Hollywoodstar Kevin Costner (65) abgeschottet bei Dreharbeiten
«Ich vermisse meine Frau und meine Kinder»

In der Serie «Yellowstone» spielt Kevin Costner (65) einmal mehr den Helden mit Cowboyhut. Wie viel die Rolle mit ihm selber zu tun hat und warum er seinen Kindern kleine Briefe schreibt, erklärt er im Interview.
Publiziert: 30.11.2020 um 08:58 Uhr
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Aktualisiert: 16.04.2021 um 14:24 Uhr
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In der Serie «Yellowstone» spielt Kevin Costner einmal mehr den Helden mit Cowboyhut.
Foto: Getty Images for Netflix
Interview: Dierk Sindermann

Kevin Costner (65) steht derzeit für die dritte Staffel des US-Serien-Hits «Yellowstone» im Bundesstaat Montana vor der Kamera. Der Mix aus «Bonanza» und «Dallas» ist jetzt auf dem Sender AXN auch auf Deutsch zu sehen. Der Hollywood-Star spricht über den Dreh während der Pandemie und sagt, warum er seinen Kindern kleine Briefe schreibt.

Wie gross ist der Unterschied zwischen einem Dreh fürs Kino und einem für den Bildschirm?

Kevin Costner: Für mich gibt es keinen. Der Dreh geht morgens früh los und endet spätabends. Und ich bereite mich genauso übergründlich auf meine Szenen vor, als wäre es ein Kinofilm. Auch wenn ich nur einen kleinen Auftritt hier und da habe.

Sie drehen mitten in der Covid-Pandemie?

Unter strengen Auflagen. Zwischen den Szenen muss jeder Gesichtsmaske tragen. Ich werde jeden Montag, Mittwoch und Freitag getestet. Und als mein Assistent unter dem Verdacht stand, sich mit Covid angesteckt zu haben, musste ich mich in Selbstquarantäne begeben.

Mit anderen Worten: Sie waren arbeitslos.

Nur für eine Woche. Ich schätze mich glücklich, in diesen schweren Zeiten überhaupt arbeiten zu dürfen!

Auch wenn Sie von Ihrer Familie getrennt sind?

Ich vermisse meine Frau und meine Kinder unheimlich. Niemand darf das geschlossene Set in Montana verlassen. Ich schreibe meinen Kindern jeden zweiten Tag kleine Briefe, und dann telefonieren wir.

Per Video?

Na klar. So kann ich dann sehen, ob sie wieder gewachsen sind. Und ich kann ihnen in die Augen schauen, wenn ich ihnen sage, wie stolz ich auf sie bin.

Was ist das Wichtigste, was Sie Ihren Kindern mit auf den Lebensweg geben können?

Die Neugier darauf, was in der Welt gerade geschieht. Meine Jüngeren sind 13, 11 und 10, ich spreche regelmässig mit ihnen über alles Wichtige, was in unserer Gesellschaft und in der Welt vor sich geht. Ich versuche, ihnen vorzuleben, dass man über seinen Tellerrand hinausschauen soll. Am besten geht das übrigens durch Reisen. Weil man dann sieht, dass es auch noch andere wundervolle Lebensweisen gibt, von denen man sonst nie erfahren hätte.

Ihrem Serienheld John Dutton geht das Wohl seiner Familie über alles. Wie ähnlich sind Sie ihm darin?

Sehr. Deshalb kann ich mich so gut in ihn hineinversetzen. Wie einem das Leben der Menschen, die man liebt, wichtiger wird als sein eigenes. Und wenn irgendein Soziopath meine Liebsten bedrohen würde, dann wäre das ein fataler Fehler für ihn. Ich kann dann so tödlich sein wie kein anderer.

Sie besitzen auch im wahren Leben eine Ranch.

Und so wie John Dutton bin ich wegen behördlicher Auflagen manchmal ziemlich gefrustet. Wenn du Land besitzt, dann kannst du leider nicht all das damit machen, was du gerne möchtest. Grundsätzlich bin ich dafür, die Natur so unberührt wie möglich zu belassen. Gesetze und Regeln müssen gut durchdacht sein und auf gesundem Menschenverstand basieren.

Weihnachten steht vor der Tür. Was für Traditionen gibt es im Hause Costner?

Ich bin ein sehr religiöser Mensch, und an Weihnachten feiern wir die Geburt von Jesus. Mir ist es wichtig, dass wir an Weihnachten alle zusammen sind. Meine Frau Christine schafft es immer wieder, dass unser Haus unglaublich warm und einladend ist. Sie hat daraus eine Kunstform gemacht.

Haben Sie Wünsche zum Fest?

Dass wir als Familie noch möglichst viele Feste zusammen feiern werden. Ich will meine Kinder aufwachsen sehen. Ich will die Partner kennenlernen, die sie sich auswählen. Und ich will mit Christine um die Welt reisen.

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