Ex-US-Präsident will klagen
Trump-Film schockt mit Vergewaltigungsszene

Ein neuer Film über Donald Trump spaltete die Zuschauer am Filmfestival in Cannes – und sorgt bereits für eine Klagedrohung des Ex-Präsidenten.
Publiziert: 21.05.2024 um 13:42 Uhr
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Aktualisiert: 21.05.2024 um 17:19 Uhr
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In Cannes lief die Premiere einer Filmbiografie über Donald Trump.
Foto: Getty Images

Donald Trump (77) will gegen den Film «The Apprentice» vorgehen, der am Montag (20. Mai) an den Filmfestspielen in Cannes Premiere feierte. Er würde ihn in negatives Licht stellen und schade seinem Ruf. «Wir werden eine Klage einreichen, um gegen die eklatant falschen Behauptungen dieser angeblichen Filmemacher vorzugehen», sagt sein Sprecher Steven Cheung gegenüber dem Magazin «Variety».

Der Film zeigt den Aufstieg von Trump vom unsicheren Möchtegern in der Immobilienbranche der 1970er Jahre zum selbsternannten «Killer» Mitte der 80er Jahre. Der rumänisch-US-amerikanische Schauspieler Sebastian Stan (41) verkörpert Trump. 

Um juristischen Problemen aus dem Weg zu gehen, entschloss sich der iranisch-schwedische Regisseur Ali Abbasi, am Anfang des Films einzufügen, dass der Film «auf wahren Begebenheiten beruht, einige Namen allerdings verändert wurden.»

Wirbel um Vergewaltigungsszene

Besonders eine bestimmte Passage des Films, die für viele eine Vergewaltigung darstellt, schockierte. In der kontroversesten Szene präsentiert Trumps erste Ehefrau Ivana (73), gespielt von Maria Bakalova (27), ihm ein Buch, in dem es um die Vorteile eines weiblichen Orgasmus geht. Es kommt zum Streit, in dem Donald seiner Frau mitteilt, dass er sie nicht mehr attraktiv findet. Der Streit eskaliert, wobei er Ivana zu Boden stösst und in sie eindringt – während er triumphierend verkündet: «Ist das dein G-Spot – habe ich ihn gefunden?»

Die Reaktionen der Zuschauer im Premiere-Saal: geschocktes Schweigen. Eine slowakische Journalistin beschwerte sich beim Rausgehen: «Ich kann nicht glauben, dass sie sexuelle Gewalt einfach so nebenher eingebaut haben.» Eine zweite Zuschauerin stimmte ihr zu: «Es war Vergewaltigung – einfach ekelhaft!»

Auch diese Szenen gefallen ihm nicht

Trump wird ausser der Vergewaltigung noch weitere Szenen finden, die er attackieren kann. So schluckt er im Film Amphetamine, lässt sich Fett absaugen und sich durch einen chirurgischen Eingriff seine kahle Stelle am Hinterkopf beseitigen. Ausserdem behandelt er seinen Mentor Roy Kohn eiskalt, als dieser an AIDS stirbt. So lässt er seine ganze Villa chemisch reinigen, nachdem der Anwalt in einer Szene gegangen ist. 

In den USA schimpfen Kritiker dagegen bereits, dass Trump in «The Apprentice» viel zu gut wegkommt. So berichtete die Branchenbibel «Variety»: «Der Film zeigt ein merkwürdig vermenschlichtes Porträt eines Mannes, der von der Hälfte unseres Landes verteufelt wird.»

Die Mehrheit der Zuschauer bei der Premiere gab Abassi eine achtminütige Standing Ovation. Der Filmemacher freute sich so sehr, dass er wild auf- und absprang und zu allen Seiten winkte. Dabei rutschte ihm sogar das Smoking-Hemd aus der Hose. Im Rausgehen verkündete er: «Es gibt keine nette metaphorische Weise, wie man mit Faschismus umgeht. Es ist wirklich Zeit, dass wir wieder relevante politische Filme drehen!»

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