlich gesund. Wenn man so gehen darf, nach so einem grossen Leben, noch fit bei Verstand und im Geiste ist, das ist ein Segen!»

Seit über 14 Jahren macht Andreas Gabalier Musik, seine ersten Songs brachte er – damals noch Jusstudent – 2008 heraus und es dauerte nicht lange, bis seine Karriere rasant Fahrt aufnahm. Ein Jahr nach seinen ersten musikalischen Veröffentlichungen spielte er bereits vor 10'000 Menschen, er nahm bei der Vorausscheidung des «Grand Prix der Volksmusik» teil und veröffentlichte sein erstes Album, das sofort durch die Decke ging. Nach einem Monat durfte er bereits eine Goldene Schallplatte an die Wand hängen, nach 260 Wochen in den Charts wurde «Da komm' ich her» mit fünffachem Platin ausgezeichnet. 

Mega-Erfolg und Schicksalsschläge

Der endgültige Durchbruch in Europa kam 2011 mit «I sing a Liad für di», einem Schlagerhit für die Ewigkeit, 2015 macht er mit «Hulapalu» seinen Status als Superstar der Szene endgültig klar. Andreas Gabalier ist seither aus Festzelten und von grossen Bühnen nicht mehr wegzudenken. Musikalisch bereut das Geburtstagskind nichts – muss er auch nicht – privat sieht es etwas anders aus. «Vielleicht hätte ich jung heiraten sollen, aber es ist eben anders gekommen», sagt er im «Bild»-Interview. «Ich hatte ein spannendes, emotionales Leben. Aber es hat mich auch gezeichnet, mit tiefen Furchen», blickt er auf seine 40 Jahre zurück. 

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Die Sorgenfalten in Andreas Gabaliers Gesicht dürften mit zwei schweren Schicksalsschlägen zu erklären sein. 2006 schied sein Vater freiwillig aus dem Leben, zwei Jahre später folgte ihm seine jüngere Schwester in den Tod – ihnen widmete er das Lied «Amoi seg’ ma uns wieder».

Problematische Liedtexte sorgen für viel Kritik

Politisch sorgte Andreas Gabalier immer wieder für Kontroversen, wegen seiner heimatverbundenen Liedtexte wird er immer wieder in die rechte Ecke gestellt. Ausserdem werfen ihm Kritiker Homophobie und Frauenfeindlichkeit vor. Gabalier distanzierte sich von den Vorwürfen. Experten sehen das etwas anders. «Während viele Volksmusiker nur von Bergen und Wiesen singen, wird Andreas Gabalier politisch», analysiert Michael Fischer von der Universität Freiburg im «Spiegel». Er forscht zum volkstümlichen Musikgut vom Nationalsozialismus bis heute und stellt fest: «Andreas Gabalier singt von ‹Freiheit›, von ‹Kameraden› und ‹Heimatsöhnen› – damit nutzt er bewusst Begriffe aus einem rechtspopulistischen Umfeld.» Ausserdem würden sich viele Bilder, die er zeichne, in alten Soldatenliedern aus dem Dritten Reich wiederfinden. Viele seiner Songs würden problematische Botschaften transportieren, urteilt Forscher Michael Fischer. 

Andreas Gabalier nimmt diese Vorwürfe gelassen und kommentiert sie nicht. Viel lieber macht er sich Gedanken darüber, wie sich mit dem Alter sein Sexleben verändert hat. «Der Sex war schon immer schön. Und das möge bitte auch immer so bleiben. Natürlich denke ich mittlerweile oft: Machen das die reiferen Semester auch noch so gern?», sinniert er im Geburtstagsinterview mit «Bild».

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