250'000-Euro-Strafe wegen Fan-Aufnahme?
Eric Clapton zerrt Witwe wegen Ebay-Anzeige vor Gericht

Bei illegalen Tonaufnahmen versteht Eric Clapton keinen Spass. Der schwerreiche Musiker hat gegen die Deutsche Gabriele P. eine einstweilige Verfügung erwirkt. Für P. könnte das teuer werden.
Publiziert: 28.11.2021 um 21:18 Uhr
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Eric Calpton geht konsequent gegen illegale Aufnahmen seiner Konzerte vor.
Foto: imago/Landmark Media

Mit über 300 Millionen Dollar (ca. 280 Millionen Franken) auf dem Konto gehört Eric Clapton (76) zu den reichsten Musikern aller Zeiten. Dennoch war dem Briten eine 10-Euro-Anzeige einer CD mit seiner Musik auf Ebay ein Dorn im Auge. Der Grund: Die Konzert-Aufnahme «Live USA» sei ein illegaler Mitschnitt eines seiner Konzerte. Das könnte Gabriele P. (55) aus Ratingen, Nordrhein-Westfalen, die die Anzeige aufgeschaltet hat, jetzt teuer zu stehen kommen, wie die «Bild» berichtet. Denn Clapton zieht die städtische Angestellte vor Gericht.

Laut den Angaben von P. stammt die 35 Jahre alte CD aus dem Nachlass ihres verstorbenen Mannes. Für 9.95 Euro (ca. 10.50 Franken) wollte sie diese jetzt verkaufen, bevor es Post vom Gericht gab. Auf eine Abmahnung folgte eine einstweilige Verfügung. Jetzt soll die Witwe bei einem Streitwert von 10'000 Euro (ca. 10'480 Franken) Prozesskosten von etwa 2000 Euro (ca. 2096 Franken) übernehmen. Mache sie das nicht, drohen ihr gar 250'000 Euro (ca. 262'000 Franken) Ordnungsgeld oder sechs Monate Knast. Gegen dieses Urteil hat P. jetzt vor dem Landgericht Düsseldorf Einspruch erhoben.

«Sie sagten mir, Eric Clapton hätte sich beschwert»

«Schon nach einem Tag wurde das Angebot von Ebay entfernt», sagt die städtische Angestellte zu dem Streit. «Sie sagten mir, Eric Clapton hätte sich beschwert. Die Aufnahme der CD soll illegal erfolgt sein. (…) Dabei hat mein Mann die CD doch im Kaufhaus erworben, nicht irgendwo unter dem Ladentisch.» Doch Clapton soll dem Gericht eine persönliche eidesstattliche Versicherung geschickt haben, die aufzeige, dass «Live USA» illegal mitgeschnitten wurde.

Am 15. Dezember wird über den Fall verhandelt. Doch P. könnte mit ihrem Einspruch schon jetzt einen schweren Stand haben. Denn die Richterin in dem Fall habe laut ihrem Anwalt schon durchblicken lassen, dass es keine Rolle spiele, ob P. überhaupt gewusst habe, dass die Aufnahme illegal erfolgt sei. (klm)

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