Alec Baldwin verklagt Staatsanwaltschaft im Fall «Rust»
«Böswilliger Missbrauch des Verfahrens»

Überraschende Wende im «Rust»-Fall: Alec Baldwin geht in die Offensive. Nach Einstellung des Verfahrens klagt er nun gegen Staatsanwaltschaft und Ermittler. Er wirft ihnen vor, ihn als Sündenbock für den tödlichen Schuss am Filmset verantwortlich machen zu wollen.
Publiziert: 14:45 Uhr
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Aktualisiert: 16:09 Uhr
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Gegen Alec Baldwin wurde ein Prozess eingeleitet, nachdem 2021 am Set von «Rust» die Kamerafrau Halyna Hutchins durch einen tödlichen Schuss ums Leben kam.
Foto: AFP

Auf einen Blick

  • Alec Baldwin klagt gegen Staatsanwaltschaft nach Einstellung des Rust-Prozesses
  • Baldwin wirft Ermittlern böswilligen Missbrauch und Beweisvernichtung vor
  • Waffenmeisterin zu 18 Monaten Haft verurteilt, Baldwin drohte ähnliche Strafe
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SpotOnDie People-Agentur

Im Juli 2024 wurde der Prozess gegen US-Schauspieler Alec Baldwin (66) nach dem tödlichen Schuss auf eine Kamerafrau am Set des Westernstreifens «Rust» im Jahr 2021 überraschend eingestellt. Ende Dezember wurde das Verfahren wegen fahrlässiger Tötung gegen Baldwin offiziell abgeschlossen. Die im November eingereichte Berufung der Staatsanwaltschaft von Santa Fe wurde zurückgezogen, wie es in einer Pressemitteilung hiess. Die Anklage blieb damit fallen gelassen. Jetzt geht Alec Baldwin gegen die Staatsanwaltschaft und die Ermittler in dem Fall vor.

Der Schauspieler hat eine Klage wegen «böswilliger Strafverfolgung» eingereicht. Wie das US-Magazin «People» berichtet, dem die Gerichtsdokumente vorliegen, wirft er den Staatsanwälten in dem Fall und den Behörden des Santa Fe County Sheriff's Office «böswilligen Missbrauch des Verfahrens, absichtliche Vernichtung von Beweisen und Verleumdung und Verletzung des New Mexico Civil Rights Act» vor.

Die Parteien in dem Prozess seien «geblendet von ihrem Wunsch» gewesen, ihn als Sündenbock «aus den falschen Gründen und um jeden Preis» für die tödlichen Schüsse verantwortlich zu machen, liess Baldwin über seine Anwälte erklären. Er wolle, dass die Beklagten für ihre «böswillige und unrechtmässige Verfolgung» gegen ihn zur Rechenschaft gezogen werden. Laut «People» klagt Baldwin auf Schadenersatz, über dessen Höhe noch entschieden werden muss.

Alec Baldwins Rechte «mit Füssen getreten»

«Bei der Strafverfolgung geht es um die Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit und nicht darum, persönliche oder politische Vorteile zu verfolgen oder Unschuldige zu schikanieren», erklärte Baldwins Anwaltsteam dem «People»-Magazin. Die Sonderstaatsanwältin und die anderen Beklagten hätten dieses Grundprinzip immer wieder verletzt und «Alec Baldwins Rechte mit Füssen getreten. Wir erheben diese Klage, um die Angeklagten für ihr Fehlverhalten zur Rechenschaft zu ziehen und zu verhindern, dass sie dies anderen antun.»

Baldwins Anwälte gaben im vergangenen Dezember in einer gemeinsamen Erklärung gegenüber «The Hollywood Reporter» bekannt: «Die Entscheidung, die Berufung zurückzuweisen, ist die endgültige Bestätigung dessen, was Alec Baldwin und seine Anwälte von Anfang an gesagt haben – dies war eine unaussprechliche Tragödie, aber Alec Baldwin hat kein Verbrechen begangen.»

Die Kamerafrau Halyna Hutchins (1979–2021) war im Oktober 2021 bei Dreharbeiten am Set des Westerns «Rust» durch eine scharfe Kugel aus einem Revolver, den Alec Baldwin in der Hand gehalten hatte, tödlich getroffen worden. Der Regisseur Joel Souza (51) wurde damals verletzt. Die verantwortliche Waffenmeisterin an dem Filmset, Hannah Gutierrez-Reed (27), wurde im April wegen fahrlässiger Tötung zu einer 18-monatigen Haftstrafe verurteilt. Diese Strafe hätte auch Baldwin gedroht, dem ebenfalls fahrlässige Tötung vorgeworfen wurde.

Dass für Baldwin nach der Einstellung des Prozesses die Sache allerdings noch nicht abgeschlossen war, deutete er im Dezember in einem Gespräch an. Im Podcast «Fail Better» von David Duchovny (64) kündigte der Schauspieler an: «Es wird noch mehr kommen, aber das, was noch kommen wird, ist mein Versuch, und er wird zweifellos erfolgreich sein, aufzuklären und aufzudecken, was wirklich passiert ist.» Die Wahrheit über das, was wirklich passierte, sei nie erzählt worden, so Baldwin.

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