158'000 Dollar Erlös
Erinnerungsstücke der Beatles als NFT versteigert

Eine Auktion virtueller Versionen von Erinnerungsstücken von Ex-Beatle John Lennon hat am Montag mehr als 158'000 Dollar (146'000 Franken) eingebracht.
Publiziert: 08.02.2022 um 16:41 Uhr
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Julian Lennon hatte digitale Versionen seiner Erinnerungsstücke bei der Versteigerung angeboten.
Foto: Valerie Macon

Wie das Auktionshaus Julien's in Los Angeles mitteilte, erzielte mit 76'800 Dollar den höchsten Preis eine NFT-Version der handschriftlichen Notizen zum Beatles-Song «Hey Jude». NFT steht für Non-Fungible Token und ist ein virtuelles Gut, das einmalig und nicht austauschbar ist.

In der NFT-Version der handschriftlichen Notizen zu «Hey Jude» erscheinen die Worte nach und nach auf der Seite und werden von einem Audiokommentar von John Lennons Sohn Julian begleitet. Ursprünglich hiess der Beatles-Hit «Hey Jules» und wurde 1968 von Paul McCartney geschrieben, um den jungen Julian während der Trennung seines Vaters von seiner Mutter Cynthia zu trösten.

Ein klimafreundliches NFT?

Der Preis des digitalen Sammlerstücks war vorab auf bis zu 70'000 Dollar (65'000 Franken) geschätzt worden. Julian Lennon hatte dieses und weitere digitale Kunstwerke bei der Versteigerung angeboten. Ein Teil des Erlöses geht an eine von ihm gegründete Stiftung für die Abscheidung von klimaschädlichem CO2 aus der Atmosphäre. Allerdings sind die Kunstwerke auf Grundlage der stromfressenden Blockchain-Technologie selbst nicht gerade klimafreundlich.

Zu den Auktionsstücken gehörten auch eine NFT-Version des afghanischen Mantels, den John Lennon bei Dreharbeiten zu «Magical Mystery Tour» trug. Ebenfalls im Angebot waren ein NFT des schwarzen Umhangs, den John Lennon in dem Film «Help» trug, sowie Abbilder dreier Gitarren, darunter eine, die Julian Lennon von seinem Vater zu Weihnachten bekam.

Unverkäufliche Originale

Von den Originalen will sich Julian Lennon allerdings keineswegs trennen, wie er der Nachrichtenagentur AFP Ende Januar sagte. «Auf keinen Fall! Ich habe 30 Jahre lang Gegenstände gesammelt, die sehr, sehr persönlich sind», sagte er. «Ich habe nicht viele Dinge von meinem Vater. Also schätze ich sie sehr.»

Der NFT-Hype

Das NFT-System basiert wie Kryptowährungen auf der Blockchain-Technologie. Im Gegensatz zu Kryptowährungen ist ein Non-Fungible Token aber einzigartig und gewissermassen ein digitales Sammlerstück, das anhand eines Zertifikats verkauft oder getauscht werden kann.

Um NFTs ist in den vergangenen Monaten eine wahre Euphorie ausgebrochen, Sammler zahlten für digitale Gemälde, Musik und Videos Millionensummen. So kam ein NFT des Künstlers Beeple bei Christie's für 69,3 Millionen Dollar unter den Hammer. Auch viele Prominente beteiligen sich an dem Trend. Die frühere First Lady Melania Trump kündigte im Dezember an, auf ihrer Website fortan regelmässig NFT-Werke anzubieten.

Kürzlich bekannten sich die beiden Sportstars Neymar und Serena Williams dazu, Mitglieder des «Bored Ape Yacht Club» (Yacht-Club der gelangweilten Affen) zu sein. Auf der Plattform werden 10'000 jeweils einzigartige Versionen des Porträts eines gelangweilten Comic-Affen angeboten. Seit der Gründung des exklusiven virtuellen Clubs im vergangenen April wurde dort laut der Handelsplattform OpenSea ein Umsatz von fast einer Milliarde Dollar erzielt.

(AFP)

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