Auf einen Blick
- Über 120 Personen werfen Combs Missbrauch vor
- Partys von Diddy sollen sexuelle Verbrechen umfasst haben
- Ein Opfer war ein neunjähriger Junge
- Bilder zeigen Diddy mit GHB und Wodka
- Gerichtsverhandlung am 5. Mai 2025 angesetzt
Die Berichte der mutmasslichen Opfer von Sean «Diddy» Combs (54) lesen sich wie absolute Horror-Geschichten. An seinen geheimen Partys, sogenannten Freak Offs, die meist nach oder während offiziellen Festen des Musikers in anderen Räumen stattgefunden haben sollen, sollen zahlreiche Menschen sexuellen Verbrechen ausgeliefert gewesen sein.
Über 120 Personen werfen Combs vor, sie gegen ihren Willen missbraucht, vergewaltigt und unter Drogen gesetzt zu haben. Darunter ist auch ein männliches Opfer, das zum Tatzeitpunkt gerade einmal neun Jahre alt gewesen sein soll. Auch sollen mehrere, zum Teil prominente Personen, an dem Missbrauch beteiligt gewesen sein. Während P. Diddy, so Combs Künstlername, in New York in Haft sitzt und auf seine Gerichtsverhandlung wartet, kommen immer weitere Details ans Licht.
Vergewaltigungsdroge in Wodka
Der oberste Gerichtshof des Staates New York veröffentlichte nun Bilder, die Einblicke in die privaten Partys geben sollen. Die Aufnahmen stammen von mutmasslichen Opfern von Sean Combs und wurden vom Anwalt der Anklage, Tony Buzbee (55), eingereicht. Auf einem Teil der Bilder zu sehen, wie der Rapper inmitten junger Frauen ausgelassen tanzt.
Mehr zu P. Diddy
Andere Aufnahmen, die auf derselben Party entstanden sein sollen, zeigen einen kleinen Plastikbehälter mit einer klaren Flüssigkeit. Dabei soll es sich um die Substanz GHB handeln, auch Vergewaltigungsdroge genannt. Alle Aufnahmen sollen von einem Opfer von Sean Combs gemacht worden sein. Die Frau habe den Musikproduzenten 2014 auf einer Party in Las Vegas kennengelernt, zitiert die «Daily Mail» die Gerichtsdokumente. Dieser habe sie zu einer Afterparty in seinem Hotelzimmer eingeladen und ihr eine offene Flasche seiner eigenen Wodkamarke Ciroc gegeben. Nach etwa vierzig Minuten habe sich die Frau «benommen» gefühlt und «langsam die Kontrolle über ihre motorischen Fähigkeiten verloren».
Anonymer Profi-Sportler rettete Diddy-Opfer
Eine Freundin habe sie in einen Raum geführt, wo sie sich habe hinlegen können. Sie sei ohnmächtig geworden und erst Stunden später wieder aufgewacht. «Ihr ganzer Körper schmerzte und es fiel ihr schwer, sich zu bewegen», steht weiter in der Aussage. In der Ecke des Raumes sei Diddy gestanden, oben ohne und ins Telefon schreiend. Die Frau gab weiter zu Protokoll, dass sie starke Schmerzen im Intimbereich hatte und zum Schluss kam, von Combs vergewaltigt worden zu sein.
Andere Bilder zeigen P. Diddy, wie er mit weiteren Männern, die vom Gerichtshof unkenntlich gemacht wurden, an einem Tisch mit Wodkaflaschen sitzt. Bei den Flaschen handle es sich ebenfalls um Diddys eigene Marke Ciroc. Die Aufnahmen sollen von einem Geschäftsmann stammen, der behauptet, Combs habe ihn mit dem Wodka betrunken gemacht, um sich ihm sexuell zu nähern.
So soll Diddy den Mann in sein privates Büro eingeladen haben, so heisst es gemäss dem Opferanwalt weiter. Diddy sei berauscht gewesen, habe seine Hosen ausgezogen und seine Genitalien präsentiert. «Er kam näher, grapschte die Genitalien des Geschäftsmannes und quetschte sie hart und auf sexuelle Art», zitiert die «Daily Mail» die Gerichtsdokumente. Die Situation sei weiter eskaliert, bis «ein anonymer professioneller Athlet» intervenierte und der Geschäftsmann flüchten konnte.
Die Gerichtsverhandlung gegen Sean «Diddy» Combs soll am 5. Mai 2025 stattfinden. Dem Musik-Mogul und Rapper wird unter anderem Vergewaltigung, Menschenhandel, Erpressung und Zwangsprostitution vorgeworfen.